Dienstag, 21. Mai 2024

Mehrere Verletzte durch russische Angriffe auf Charkiw

Infolge neuer russischer Angriffe sind in der ostukrainischen Großstadt Charkiw laut offiziellen Angaben mindestens sieben Menschen verletzt worden. „Der Feind hat Charkiw die ganze Nacht über angegriffen“, teilte der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow, Dienstagfrüh auf Telegram mit. Trümmerteile von Kampfdrohnen, die die ukrainische Luftverteidigung abschoss, seien in mehreren Stadtteilen herabgestürzt und hätten Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen angerichtet.

Charkiw ist derzeit besonders von Russlands Angriffskrieg betroffen. - Foto: © APA/AFP / SERGEY BOBOK

Unter den Verletzten sind laut Synjehubow ein 61-jähriger Mann sowie zwei Frauen im Alter von 69 und 72 Jahren. Auch andere ukrainische Regionen wurden in der Nacht von Russland mit Kampfdrohnen beschossen - darunter Odessa, Mykolajiw und Dnipropetrowsk. Die Ukraine schoss nach eigenen Angaben in der Nacht 28 von 29 russischen Drohnen ab. Die russischen Angriffe ereigneten sich in insgesamt sieben ukrainischen Regionen, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Das Gebiet Charkiw in der Grenzregion ist derzeit besonders von Russlands Angriffskrieg betroffen. Vor knapp zwei Wochen startete Russlands Armee in dem Gebiet eine neue Bodenoffensive und besetzte mehrere ukrainische Grenzdörfer. Mittlerweile hat sich die Offensive Beobachtern zufolge verlangsamt, ist aber nicht völlig zum Stillstand gekommen.

Die russische Grenzregion Belgorod ist laut den dortigen Behörden erneut Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs geworden. Dabei seien in dem Ort Oktjabrski ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden, hieß es am Dienstag in der Früh.

Baerbock wirft Putin gezielten Terror vor

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, die sich am Dienstag zu einem Besuch in Kiew aufhielt, warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gezielten Terror gegen die Infrastruktur und die Zivilbevölkerung in der Ukraine vor. „Dass nach diesem Winter dieser Terror auf die Infrastruktur weitergeht, zeigt, dass der russische Präsident das Land zerstören will, hier das Leben der Menschen zerstören will“, sagte sie bei der Visite eines der größten Kraftwerke der Ukraine.

Die Außenministerin ließ sich in dem bei einem russischen Raketenangriff zerstörten Kraftwerk vom ukrainischen Energieminister Herman Haluschtschenko über die angespannte Energieversorgung informieren lassen. Haluschtschenko sagte, Russland habe damals insgesamt 11 Raketen abgefeuert. Davon seien nur 6 von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, weil keine Raketen mehr zur Verfügung gestanden hätten.

Angesichts dessen, dass in der Ukraine nicht genügend Luftabwehr bereitstehe, appelliere sie „an internationale Partner weltweit, dass wir mehr Luftabwehr brauchen, um nicht nur Großstädte zu schützen, sondern gerade auch die Infrastruktur“, sagte Baerbock. Selbst in den warmen Frühlingstagen müsse die Stromversorgung in der Ukraine reduziert werden, weil die zentralen Kohlekraftwerke durch gezielte Attacken getroffen worden seien.

apa

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