Mittwoch, 3. Juli 2024

Marmolata-Tragödie jährt sich zum zweiten Mal: Messe für die Opfer

Heute vor 2 Jahren, am 3. Juli 2022, bricht ein riesiger Teil des Marmolata-Gletschers ab: 11 Menschen sterben unter den Eis- und Felsmassen, 2 weitere werden schwer verletzt. Am heutigen Mittwoch wird auf der Marmolata eine Messe für die Opfer der Katastrophe gefeiert und im Anschluss ein Dokumentarfilm im Kino Marmolata gezeigt.

Am 3. Juli 2022 um 13.43 Uhr löste sich ein riesiger Brocken aus dem Marmolata-Gletscher oberhalb des Fedaia-Passes. - Video: stol

„Die Erinnerung an ein so unvorhersehbares Ereignis, das nicht nur die direkt betroffenen Familien, sondern ganz Italien und unser Land betroffen hat, bleibt in unseren Köpfen lebendig und stark.“ Mit diesen Worten erinnerte der Trentiner Landeshauptmann, Maurizio Fugatti, an die Tragödie an der Marmolata, die sich am heutigen Mittwoch zum zweiten Mal jährt.

11 Menschen sterben

Am 3. Juli 2022 um 13.43 Uhr löste sich ein riesiger Brocken aus einem Gletscher oberhalb des Fedaia-Passes: Rund 63.300 Kubikmeter Eis donnerten ins Tal und rissen dabei 9 Italiener und 2 Tschechen in den Tod. Ein Mann und eine Frau aus Deutschland wurden schwer verletzt.



Die gewaltige Abbruchstelle ist weiterhin gut sichtbar. (Im Video oben sehen Sie das große Loch der Abbruchstelle im Gletscher, gefilmt am Tag der Tragödie)

Strafrechtliches Verfahren abgelehnt

Experten gehen davon aus, dass die hohen Temperaturen im Frühsommer sowie viel Wasser innerhalb des Gletschers zum Zusammenbruch geführt haben.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Trient und Gutachten von Experten führten dazu, dass ein strafrechtliches Verfahren abgelehnt wurde: Das Unglück sei nicht vorhersehbar gewesen. Der Vorermittlungsrichter stimmte den Einschätzungen zu und legte die Causa zu den Akten.

Unter ständiger Überwachung

Die „Narbe“ auf dem Gletscher, die von der Provinz Trient, der Universität und dem Nationalen Forschungsrat CNR mit Radar und Drohnen ständig überwacht wird, ist immer noch sichtbar. Der Präsident der Provinz Trient möchte auch den Mut und die Hingabe der Zivilschutzmitarbeiter würdigen, die ohne zu zögern ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, um die Verletzten zu retten und die Todesopfer zu bergen.

„Ihr Engagement und ihre Professionalität waren von grundlegender Bedeutung. Unsere Solidarität gilt den Familien der Opfer und all jenen, die unter den Folgen dieses Ereignisses zu leiden hatten“, so Fugatti.

Am Mittwoch Messe und Dokumentarfilm zur Tragödie

Am zweiten Jahrestag der Tragödie gedenkt Canazei der Opfer mit einer Messe, die um 18.00 Uhr von Pfarrer Don Mario Bravin in der Pfarrkirche zelebriert wird, während um 21.00 Uhr im Kino Marmolata die Vorführung des Dokumentarfilms „Marmolata 03.07.22“ stattfindet, eine Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Canazei und dem Verein Ensema per Cianacei stattfindet.

Hier lesen Sie mehr zur Katastrophe an der Marmolata.

stol/ansa

Mehr zu diesem Thema

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden