Samstag, 21. Oktober 2023

Grenze für Hilfslieferungen in Gazastreifen geöffnet

2 Wochen nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind erste Hilfslieferungen aus Ägypten im Gazastreifen angekommen. 20 Lastwagen des Ägyptischen Roten Halbmonds passierten am Samstag den Grenzübergang in Rafah. Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen stieg nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums um mehr als 200 Opfer auf 4385.

Konvois mit Hilfsgütern dürfen jetzt über die Grenze fahren. - Foto: © ANSA / KHALED ELFIQI

Die ersten Hilfslieferungen in den Gazastreifen sind angelaufen. Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergang Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war.

Demnach sollen Güter von 20 Lastwagen mit Arzneimitteln in den Gazastreifen geliefert werden. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas vor 2 Wochen.

Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben sollte, blieb zunächst unklar. Zuletzt hatten sich etwa 170 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang gestaut. Die Lkw seien bereit und auf „Stand-by“, sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag in Kairo.

Der Grenzübergang Rafah wird streng kontrolliert. - Foto: © APA/afp / KEROLOS SALAH

Medizinisches Team reist ebenfalls in den Gazastreifen

In der Nacht zum Samstag sollten bereits 2 Lastwagen die Grenze überqueren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die Lkw hatten demnach Medizin geladen und Medienberichten zufolge auch Leichentücher.

Ein Team aus Medizinern sollte mit den Lastwagen ebenfalls in den Gazastreifen einfahren. Die Vorbereitungen zur Einfahrt seien dann aber gestoppt worden wegen neuer Luftangriffe Israels am frühen Morgen, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Der Grenzübergang wurde für die Hilfskonvois geöffnet. - Foto: © ANSA / KHALED ELFIQI


Rafah gilt als der einzige Weg, dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Israel hatte einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Die Lkw und Krankenwagen waren bei einem Großaufgebot an Sicherheitskräften zur Grenze gefahren. Auf einigen steht geschrieben: „Für unser Volk in Palästina“.

Guterres besucht Grenzübergang

UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Grenzübergang am Freitag auf ägyptischer Seite besucht und eine rasche Abfahrt für die Laster gefordert. 2 Millionen Menschen im Gazastreifen würden „enorm leiden“, weil ihnen unter anderem Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente fehlten.

Am Freitag war UN-Generalsekretär Guterres am Grenzübergang. - Foto: © APA/afp / KEROLOS SALAH


„Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen.“ Israel verhängte nach Beginn des jüngsten Konflikts eine Blockade des Gazastreifens und riegelte die Küstenenklave damit faktisch ab.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte das Anlaufen von Hilfslieferungen. „Es ist gut und wichtig, dass jetzt erste humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza kommt. Sie brauchen Wasser, Nahrung und Medikamente - wir lassen sie nicht allein“, betonte Scholz am Samstag.

Alle Entwicklungen zum Krieg gegen Israel lesen Sie hier.


dpa

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