Dienstag, 9. Juli 2024

44 Jahre nach Attentat auf Bahnhof von Bologna: Lebenslängliche Haft bestätigt

Fast 44 Jahre nach dem Attentat auf den Bahnhof von Bologna am 2. August 1980 mit 85 Toten und mehr als 200 Verletzten hat ein Berufungsgericht in Bologna die lebenslängliche Haft für den ehemaligen Rechtsextremisten Paolo Bellini bestätigt.

Der Moment der Urteilsverkündung in Bologna. - Foto: © ANSA / MICHELE LAPINI

Das Urteil wurde nach 6 Stunden Gerichtsverhandlung gefällt, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Dienstagsausgabe). Der 70-Jährige war bereits 2022 erstinstanzlich zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden.

Bellini beteuerte seine Unschuld, gab jedoch andere terroristische Straftaten zu. Neben ihm wurde auch der ehemalige Carabinieri-Hauptmann Piergiorgio Segatel zu 6 Jahren Haft verurteilt, weil er Ermittlungen fehlerhaft durchgeführt hatte.

Schwerste Terroranschlag in Italien gibt weiter Rätsel auf

Das Attentat von Bologna bleibt bis heute der schwerste Terroranschlag in Italien seit dem Zweiten Weltkrieg. Noch unklar ist, wer die wahren Auftraggeber des Anschlags sind. Nach wie vor wird davon ausgegangen, dass rechtsextreme Kreise um den verstorbenen Ex-Chef der geheimen Freimaurerloge P2, Licio Gelli, sowie Angehörige der Geheimdienste mit dem Anschlag das Klima für einen Staatsstreich schaffen wollten.

Ungeklärt ist aber vor allem die Frage, wer den 25 Kilogramm schweren Koffer mit der Bombe tatsächlich im Wartesaal des Bahnhofs abgestellt hat.

Der 2. August wurde in Italien als Gedenktag an die Opfer ausgerufen. Die beschädigten Gebäudeteile wurden wieder aufgebaut, der Fußboden und ein tiefer Riss in der Wand wurden jedoch als Mahnmal an den Anschlag unverändert beibehalten. Außerdem ist die Bahnhofsuhr seit damals auf 10.25 Uhr gestellt, die genaue Uhrzeit der Explosion.

apa

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