Samstag, 24. Februar 2024

Wintereinbruch: Lage entspannt sich langsam, aber große Lawinengefahr

Der Wintereinbruch am gestrigen Freitag war heftig, in vielen Landesteilen gab es ergiebigen Schneefall – und dies hatte Folgen. Die Situation entspannt sich allmählich, allerdings warnt der Landeswetterdienst vor einer hohen Lawinengefahr.

Verlegte Straßen durch umgestürzte Bäume, hängen gebliebene Fahrzeuge: Feuerwehren und Straßendienst, aber auch Weißes und Rotes Kreuz, die Sicherheitskräfte und Zivilschutzorganisationen sind ständig einsatzbereit. - Foto: © lpa/Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Südtirols

Die Zivilschutzorganisationen – Freiwillige Feuerwehren und Weißes und Rotes Kreuz, aber auch die Sicherheitskräfte – waren im Einsatz. 60 Einsätze zählten allein die Freiwilligen Feuerwehren.
Am Freitagabend wurde eine Video-Bewertungskonferenz von Klaus Unterweger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, einberufen. Daran nahmen Vertretungen des Regierungskommissariats, verschiedener Ämter der Agentur für Bevölkerungsschutz, des Polizeikommissariats Brenner, der Verkehrspolizei und der Carabinieri, des Weißen Kreuz und der Brennerautobahn sowie die Bürgermeister der Gemeinden Brenner und Sterzing, Martin Alber und Peter Volgger, teil.
Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher und der Tiroler Landesrat für Bevölkerungsschutz René Zumtobel hatten bereits im Vorfeld der Konferenz die Lage bewertet. Nachtfahrverbot und Wochenendfahrverbot für den Schwerverkehr wurden aufgehoben, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen – so lange die Situation sich nicht entspannt, bleibt diese Regelung aufrecht.

Pustertalbahn: Seit 11.30 Uhr wieder freigegeben

Die Situation im Grenzgebiet war zeitweise bekanntlich kritisch, auch am heutigen Samstag noch ist die Tiroler Bundesstraße ab dem Brenner in Richtung Norden gesperrt, einzelne Teilabschnitte sind befahrbar. Die Brennerautobahn ist durchgehend geräumt und befahrbar. Auf Südtiroler Seite sind heute die Hauptverkehrsrouten alle wieder geöffnet – die Brennerstaatsstraße bei Gossensaß war in der Nacht auf Samstag auf Anordnung des Bürgermeisters Martin Alber wegen Lawinengefahr gesperrt worden. Nach eingehender Bewertung heute früh wurde sie wieder freigegeben.

Bis kurz vor Mittag unterbrochen war die Bahnlinie zwischen Franzensfeste und Bruneck, nachdem bei Ehrenburg ein Baum auf die Oberleitung gestürzt war. In Abstimmung zwischen Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Daniel Alfreider und RFI wurde die Situation bewertet und um 11.30 Uhr die Strecke wieder für den Zugverkehr freigegeben. Am Freitag Abend musste ein Zug evakuiert werden – glücklicherweise gab es weder hier noch an anderen Problempunkten im Land ernsthaft Verletzte.

Lawinensituation: Warnstufe 4 bleibt aufrecht

Weiterhin problematisch bleibt die Lawinensituation, vor allem im nördlichen Teil des Landes. Hier gilt große Vorsicht, die Experten des Lawinenwarndienstes gaben die Warnstufe mit 4 – groß – an, und diese wird sich auch kurzfristig nicht ändern.

Der aktuelle Lawinenwarnbericht kann im Internet eingesehen werden. Am Wochenende sind laut Landeswetterdienst zwar weitere Niederschläge zu erwarten, auch wenn sie nicht mehr so heftig ausfallen sollen wie am Samstag. Einen vollständigen Überblick über die Naturereignisse und das Gefahrenpotenzial bietet der Warnlagebericht. Für die südlichen Landesteile besteht demnach am heutigen Samstag noch geringes Gefahrenpotenzial für Massenbewegungen und Muren.

Die Einsatzkräfte hatten am Freitag und Samstag in Südtirol alle Hände voll zu tun. Lesen Sie hier eine Bilanz zum Wetterchaos.

lpa/stol

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