Freitag, 7. März 2025

Trump fordert Iran zu Atom-Verhandlungen auf

US-Präsident Donald Trump hat den Iran zu Verhandlungen über dessen Atomprogramm aufgefordert. Er habe deswegen einen Brief an die Islamische Republik gesandt, sagte Trump in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Fox Business Network. „Ich denke, sie wollen diesen Brief bekommen“, erklärte der Präsident. „Die andere Alternative ist, dass wir etwas tun müssen, denn man kann keine weitere Atomwaffe zulassen.“

Trump nimmt sich nun auch den Iran vor. - Foto: © APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA / ALEX WONG

Die US-Regierung reagierte zunächst nicht auf die Bitte um weitere Details. Russland steht wegen des Atomprogramms bereits in Kontakt mit der iranischen Regierung. Der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow habe deswegen am Donnerstag mit dem iranischen Botschafter in Moskau gesprochen, teilte das Außenministerium am Freitag mit.

Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran hat dies wiederholt zurückgewiesen, allerdings auch internationale Kontrollen seiner Atomanlagen verhindert. Der Iran forciert die Entwicklung seines Atomprogramms, seitdem Trump in seiner ersten Amtszeit 2018 einseitig ein internationales Abkommen aufgekündigt hatte und Sanktionen wieder in Kraft setzte. Den Vertrag hatten ursprünglich Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und die USA mit dem Iran 2015 abgeschlossen. Im Kern sah er Zugeständnisse beim iranischen Atomprogramm vor, die Vertragspartner verzichteten im Gegenzug auf wirtschaftliche Sanktionen.

Die Zeit für ein neues Abkommen über das iranische Atomprogramm wird nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) knapp. Teheran habe die Anreicherung von Uran auf nahezu Waffenqualität weiter vorangetrieben, warnte IAEA-Chef Rafael Grossi vergangenen Monat.

„Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dem Iran umzugehen: militärisch oder durch einen Deal“, sagte Trump dem Sender. Er würde es vorziehen, einen Deal zu machen, da er dem Iran nicht schaden wolle. Die Iraner seien großartige Menschen. Der Brief Trumps ist offenbar an das geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Khamenei gerichtet. Die USA wollen auch mit wirtschaftlichem Druck die Verhandlungsbereitschaft der Islamischen Republik erhöhen. Nach Reuters-Informationen erwägt die US-Regierung zudem die Kontrolle iranischer Öltanker auf hoher See und würde damit eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes bedrohen.

Russland hat angeboten, bei den Verhandlungen mit dem Iran zu vermitteln. Der russische Sender Swesda berichtete am Dienstag, Kreml-Chef Wladimir Putin habe einer Vermittlerrolle bei den Verhandlungen über Atomwaffen zwischen Teheran und Washington zugestimmt. Über das Gespräch zwischen dem russischen Vize-Außenminister Rjabkow und dem iranischen Botschafter Kasem Jalali am Donnerstag wurden zunächst keine Einzelheiten bekannt.

Russland gehört zu den mit den weiteren UNO-Vetomächten und Deutschland zu den Vertragsparteien des im Jahr 2015 in Wien geschlossenen Atomdeals, das eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms bei gleichzeitiger Lockerung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen das Regime in Teheran vorsieht. Trump ist während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2018 aus dem Deal ausgestiegen, woraufhin der Iran die Uran-Anreicherung wieder aufnahm. Im russischen Aggressionskrieg gegen die Ukraine stellte sich Teheran klar an die Seite Moskaus, etwa durch die Lieferung von Shahed-Drohnen. Die jüngste Annäherung zwischen Trump und Putin könnte diese russisch-iranische Allianz infrage stellen.

apa

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