Eurozone
Neue EU-Schuldenregeln beschlussreif
In der EU gibt es eine Einigung auf neue Regeln für Haushaltsdefizite und Staatsschulden. Vertreter des Europaparlaments und der Regierungen der Mitgliedstaaten schlossen in der Nacht auf Samstag lange Verhandlungen erfolgreich ab. Die Einigung werde den Stabilitäts- und Wachstumspakt erheblich verbessern und wirksame und anwendbare Regeln für alle EU-Länder gewährleisten, erklärte der belgische Finanzminister Vincent Van Peteghem im Namen der belgischen Ratspräsidentschaft.
EZB lässt Zins unverändert bei 4,5 Prozent
Die Euro-Währungshüter geben trotz zunehmender Konjunktursorgen Forderungen nach einer Zinssenkung vorerst nicht nach. Der Leitzins, zu dem sich Banken im Euroraum frisches Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) besorgen können, bleibt zunächst bei 4,5 Prozent. Das entschied der EZB-Rat bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am Donnerstag in Frankfurt.
Studie: Eurozonen-Inflation könnte 2025 bis 2030 bei 3 Prozent liegen
Die Ökonomen des weltgrößten Rückversicherers Munich Re rechnen nicht mit einer nachhaltigen Rückkehr zu Inflationsraten von unter 2 Prozent in der Eurozone. „Derzeit spricht wenig dafür, dass wir mittelfristig wieder so niedrige Inflationsraten sehen werden wie in den Jahren vor Corona“, sagte Chefvolkswirt Michael Menhart am Montag zur Untersuchung. Demnach könnten sich die Teuerungsraten von 2025 bis 2030 auf durchschnittlich rund 3 Prozent jährlich einpendeln.
Arbeitslosenquote in Eurozone auf Rekordtief
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist trotz konjunkturellen Gegenwinds auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Arbeitslosenquote fiel im August im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte.
EU-Kommission erwartet schwächeres Wirtschaftswachstum
Die Wachstumsdynamik in EU und Euroraum lässt nach: Laut der am Montag von der EU-Kommission in Brüssel veröffentlichten Sommer-Wirtschaftsprognose soll die EU-Wirtschaft in diesem Jahr um 0,8 Prozent und 2024 um 1,4 Prozent wachsen. Im Frühjahr waren mit 1,0 bzw. 1,7 Prozent noch leicht höhere Raten erwartet worden. Die Inflationsrate in der EU soll mit 6,5 Prozent heuer und 3,2 Prozent 2024 stärker zurückgehen als erwartet.
4,25 Prozent: EZB hebt Leitzins um 0,25 Punkte an
Im Kampf gegen die nach wie vor hohe Inflation im Euroraum hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen zum neunten Mal in Folge erhöht. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag eine Anhebung um weitere 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, steigt damit auf 4,25 Prozent. So hoch war der Leitzins zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008.