Freitag, 31. Mai 2024

Seppi: „Es zählt die Kompetenz und der Charakter, nicht die Sprachgruppe“

Schon am Tag nach der Wahl in Leifers zogen Mitte-rechts- Bürgermeisterkandidatin Claudia Furlani und ihr politischer Ziehvater, Landesrat Christian Bianchi die ethnische Karte. SVP-Bürgermeisterkandidat Giovanni Seppi kontert.

SVP-Bürgermeisterkandidat Giovanni Seppi übt Kritik an der Entscheidung des Mitte-rechts-Lagers vor der Stichwahl die Sprachgruppen gegeneinander ausspielen zu wollen. „Das ist politisch verantwortungslos“, meint er. - Foto: © svp

Längst überwunden geglaubte Diskussionen, flammen im Vorfeld der Leiferer Bürgermeisterstichwahl wieder auf. Das Mitte-rechts-Lager um Kandidatin Claudia Furlani zieht die ethnische Karte aus dem Mülleimer. Ihr Konkurrent von der Volkspartei, Giovanni Seppi, findet dafür mehr als klare Worte.

Leifers muss italienisch bleiben“: Dieses Motto wird das Mitte-rechts-Lager in Leifers bis zur Stichwahl am 8. und 9. Juni reiten. Schon am Tag nach dem ersten Durchgang, der für Bürgermeisterkandidatin Claudia Furlani, samt ihrer Koalition, ein eher maues Ergebnis gebracht hat, wurde die „Ethnie“ auf den Tisch geknallt.

Furlanis politischer Ziehvater und Ex-Bürgermeister und nunmehr Landesrat Christian Bianchi ließ wissen, dass er sehr stark „hofft, dass der nächste Leiferer Bürgermeister von der italienischen Sprachgruppe gestellt wird, die schon jetzt stark unterrepräsentiert ist“ (die „Dolomiten“ berichteten). Auf Landesebene meinte er, denn in lediglich 4 (Bozen, Meran, Leifers, Branzoll) der 116 Südtiroler Gemeinden sitzen, bzw. saßen, Angehörige der italienischen Sprachgruppe an der Spitze. Furlani blies dann ebenfalls ins gleiche Horn.

„Politisch verantwortungslos“

SVP-Bürgermeisterkandidat Giovanni Seppi konterte auf diese Strategie gestern unmissverständlich und klar: „Ein Bürgermeister muss in erster Linie kompetent sein, arbeiten und sich in den Dienst der Bürger stellen“, schrieb er in einer Stellungnahme. Für Seppi sei es „politisch verantwortungslos“ die ethnische Karte zu ziehen und damit auf Stimmenfang zu gehen. So eine Diskussion sei inakzeptabel und er werde jenen, die sie führen, keine Bühne dafür bieten. „Das sage ich auch als Gemischtsprachiger, denn als solcher fühle ich mich“, meinte Seppi weiter.

Für ihn sei der Charakter, die Kompetenz und Qualität eines Menschen ausschlaggebend und nicht seine Sprachzugehörigkeit. „Das gilt auch für öffentliche Verwalter, von der Gemeinde- bis hin zur Landesverwaltung“, stellte Seppi klar.

„Ein Bürgermeister ist für alle da, egal welcher Muttersprache“

Seine Vorstellung von einer guten Zukunft der Gemeinde und Südtirols ist, dem Weg des guten Zusammenlebens noch stärker zu beschreiten. „Es geht darum, dass Bürger füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen, unabhängig von ihrer Sprache“, so Seppi. Viele Leifererinnen und Leiferer hätten sich am Sonntag dazu entschieden, „mit mir diesen Weg zu gehen und nicht mit jenen, die Mauern und Grenzzäune zwischen den Menschen bauen wollen. Wir sind viele, und wir glauben an eine bessere und vor allem gemeinsame Zukunft“, schließt Seppi. SVP-Ortsobfrau Marlene Hofer wollte die Diskussion nicht groß kommentieren. „Ein Bürgermeister ist für alle Bürger da, egal welcher Muttersprache“, meinte sie auf Anfrage. Die Volkspartei habe einen guten Kandidaten und ein ebenso gutes Programm. „Beides haben am Sonntag viele Wähler auch so gesehen“, meinte sie.

Auch im Mitte-links-Lager lehnte man diese Diskussion entschieden ab und Bruno Ceschini vom Team K sagte: „Die ethnische Karte in Leifers zu ziehen ist überholt.“

fin

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