Freitag, 1. September 2023

Abruzzen: Mann erschießt Problembärin „Amarena“

Die „Amarena“ genannte Braunbärin, die sich immer wieder Dörfern in der mittelitalienischen Apenninen-Region Abruzzen aufgehalten hat, ist in der Nacht auf Freitag in der Gegend von San Benedetto dei Marsi in der Provinz L'Aquila erschossen worden.

Ein Mann hat die Problembärin in der Nacht auf Freitag erschossen. - Foto: © ANSA / PARCO NAZIONALE D'ABRUZZO E MOLI

Nachdem sich die Problembärin „Amarena“ immer wieder in bewohntem Gebiet aufgehalten hat, scheint es einem Bewohner gereicht zu haben. Am gestrigen Donnerstagabend erschoss ein Mann die Braunbärin am Rande der Gemeinde San Benedetto dei Marsi, außerhalb des Nationalsparks, mit einem Gewehr.

Als Parkwächter die verwundete Bärin gemeinsam mit ihren Jungen entdeckten, alarmierten sie einen Tierarzt. Dieser konnte aufgrund der schweren Verwundung der Bärin nur noch den Tod des Tieres feststellen.

Der Mann, der die Bärin ohne Erlaubnis tötete, wurde ausgeforscht, teilte die Leitung des Nationalparks Abruzzen, Latium und Molise mit. Die Carabinieri haben die Ermittlungen zum Fall aufgenommen.

„Es gibt keinen Grund, den Vorfall zu rechtfertigen. Obwohl 'Amarena' in der Landwirtschaft und Viehzucht Schäden verursacht hatte, wurden diese vom Park immer entschädigt. Die Bärin, die mit ihren Jungen unterwegs war, war nie ein Problem für den Menschen“, behauptete die Parkleitung.

Die Bärin und ihre Jungen streiften immer wieder durch bewohntes Gebiet. - Foto: © ANSA / PARCO NAZIONALE D'ABRUZZO

Bär löste Panik in Pfadfinderlager aus

Allerdings ist es in dem Naturschutzpark erst kürzlich zu einem Vorfall gekommen, bei dem mehrere Jugendliche mit einem Schrecken davongekommen sind. Ein Bär ist auf der Suche nach Lebensmitteln in das Zelt eines Pfadfinderlagers eingedrungen, in dem die 15 Pfadfinder im Alter von etwa 12 Jahren ihren Proviant verstaut hatten. Der Bär löste Panik unter den Kindern, die aus ihren Zelten flüchteten, aus.

Bereits im Jänner starb in den Abruzzen ein Braunbär namens „Juan Carrito“, nachdem er von einem Auto angefahren und schwer verletzt worden war. Er erlag daraufhin seinen Verletzungen. Der 150 Kilo schwere Bär war 4 Jahre alt und dafür bekannt, dass er in Roccaraso in eine Konditorei und in die Küche eines bekannten Drei-Sterne-Restaurants eingedrungen war, um sich Futter zu beschaffen. Seit 2010 sind in Mittelitalien 15 Bären getötet worden, drei davon in den Parks der Abruzzen.

„Amarenas“ Tod wirft wieder Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung auf. Das Thema ist auch im Trentino und in Südtirol aktuell, wo die Problembären JJ4 und MJ5 trotz eines tödlichen Angriffs weiterleben dürfen.


apa/ansa/stol

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