Samstag, 13. Juli 2024

Entwarnung nach Unwettern: Warnstufe Gelb bleibt nur noch für Murgänge

Weil sich die Unwetterlage entspannt hat, hat die Bewertungskonferenz beschlossen, den Zivilschutzstatus auf Normalzustand zu senken. Für Massenbewegungen und Murgänge bleibt die Warnstufe gelb.

Nach den Unwetterereignissen mit Schäden (im Bild in Trens) wird die Wildbachverbauung ab Montag mit der Erhebung des Schadensausmaßes beginnen. - Foto: © LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord

Da sich die Wetterlage beruhigt hat, wurde als Fazit der heutigen Bewertungskonferenz der Zivilschutzstatus von Aufmerksamkeit-Alfa wieder auf Normalzustand-Zero zurückgenommen. Wegen der durchnässten Böden, die noch rutschanfällig sind, wird das Gefährdungspotenzial für hydrogeologische Risiken für Samstag und Sonntag noch mit der zweithöchsten Stufe Gelb von insgesamt 4 Stufen bewertet, fasst der Direktor des Landeswarnzentrums und stellvertretende Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer zusammen.

In 3 Staffeln sind in den vergangenen Tagen heftige Gewitter durch Südtirol gezogen, berichtete Meteorologe Lukas Rastner vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Bewertungskonferenz: Starke Gewitter gingen am vorgestrigen Donnerstag vor allem im Raum Sterzing nieder, am gestrigen Freitagvormittag lag der Schwerpunkt der Gewitter im Unterland, und in der Nacht auf Samstag lag der Schwerpunkt wieder im Raum Wipptal.


Murgang auf der Straße von Vals in der Gemeinde Mühlbach Richtung Fanealm am 12. Juli. - Foto: © LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord




In Sterzing wurden in den vergangenen 48 Stunden 110 Liter pro Quadratmeter verzeichnet, in Salurn waren es 60 Liter pro Quadratmeter; auch in allen anderen Landesteile gab es Niederschläge, dort lag die Niederschlagsmenge zwischen 10 und 30 Liter pro Quadratmeter. Auch heute gab es noch vereinzelt Regenschauer. Am morgigen Sonntag wird es sehr sonnig, die Temperaturen werden in den kommenden Tagen hochsommerlich; ab Dienstag steigt die Gewitterneigung wahrscheinlich wieder an.


Blick auf die Unwetterschäden am Tulferbach/Schaggbach in Wiesen/Pfitsch. - Foto: © LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord


Höchster Anstieg der Pegel im Wipptal

Die größten Anstiege der Pegel waren in Folge der Niederschlagsmengen im Wipptal zu verzeichnen, fasste Stefan Ghetta vom Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen zusammen. In der Nacht auf heute wurde an der Pegelstation Marling die Vorwarnstufe für kurze Zeit überschritten.

David Tonidandel vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung verwies auf einzelne kleinere Ereignisse am gestrigen Nachmittag und vom Abgang einer Mure oberhalb von Pufels Richtung Seiser Alm, wo die Landesgeologen heute Nachmittag mit Vertretern der Gemeinde Kastelruth und der Freiwilligen Feuerwehr einen Erkundungsflug durchführen werden, um die Lage bewerten zu können.


Im Raum Sterzing gingen 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter nieder, ein Seitenzubringer des Trenserbachs und der Tulferbach traten in Folge über die Ufer, das Bild ist vom 12. Juli. - Foto: © LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord


Begutachtung der Schäden am Montag

Von der Wildbachverbauung und vom Landesstraßendienst wurden keine weiteren Einsätze gemeldet. Techniker, Bachaufseher und Vorarbeiter der Wildbachverbauung werden am Montag die Schäden im Wipptal begutachten, die Ereignisdokumentation ist im Gange.

Laut Landesverkehrsmeldezentrale hat sich die Verkehrssituation wieder beruhigt, die Staatsstraße zwischen Freienfeld und Sterzing ist wieder geöffnet, auch die Reschenbundesstraße auf Nordtiroler Seite ist wieder offen. Es scheinen keine nennenswerten Störungen auf, auf der Brennerautobahn herrscht starker Reiseverkehr.

lpa/stol

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