Das Ergebnis des Vorab-Gutachtens basiere auf mehreren Befunden, erläuterte die Staatsanwaltschaft. So wurden am Auffindeort des Toten sowie im Zuge der Obduktion Larven sichergestellt und vom gerichtsmedizinischen Institut Salzburg für die weitere Untersuchung im forensisch-entomologischen Labor der Rechtsmedizin in Frankfurt am Main vorbereitet. Auch von der Leiche wurden Gewebeproben genommen, um den Proteinabbau zu rekonstruieren und so auf den Todeszeitraum zu schließen.
Larven lassen Rückschlüsse auf Todeszeitpunkt zu
Der 56-jährige Jäger hatte am 28. Oktober 2 Männer umgebracht, mit denen er wegen jagdlicher Themen aneinandergeraten war. Innerhalb von eineinhalb Stunden tötete er in Fraunschlag (Gemeinde Altenfelden) einen Bürgermeister aus der Region und im benachbarten Arnreit (beides Bezirk Rohrbach) einen ehemaligen Jagdleiter mit gezielten Kopfschüssen. Der Täter flüchtete mit seinem Auto, dann verlor sich seine Spur.Man ging sicherheitshalber davon aus, dass der Mann noch lebt, dass er bewaffnet und gefährlich ist und sich irgendwo, beispielsweise in seinem Jagdrevier, verschanzt haben könnte. 50 Personen aus seinem Umfeld standen zwischenzeitlich unter Polizeischutz, Allerheiligenprozessionen wurden abgesagt. In Altenfelden und Umgebung herrschte Ausnahmezustand. Ein Großaufgebot von schwer bewaffneten Einsatzkräften durchsuchte Wälder, teils auch Gärten und arbeitete Hunderte Hinweise aus der Bevölkerung ab.
4 Tage Ausnahmezustand
4 Tage nach der Tat wurde in einem Waldstück nahe dem ersten Tatort das Fluchtauto gefunden, noch einen Tag später einige hundert Meter entfernt die Leiche des Jägers. Er hatte sich selbst das Leben genommen, ergab eine Obduktion. Allerdings war es im Rahmen der Autopsie noch nicht möglich, belastbare Aussagen zum Zeitpunkt bzw. einem möglichen Todeszeitraum zu machen.Wann der Todesschütze gestorben ist, war vor allem deshalb interessant, weil die Polizei den Bereich, in dem das Fluchtauto gefunden wurde, bereits nach der Tat abgesucht, aber den Wagen nicht entdeckt hatte. Deshalb - und weil es eine Meldung eines Zeugen gab, der in der Nacht auf den 1. November ein Auto im Wald gehört hatte - war man zu dem Schluss gekommen, dass der Täter noch tagelang unterwegs war und erst kurz vor Auffinden des Wagens an den Tatort zurückkehrte. Das Gutachten spricht aber eher dafür, dass der Wagen schon länger im Wald gestanden ist und unentdeckt geblieben sein dürfte.