Freitag, 21. Juni 2024

„Es ist nicht länger akzeptabel, das Leben für die Arbeit zu riskieren“

In Bozen ist es in der Nacht auf Freitag zu einer folgenschweren Explosion in einem Unternehmen in der Industriezone gekommen: 6 Menschen wurden schwer verletzt, 4 davon schweben in Lebensgefahr. Während die genauen Hintergründe des Unfalls derzeit noch nicht bekannt sind, erreichten die Redaktion zahlreiche Stellungnahmen und Solidaritätsbekundungen. „Es ist nicht länger akzeptabel, das Leben für die Arbeit zu riskieren“, betont die Gewerkschaft CGIL/AGB in einer Aussendung.

Bei einer verheerenden Explosion in der Bozner Industriezone wurden 6 Menschen schwer verletzt. - Foto: © ANSA / G.News

Alarm geschlagen wurde um kurz nach Mitternacht: Beim Unternehmen Aluminium srl in der Toni-Ebner-Straße kam es aus bislang ungeklärter Ursache zu einer Explosion der Lagerhalle. 6 Personen wurden schwer verletzt und in Krankenhäuser nach Verona, Padua und Murnau in Bayern gebracht. Hier lesen Sie mehr.

Wie im Video zu sehen, brach der Explosion ein Brand aus. Mehrere Mitarbeiter wurden von den Flammen erfasst.

„Sicherheit muss an erster Stelle stehen“

Während 4 der Verletzten weiterhin in Lebensgefahr schweben, ist die Erschütterung über den folgenschweren Zwischenfall groß. Die Fachgewerkschaften für den Metallbereich FIM, FIOM und UILM bekunden in einer Aussendung den betroffenen Arbeitern und ihren Familien ihre Verbundenheit und Unterstützung. Die Gewerkschaften fordern, dass so schnell wie möglich Klarheit über den Vorfall geschaffen wird.

„Die Sicherheit am Arbeitsplatz muss an erster Stelle der Prioritäten stehen. Die Unternehmen müssen die Gesundheit und das Leben der Arbeitnehmer garantieren. Es ist nicht hinnehmbar, dass wir in unserem Land eine tragische Serie von schweren und tödlichen Unfällen haben, ohne dass sich etwas ändert“, so FIM, FIOM und UILM Südtirol.

Foto: © ANSA / G.News



Die Fachgewerkschaften für den Metallbereich haben für den kommenden Montag einen einheitlichen achtstündigen Streik bei Aluminium Bozen und einen vierstündigen Streik in der Metallindustrie auf Landesebene (die letzten 4 Stunden für jede Schicht) ausgerufen. Ab 10 Uhr ist eine Mahnwache vor dem Unternehmen geplant.

„Es ist nicht länger akzeptabel, das Leben für die Arbeit zu riskieren“, schließen die Gewerkschaften in einer Mitteilung.

Zahl der Arbeitsunfälle angestiegen

Auch die Metallgewerkschaft FIM SGBCISL drückt den Betroffenen des schweren Unfalls ihre Solidarität aus: „Wir warten noch darauf, die Ursachen des Unglücks zu erfahren. Dieser schwere Unfall rückt die Priorität der Arbeitssicherheit leider wieder in den Vordergrund“, so der Generalsekretär der FIM SGBCISL, Riccardo Conte.

Foto: © DLife



Die Zahl der Arbeitsunfälle in Südtirol sei im Zeitraum von Januar bis April 2024 im Vergleich zu 2023 angestiegen. „Es muss unser vorrangiges Ziel sein, diese Entwicklung einzubremsen und den vielen Arbeitsunfällen vorzubeuge. Auf gesamtstaatlicher Ebene vergeht kein Tag ohne schwere Arbeitsunfälle und Todesfälle bei der Arbeit“, so Conte.



Auch die Gewerkschaft UIL zeigte sich nach dem schweren Unfall zutiefst besorgt. UIL-Sekretär Mauro Baldessari sagt: „ Es muss mehr getan werden, um solche Tragödien zu verhindern und die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. Wir schlagen vor, einen runden Tisch mit der Provinz Bozen einzurichten, um die Sicherheitsvorschriften und -praktiken am Arbeitsplatz zu erörtern und zu verbessern“.

Bischof: „Gegenseitige Wachsamkeit, um Unfälle zu vermeiden“

Bischof Ivo Muser zeigte sich tief betroffen vom schweren Unfall, der sich in der vergangenen Nacht im Unternehmen Aluminium srl ereignet hat. Muser drückt den verletzten Arbeitern und deren Familien seine Nähe aus und lädt die Gläubigen ein, für die Verunglückten zu beten.


„In meinem Gebet bin ich den schwer verletzten Arbeitern und ihren Familien, deren Mitarbeitern und dem Unternehmen nahe“, erklärt Bischof Muser. „Ich lade alle ein, für die Unfallopfer der vergangenen Nacht und für alle, die leider täglich Arbeitsunfällen zum Opfer fallen, zu beten“, schreibt der Bischof.

Bischof Muser betont, dass wir auch unser Engagement für die Sicherheit am Arbeitsplatz verstärken müssen: „Jeder sollte in seiner Rolle darauf achten, dass Sicherheit immer an erster Stelle steht. Durch gegenseitige Achtsamkeit und Wachsamkeit können wir alle dazu beitragen, gesund und unversehrt zu bleiben.“

Kompatscher drückt Betroffenen sein Mitgefühl aus

Landeshauptmann Arno Kompatscher bringt im Namen der Landesregierung seine Bestürzung über den Vorfall zum Ausdruck und drückt den betroffenen Arbeitern und ihren Familien sein Mitgefühl aus.

Er versichert ihnen, dass nun unverzüglich Maßnahmen ergriffen werden müssen, um festzustellen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, damit sich ähnliche Unfälle in Zukunft nicht wiederholen.

pho

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