Montag, 15. Juli 2024

Rimini sucht mit KI nach verlorenen Kindern

Der Alptraum aller Eltern im Sommerurlaub: Der Strand ist völlig überfüllt, und plötzlich ist das Kind weg. Im Badeort-Klassiker Rimini an der italienischen Adria hilft jetzt Künstliche Intelligenz (KI) ausländischen Urlaubern dabei, verlorengegangenen Nachwuchs wiederzufinden.

Die 150.000-Einwohner-Stadt Rimini gehört mit ihren vielen flachen Stränden zu Italiens meistbesuchten Badeorten. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Über die dort seit Jahrzehnten aufgestellten Lautsprecher können Kinder mithilfe eines neuen Computerprogramms in mehr als 100 verschiedenen Sprachen ausgerufen werden – auch auf Deutsch.

Die Lautsprecher für wichtige Durchsagen gibt es in Rimini schon seit 1946. Anfangs waren es nur sieben, inzwischen sind es fast 150. Je nach Dringlichkeit wird auch die Tonlage geändert. Die „Stimme des Strandes“ hat auch einen eigenen Namen: Publiphono. Nach Angaben der Betreiberfirma konnten in all den Jahren bereits mehr als 130.000 Kinder zurück zu den Eltern gebracht werden.

Bislang 250 Verlustmeldungen in dieser Saison

In der laufenden Saison wurden nach Berichten der örtlichen Presse bislang etwa 250 Verlustmeldungen ausgestrahlt. Dabei ging es meist um Kinder, aber auch um ältere Strandbesucher und Hunde. Der Lokalzeitung „Corriere di Romagna“ zufolge kam in etwa 10 Prozent der Fälle KI zum Einsatz.

Ein Sprecher der Betreibergesellschaft sagte: „Die Anwendung unterscheidet sich von gewöhnlichen Sprachprogrammen dadurch, dass sie tiefe neuronale Netze und Algorithmen des maschinellen Lernens nutzt, was gründlichere und anspruchsvollere Texte ermöglicht.“ Weitere Sprachen sind zum Beispiel Niederländisch oder Russisch.

Bademeister zufrieden mit Hilfe durch KI

Die 150.000-Einwohner-Stadt Rimini gehört mit ihren vielen flachen Stränden zu Italiens meistbesuchten Badeorten. Auch bei deutschen Urlaubern ist Rimini seit Jahrzehnten beliebt. Diese Woche werden dort bis zu 35 Grad erwartet.

Die Bademeister äußerten sich sehr zufrieden mit der Hilfe durch KI. Grundsätzlich empfehlen sie aber auch, sich genau zu merken, an welchem Strand man sich befindet – und welche Farbe Bikini, Badeanzug oder Badehose des Kindes hat.

dpa

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