Sonntag, 19. November 2023

Giulias Vater: „Grüße Mama von mir“ – Schwester: „Werde niemals schweigen“

Inmitten des tragischen Verlusts von Giulia Cecchettin, die am Samstag in der Gegend von Barcis in Friaul tot aufgefunden wurde, hat sich ihr Vater, Gino Cecchettin, am Sonntagmorgen auf seinem Facebook-Profil zu Wort gemeldet. Mit einem herzzerreißenden Post schrieb er: „Liebes, ich vermisse dich schon so sehr. Nimm Mama in den Arm und gib ihr einen Kuss von mir.“ Giulias Schwester betonte: „Ich werde niemals schweigen!“

Das Foto zeigt Giulia mit ihrer Mutter, die vor einem Jahr gestorben ist. - Foto: © ANSA / FACEBOOK

Bis zum Schluss gab Gino Cecchettin die Hoffnung nicht auf. Doch seit Samstag herrscht traurige Gewissheit. Seine Tochter Giulia ist tot.

„Liebes, ich vermisse dich schon so sehr. Nimm Mama in den Arm und gib ihr einen Kuss von mir“, schrieb Gino Cecchettin, der Vater von Giulia, am Sonntagmorgen auf seinem Facebook-Profil. Dazu postete er ein Bild seiner lachenden Tochter. Giulias Mutter ist vor einem Jahr gestorben.

Der Vater verabschiedete sich am Sonntagmorgen mit diesem Foto von seiner Tochter Giulia auf Facebook. - Foto: © ANSA / FACEBOOK

„Wahre Liebe schreit nicht, schlägt nicht, tötet nicht“

Es folgte ein Zitat: „Wahre Liebe demütigt nicht, enttäuscht nicht und verrät und verletzt das Herz nicht. Wahre Liebe schreit nicht, schlägt nicht, tötet nicht“.

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „la Repubblica“ sagte der Vater: „Der Schmerz ist unvorstellbar. Es geht ein Teil von mir. Ein so junges Leben wird ohne logischen Grund zerstört.“

Gino Cecchetin richtete sich auch an die Eltern des mutmaßlichen Täters Filippo Turetta: „Ich bedanke mich bei den Eltern, auch sie erleben eine Tragödie und ich stehe auch ihnen nahe. Sicher, ich dachte zunächst an Giulia und wollte, dass sie zurückkehrte. Für mich ist hier nun Schluss.“ Filippo Turetta, Giulias Ex-Freund, wurde am Sonntag in Sachsen-Anhalt festgenommen.

Giulias Schwester: „Ich werde niemals schweigen“

Auch die Schwester der ermordeten Giulia, Elena, meldet sich auf Instagram mit einem Schmerzensschrei: „Es gibt keinen Ort, an dem man als Frau in Italien sicher sein kann, es gibt keinen Mann, dem man trauen kann!“


Giulia und Elena Cecchettin. - Foto: © ANSA / INSTAGRAM

Vorwürfe gegen Salvini: „Zweifelt an Turettas Schuld, weil er weiß ist und aus 'gutem Hause' kommt. Das ist staatliche Gewalt“

Nach der Verhaftung von Filippo Turetta in Deutschland, dem Hauptverdächtigen im Mordfall Giulia Cecchettin, kommentierte Verkehrsminister Matteo Salvini: „Gut. Wenn schuldig, kein Strafnachlass und lebenslange Haft.“

Filippo Turetta wurde festgenommen. - Foto: © ANSA / Matteo Salvini su X



„Ich werde nie schweigen, man wird mich nie zum Schweigen bringen“, schrieb Elena Cecchettin am Sonntagmorgen in einem sozialen Netzwerk. Gleichzeitig richtet sie eine Botschaft an Matteo Salvini: „Ein Verkehrsminister, der an Turettas Schuld zweifelt. Weil er weiß ist, weil er aus einer 'guten Familie' stammt. Auch das ist Gewalt, staatliche Gewalt“.

Foto: © ANSA / Instagram siderealfire



In anderen Beiträgen in den sozialen Netzwerken greift Elena am Sonntag auch andere Geschichten über geschlechtsspezifische Gewalt auf. Dabei zitiert sie die peruanische Aktivistin Cristina Torres Cáceres und schreibt: „Wenn ich morgen dran bin, wenn ich morgen nicht zurückkehre, zerstöre alles. Wenn ich morgen an der Reihe bin, will ich die Letzte sein.“ Das Gedicht „Se domani non torno...“ (Wenn ich morgen nicht zurückkehre...) verbreitet sich gerade rasant im Internet.

In Barcis in Friaul ist am Samstagvormittag die Leiche der 22-jährigen Giulia Cecchettin gefunden worden, die seit rund einer Woche vermisst worden war.

ansa/jot

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