Freitag, 17. Mai 2024

Viertagewoche?

Geht es nach Arbeitnehmern in der Region Trentino-Südtirol, lautet die Antwort: Ja. In einer vor kurzem veröffentlichten Umfrage von ADP Italia gaben 47% der Befragten an, dass sie eine Viertagewoche bevorzugen würden. Und immerhin 29% der Befragten gehen davon aus, dass dieses Arbeitsmodell in den kommenden Jahren auch in Italien zur Norm wird.

Südtirols größter Anzeigenmarkt. - Foto: © Dolomitenmarkt

Viele europäische Länder machen es bereits vor. In Belgien etwa ist dieses Arbeitsmodell gesetzlich verankert, in Island gibt es bereits seit 2015 Initiativen zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit. Aber auch in Großbritannien, Irland oder Spanien gibt es Pilotprojekte. Ein Pilotprojekt war auch die Initiative von Markus Raffin vor sechs Jahren. Heute weiß er, „die Viertagewoche hat einen positiven Eindruck hinterlassen, sei es bei unseren Mitarbeitern, als auch bei anderen Unternehmen“. Und ein paar Nachahmer hat es auch bereits gegeben: „Wir bemerken, dass einige Betriebe Nachfolger dieses Modells geworden sind, in unterschiedlichen Varianten.“ Denn geht es nach Markus Raffin, ist dies ein entscheidender Faktor, der sich durch die gesamte Diskussion rund um die Viertagewoche zieht. Im Wesentlichen gibt es zwei Varianten der Viertagewoche: In der ersten erledigt der Arbeitnehmer sein Arbeitsvolumen an nur vier Tagen. Bei einer 40-Stunden-Woche kann sich ein Arbeitstag so von acht auf zehn Stunden verlängern. Bei der zweiten Variante arbeitet der Arbeitnehmer einen Tag weniger, die Arbeitstage bleiben gleich lang, nur dass ein Tag oder ein halber Tag (z.B. Freitagnachmittag) wegfällt. Ob der Arbeitnehmer nun trotzdem den vollen Lohn erhält oder ob es auch eine Reduzierung des Gehalts gibt, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Für die Umsetzung hatte Raffin anfangs einige Hürden zu bewältigen. Es galt vorab ganz genau zu verstehen, wie ein solch innovatives Modell arbeits- und steuerrechtlich umgesetzt werden kann. Auch mit den Gewerkschaften wurde gesprochen und die rechtliche Seite geprüft. Schließlich hat Markus Raffin die Arbeitszeit seiner Mitarbeiter von 40 auf 36 Wochen gekürzt. Steckt hinter dem Modell letztlich mehr Marketing als tatsächliche Veränderung? „Nein“, sagt Raffin entschieden, „uns geht es nicht um eine Marketingstrategie! Es geht darum, auf bestehende Veränderung in der Gesellschaft, die schon lange spürbar sind, konkret zu reagieren. Das Bedürfnis nach Zeit außerhalb der Arbeitszeit ist präsenter denn je, und wir wollten einen Rahmen dafür schaffen, ohne an Qualität einzubüßen.“

Mehr Informationen zur Viertagewoche und zu allen Themen rund um Karriere, findest du unter dolomitenmarkt.it.

fa

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