Freitag, 17. Mai 2024

Falsche Ex-Schüler, vorgegaukelte Zuneigung: Betrüger treiben ihr Unwesen

In Südtirol treiben Betrüger ihr Unwesen, die es besonders auf ältere Opfer abgesehen haben. Die Polizei gehe mit besonderer Strenge gegen sie vor, betont Quästor Paolo Sartori.

2 Ringe – darunter ein Ehering – soll die Frau dem Witwer gestohlen haben. - Foto: © dpa / Friso Gentsch

Die Polizei hat in den vergangenen Wochen in Bozen 4 Personen bei den Justizbehörden angezeigt, die bereits wegen ähnlicher Delikte verurteilt worden waren: Sie alle sollen die Arg- und Wehrlosigkeit von Senioren mit kriminellen Absichten ausgenutzt haben.

Ein 94-Jähriger aus Bozen hatte sich bei der Polizei gemeldet und die Ermittlungen ins Rollen gebracht: Der ehemalige Lehrer berichtete, dass er von einem Mann angesprochen worden sei, der sich als einer seiner Schüler ausgegeben habe. Nachdem dieser ihn zu einem Spaziergang in der Stadt mitgenommen und ihn zu einer Bargeldabhebung überredet habe, habe er sein Opfer zu einem Geldautomaten geführt. 500 Euro habe der 94-Jährige dort behoben. Der Jüngere habe ihm das Geld entrissen und sei damit geflüchtet.

Perfide Masche: Alle Opfer über 90

Videoaufzeichnungen haben nun zum mutmaßlichen Täter geführt. G. M., ein 48-jähriger italienischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Neapel, ist mehrfach vorbestraft: wegen schwerem Diebstahl, Einbruch, Betrug und betrügerischer Insolvenz. Weitere Ermittlungen haben ergeben, dass er in den vergangenen Tagen in Bozen von 2 weiteren über 90-Jährigen mit demselben Modus operandi Geld erbeutet haben soll.

In einem Fall soll sich G. M. als Freund des Sohnes des Opfers ausgegeben haben, in einem anderen als Verkäufer von Kleidung. Beide Male hatte er die beiden Hochbetagten überredet, Geld abzuheben, es ihnen gewaltsam aus den Händen gerissen und dann die Flucht ergriffen.

Weitere ähnliche Vorfälle aus Bozen und Meran sind in den vergangenen Tagen gemeldet worden: In allen Fällen wurden die Täter von der Staatspolizei ermittelt und bei der Staatsanwaltschaft Bozen angezeigt.

Die falsche Witwentrösterin

Eine Frau ist außerdem wegen schweren Betrugs und Diebstahls angezeigt worden: Sie soll sich in einer Bar in Bozen an einen kürzlich verwitweten 77-Jährigen herangemacht haben. In seiner Trauer übertölpelt, habe der Mann dem Drängen der Frau zugestimmt, sie in seine Wohnung zu lassen. Dort soll sie 2 Ringe – darunter der Ehering mit dem Hochzeitsdatum und dem Namen der Verstorbenen –, Bargeld und Hausschlüssel gestohlen haben.

In Anbetracht der Schwere der Tat und der spezifischen Vorstrafen aller 4 Verdächtigen hat Quästor Paolo Sartori gegen jeden von ihnen alle vom Gesetzgeber vorgesehenen Maßnahmen ausgeschöpft: Für die nächsten 4 Jahre dürfen sie weder nach Bozen oder Meran zurückzukehren.

stol

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