Montag, 22. Juli 2024

Viele Tote bei israelischem Angriff im Gazastreifen gemeldet

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Mediziner mindestens 16 Palästinenser getötet worden. Darunter seien sechs Kinder und vier Frauen, teilten Vertreter der Gaza-Gesundheitsbehörde am Montag mit. Dutzende weitere Menschen seien verletzt worden. Die Todesopfer habe es bei Panzerbeschuss und Luftangriffen in der Nähe der Stadt Khan Younis gegeben.

Viele Palästinenser verlassen derzeit den südlichen Gazastreifen. - Foto: © APA/AFP / BASHAR TALEB

Das israelische Militär ordnete zudem die Evakuierung einiger Gebiete im Bereich der im Süden des Palästinenser-Gebiets gelegenen Stadt an. Die Menschen seien aufgefordert, ihre Häuser zu räumen und sich in die als Auffanglager ausgewiesene sogenannte humanitäre Zone Al-Mawasi zu begeben. Gesundheitseinrichtungen seien davon nicht betroffen.

Israel begründete sein Vorgehen mit neuen Angriffen militanter Palästinenser vom östlichen Teil von Khan Younis aus, bei denen unter anderem Raketen abgefeuert worden seien. Von palästinensischer Seite wurde dies bestritten und als Vorwand für weitere israelische Angriffe bezeichnet.

„Familie in Stücke gerissen, während sie schlief“

Unter den Toten in der Nähe von Khan Younis war nach palästinensischen Angaben auch eine Familie. „Eine Familie, mitsamt Kindern, wurde in Stücke gerissen, während sie schlief“, sagte ein Mann in einem Krankenwagen, der die Leichen transportierte. Die Medien der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas sprachen sogar von 26 Toten.

Israel erklärte unterdessen zwei weitere im Gazastreifen festgehaltene Geiseln für tot. Das israelische Militär teilt mit, es untersuche noch den Tod in Gefangenschaft von Jagew Buchshtab, einem 35-jährigen Tontechniker, und Alex Dancyg, einem 76-jährigen Historiker. Beide seien aus ihrem jeweiligen Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen am 7. Oktober beim Angriff der Hamas und des Islamischen Jihads verschleppt worden.

Über die Freilassung von rund 120 Geiseln laufen indirekte Verhandlungen, die in dieser Woche wiederaufgenommen werden sollten. „Jagew und Alex wurden lebend gefangen genommen und hätten lebend zu ihren Familien und in ihr Land zurückkehren sollen“, heißt es in einer Erklärung des Hostage Families Forum. „Ihr Tod in Gefangenschaft ist ein tragisches Spiegelbild der Folgen von Verzögerungstaktiken bei den Verhandlungen.“

apa

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