Geschichte
Toblach schrammt an Katastrophe vorbei: US-Bomber stürzte nahe beim Dorf ab
Vor 80 Jahren ist Toblach knapp einer Katastrophe entgangen: Zwischen Wahlen und dem Hauptort ist am 28. Februar 1945 ein amerikanischer B24-Bomber abgestürzt. Es war eines von 35 Flugzeugen, die von 1943 bis 1945 südtirolweit zu Bruch gingen – einige davon auch im Pustertal, wie die Hobbyhistoriker Armin Kanetscheider und Roland Domanig ermittelt haben.
Eine prägende Erfahrung: Das Tagebuch von der Reise der Erinnerung
160 Jugendliche aus ganz Südtirol sind vergangene Woche zur die Reise der Erinnerung aufgebrochen. Nach der Fahrt ins polnische Krakau standen der Besuch der Fabrik von Oskar Schindler, des jüdischen Ghettos sowie der einstigen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und Birkenau auf dem Programm. Redakteur Jakob Pramstaller war Teil der Reise.
Frei zu gehen, wo andere ihr Leben verloren
Als der Motor mit einem dumpfen Rattern anspringt, werde ich aus meinen tiefen Gedanken gerissen. Langsam setzt sich der Bus wieder in Bewegung. „Das Gesehene muss man sacken lassen“, meint ein Teilnehmer. Doch viel Zeit bleibt dafür nicht – die Fahrt von Auschwitz nach Birkenau dauert lediglich 5 Minuten.
Ein Dorf, ein Kino, ein Stück Geschichte
Wenn Gernot Vinatzer (72) das Haus mit der Nummer 68, direkt an der Hauptstraße in Sillian, betritt, dann leuchten seine Augen. Die Zeiten, als hier „Doktor Schiwago“ und „Winnetou“ über die Leinwand flimmerten, sind zwar längst vorbei, aber Kinoluft schnuppern, das kann man hier immer noch. Aus den „Grenzlichtspielen“ von damals ist nämlich ein Kinomuseum geworden.
Ein Rundgang zwischen bedrückend und beeindruckend
Klirrende Kälte in Krakau, die Temperaturen sind über Nacht unter den Gefrierpunkt gesunken. Sanft rieseln dicke Schneeflocken vom Himmel und befeuchten die leer stehenden Stühle. In der Luft liegt eine gespenstische Ruhe. Wir befinden uns auf dem Platz der Ghetto-Helden, dem Herzstück des ehemaligen jüdischen Ghettos von Krakau. Hier soll die heutige Reise der Gruppe E, deren Teil ich nun bin, beginnen.
Die Schatten der Vergangenheit sind nicht mehr fern
Mühsam öffne ich die Augen. Durch die Fensterscheiben fällt fahles Morgenlicht, der blaue Himmel versteckt sich hinter dunklen Wolken. Ein Vorgeschmack auf den düsteren Ort, an den wir uns begeben? Die Luft im Bus ist stickig von der langen Fahrt, die hinter uns liegt. Knapp 14 Stunden sind wir unterwegs, Krakau nicht mehr weit...Es wartet ein prägendes Erlebnis, das uns für den Rest unseres Lebens begleiten wird...
Konferenz von Jalta: Als der Frieden organisiert werden sollte
In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 starteten 25 viermotorige Transportflugzeuge in Abständen von 10 Minuten von Malta in Richtung Osten. Ihr Ziel: Saki, der Flugplatz von Jalta; an Bord: der schon vom Tode gezeichnete amerikanische Präsident Roosevelt und der britische Premierminister Churchill mit ihren Stäben – insgesamt 700 Personen: Diplomaten, Militärs und Nachrichtentechniker.
Mit 96 (fast) unschlagbar: Ein Nalser erobert die Welt des Online-Wattens
Josef Rauch aus Nals, 96 Jahre alt, beeindruckt mit seiner Energie und Lebensfreude. Er trainiert täglich, erneuert seinen Führerschein und mischt die Welt des Online-Wattens auf watten.org, Südtirols Treffpunkt zum Online-Watten auf. Technik im Alter? Für ihn kein Hindernis, sondern eine Möglichkeit seine Leidenschaft für das Kartenspiel neu zu entdecken.
Was Südtirols Jugend über den Holocaust weiß
Sie sind mit Handy, Sozialen Medien und dem Streamingdienst Netflix aufgewachsen: Welten – genauer gesagt über 80 Jahre – liegen zwischen der „Generation Z“, jenen Menschen die zwischen 1995 und 2010 geboren sind, und der Zeit des Nationalsozialismus und Faschismus. Was wissen die jungen Leute darüber? Ist der Holocaust heute überhaupt noch relevant?
Kate und William trafen Holocaust-Überlebende
Der britische Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate haben in London der Opfer des Holocaust gedacht und Überlebende getroffen. William sprach in einer kurzen Rede über deren „Mut, die erschütterndsten Momente ihres Lebens mit uns zu teilen“. Das sorge dafür, „dass wir nie vergessen“, sagte der 42-Jährige. „Ich versichere ihnen, das werden wir nie.“ Auf Bilder ist zu sehen, wie Kate (43) die 87-jährige Yvonne Bernstein und den 89-jährigen Steven Frank umarmt.
Der Tag der Befreiung
Am Nachmittag des 27. Januar 1945 erreichten Einheiten der Roten Armee unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Kurotschkin Auschwitz, 60 Kilometer westlich von Krakau. Sie trafen auf 7650 Häftlinge, darunter 4000 Frauen, die gerettet werden konnten und fanden die Leichen von 600 Gefangenen, die noch Stunden vor der Befreiung von der SS ermordet worden waren.
Wenn Südtiroler Sagen als Videospiel erwachen
Professioneller Videospielentwickler. Es ist eine Tätigkeit, die Roberto Benetta (44) in Südtirol wohl exklusiv hat. In seinem kleinen Homestudio in Dorf Tirol fällt kaum etwas Außergewöhnliches auf – wären da nicht einige Hochleistungsrechner und eine Vielzahl an getesteten Spielekonsolen aller gängigen Hersteller. Benetta muss natürlich wissen, wie seine Spiele auf unterschiedlichen Konsolen funktionieren, zwischendurch braucht es auch neue Inspiration. In dieser Hinsicht sind die Ideen und Rückmeldungen der weltweiten Spiele-Community wertvoll, aber auch die Vorschläge von seinen eigenen Kindern. „Mein aktuellstes Projekt entsprang tatsächlich einem Wunsch meiner beiden Kinder Giulia und Lenny“, sagt der 44-jährige Burggräfler und erzählt, wie es dazu kam.
Die Ortlerfront im Fokus: „Wie in eine Zeitblase hineingehen“
Auf über 170 Seiten hat der Kulturpublizist, Kurator und Autor Sebastian Marseiler zusammen mit dem Ethnologen und Kunsthistoriker Franz Josef Haller einen wunderschönen und wichtigen Band herausgebracht, in dem es auf verschiedenen Textebenen um Geschichte und deren Geschichten geht. Im Zentrum steht die erst heute gut dokumentierte und wissenschaftlich erforschte Ortlerfront, die eine Südgrenze zwischen der k.u.k. Monarchie und dem Königreich Italien in den Jahren von 1915 bis 1918 bildete.
Historisch: Höchstes UN-Gericht befasst sich mit Klimaschutz
Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag startet der bisher umfangreichste Fall: Es geht um den Klimaschutz. Die höchsten UNO-Richter sollen ein Rechtsgutachten erstellen zu der Frage, inwieweit Staaten rechtlich zum Klimaschutz verpflichtet und inwieweit sie auch für die Folgen des Klimawandels in vor allem ärmeren Ländern verantwortlich sind. Dieses Gutachten kann weitreichende Konsequenzen für Klima-Prozesse weltweit haben, der Fall gilt als historisch.
Lost and Dark Places Südtirol: Das Werk Landro
Zerfallene Wände und geistartige Bauten: Die Ruinen des Werks Landro am Fuße der Dolomiten erzählen von einer längst vergangen Zeit. Einst strategisches Bollwerk, heute ein verwunschener Lost Place. Dr. Reinfried Vergeiner enthüllt in einem Interview Geheimnisse und skurrile Geschichten dieses einzigartigen Relikts.
Nordkoreas Kim ruft Militär zur Kriegsvorbereitung auf
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sein Militär dazu aufgerufen, „sämtliche Anstrengungen auf die Vollendung der Kriegsvorbereitungen“ zu konzentrieren. Laut KCNA machte Kim die Bemerkungen am Freitag während einer Rede vor Bataillonskommandeuren in Pjöngjang. Dabei bezeichnete er die koreanische Halbinsel als „größten Krisenherd der Welt“. Zudem beschuldigt Kim die USA und Südkorea, die Spannungen in Korea „auf den schlimmsten Stand in der Geschichte“ gebracht zu haben.
Kolosseum bald wieder Schauplatz für Gladiatorenkämpfe
Das Kolosseum in Rom wird 2025 wieder Schauplatz von Gladiatorenkämpfen, wenn auch friedlicher Art. Die bald zwei Jahrtausende alte Arena soll an 2 Abenden im Mai nach Sonnenuntergang für etwas mehr als 2 Dutzend Gäste geöffnet werden. Die Plätze werden über eine Internet-Plattform in einer Lotterie verlost.
Die vergessene Geschichte des Sarner Brünnls in der Innsbrucker Altstadt
Mitten in der Innsbrucker Altstadt steht das Sarner Brünnl, ein kaum beachtetes Denkmal, das auf die historische Verbundenheit Nord- und Südtirols verweist. Erst vor wenigen Tagen wurde es nach Pflasterarbeiten wieder freigelegt und zugänglich gemacht.
40 Jahren Institut für Zeitgeschichte – „Habe Pflöcke dafür eingeschlagen“
Heute wird das 40-jährige Bestehen des Instituts für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck mit einer Festveranstaltung gewürdigt. Der Gründungsvater, em. Univ.-Prof. Rolf Steininger, hat, wie er sich zurück erinnert, „Pflöcke für das Institut eingeschlagen“.
Mindestens 7 Tote bei Stegeinsturz in den USA
Beim Einsturz eines Stegs in den USA sind mindestens 7 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte hatten sich gerade zu einem Fest zu Ehren der Gullah-Geechee-Gemeinschaft versammelt, als das Unglück geschah, wie US-Medien berichteten. Sie seien Nachkommen von Menschen, die vor mehr als 2 Jahrhunderten aus Afrika in die USA gebracht und dort versklavt worden waren.
Papst Franziskus spielte einst Fußball mit dem Fetzenlaberl
Papst Franziskus spielte in seiner Kindheit Fußball mit einem Ball aus Stofffetzen. Diese Erinnerung teilte er in einer Botschaft an das renommierte italienische Fachblatt „Corriere dello Sport“, die am Sonntag veröffentlicht wurde. Zu dessen hundertjährigen Bestehen schrieb er: „Wenn ich an Sport und an mein Heimatland Argentinien denke, denke ich noch vor den großen Fußballstadien wie der Bombonera an die Zeit, als wir als Kinder mit einem Ball aus Lumpen Fußball spielten.“
Wer waren diese Menschen, die nach Südtirol verschleppt wurden?
Es war der 28. April 1945 – das Ende des Zweiten Weltkrieges steht unmittelbar bevor –, als vor Niederdorf mehrere Busse anhalten. An Bord sind 139 Sippen- und Sonderhäftlinge aus den Konzentrationslagern, die der SS in den letzten Kriegstagen als Geiseln dienen. Ihre Befreiung gelingt. Doch wer waren diese Frauen, Kinder und Männer, die nach Südtirol verschleppt wurden? Die „9. ZeitgeschichtsTage am Pragser Wildsee“ spüren den Lebensgeschichten nach.
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