Dienstag, 28. Mai 2024

Wenn das Baby nicht schlucken kann

Es ist eine Laune der Natur: Auf 10.000 Neugeborene kommen 1,5 Babys mit einer Speiseröhren-Unterbrechung, der sogenannten Ösophagusatresie, zur Welt. Nur mit einem rechtzeitigen operativen Eingriff können diese Kinder überleben. Im Krankenhaus Bozen fand vor Kurzem eine solche Operation an einem kleinen Mädchen statt.

Das Baby Milena kam mit einer Ösophagusatresie zur Welt.

Die kleine Milena (Name von der Redaktion geändert) kam zu früh zur Welt und wog bei der Geburt weniger als 2 Päckchen Mehl – nämlich unter 2 Kilogramm. Sie wurde umgehend an die Neugeboren-Intensivstation Bozen unter der Leitung von Primar Dr. Alex Staffler überstellt, wo sich das ärztliche und pflegerische Personal liebevoll um das Frühchen kümmerte. „Die genaue Ursache der Ösophagusatresie ist bis heute unbekannt“, so Staffler.

Grundsätzlich gebe es 2 Operationstechniken, um die Speiseröhre anatomisch zu korrigieren, erklären Primar Dr. Staffler und Kinderchirurg Dr. Michele Corroppolo. „Eine davon ist deutlich belastender für das Kind, nämlich der Schnitt über den Brustkorb, die sog. Thorakotomie. Die bedeutend schonendere Methode ist der minimal-invasive Eingriff, das heißt, es werden nur 3 winzige Schnitte von 3 bis 5 Millimetern am Brustkorb gemacht. Diese sogenannte thorakoskopische Technik ist, als ob man durch ein Schlüsselloch operieren würde – und das bei einem sehr kleinen Neugeborenen“, so Dr. Staffler.

„Eingriff perfekt gelungen“

Am dritten Lebenstag des Babys war es dann so weit: Den Eingriff führten Kinderchirurg Dr- Corroppolo und die beiden Kinderchirurginnen Dr. Isolde Unterkalmsteiner und Dr. Elena Borghi, alle aus dem Krankenhaus Bozen, durch. Die Anästhesie wurde vom Verantwortlichen für Kinderanästhesie, Dr. Egon Glöggl, sowie den Fachärztinnen Dr. Sara Cavallini und Dr. Maria Grazia Signoretti der Neugeborenenintensivstation durchgeführt. Insgesamt dauerte der Eingriff 3 Stunden. Bereits nach kurzer Zeit konnten die Eltern die kleine Milena wieder sehen. Von da an ging es bergauf, bis die Kleine mit einem Gewicht von 2,6 Kilo nach Hause entlassen werden konnte.

„Es freut mich sehr, dass der Eingriff perfekt gelungen ist, die Kleine konnte bereits nach 2 Wochen normal trinken“, so Dr. Staffler, der besonders die gute Zusammenarbeit zwischen seinem Team und den Teams der Kinderchirurgie, der Anästhesie und Gynäkologie sowie dem Pflegeteam betont. Die kleine Patientin werden später nur mehr 3 winzige Narben daran erinnern, welche Wunder die moderne Medizin vollbringen kann.

stol

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