Montag, 4. März 2024

Netanyahu: Werden vor Hamas-Forderungen nicht kapitulieren

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat vor weiteren Verhandlungen über einen Geiseldeal ein Einlenken der Hamas gefordert. „Wir unternehmen große Anstrengungen, um erfolgreich zu sein, aber eines ist Ihnen klar - wir werden vor den wahnhaften Forderungen der Hamas nicht kapitulieren“, sagte er am Sonntagabend in Tel Aviv. Während US-Vizepräsidentin Kamala Harris eine sofortige Waffenpause forderte, verkündete Israels Armee die Tötung weiterer Terroristen.

Israelischer Premier will kämpfen bis zum "totalen Sieg". - Foto: © APA/AFP/POOL / RONEN ZVULUN

Vor Netanyahus Ansprache hatte in Kairo ein weiteres Treffen der Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten stattgefunden, dem Israel jedoch - anders als die Hamas - zunächst fernblieb. Israel verlangt von den Islamisten zunächst unter anderem eine Liste der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt. Es sei zu früh, zu sagen, ob es in den nächsten Tagen ein Konzept für einen Deal geben werde, machte Netanyahu deutlich.

Israel will auch wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. In Medienberichte hatte es zuletzt geheißen, 40 Geiseln könnten gegen 400 Palästinenser in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Er habe noch keine Antwort auf seine Fragen bekommen, sagte Netanyahu. Er weise „den internationalen Druck zurück, den Krieg zu beenden“, bevor Israel alle Ziele erreicht habe. Ob mit oder ohne neue Vereinbarung, „wir werden bis zum totalen Sieg kämpfen“, bekräftigte Netanyahu.

Kamala Harris drängt auf Waffenruhe

Die Pattsituation bei den schwierigen indirekten Verhandlungen könnte zu einem Problem für die Bemühungen der Vermittler um eine Feuerpause werden. Die in London erscheinende katarische Tageszeitung „Al Araby Al Jadid“ zitierte einen ranghohen Hamas-Funktionär mit der Aussage, dass sich seine Organisation nicht zur Herausgabe einer Geiselliste zwingen lasse. „Dafür ist ein hoher Preis zu zahlen, in Form einer Linderung des Leids der Menschen in Gaza und eines umfassenden Waffenstillstands“, sagte er der Zeitung. Der Vermittlervorschlag sieht nach US-Angaben lediglich eine sechswöchige Waffenruhe vor.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris drängte indes auf eine Waffenruhe. „Die Bedrohung, die die Hamas für das israelische Volk darstellt, muss beseitigt werden“, sagte Harris am Sonntag in Selma im US-Staat Alabama. Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen fügte sie hinzu: „Und angesichts des unermesslichen Ausmaßes des Leids in Gaza muss es eine sofortige Feuerpause mindestens für die nächsten 6 Wochen geben, was derzeit auf dem Tisch liegt.“

apa

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