Analyse
Das Ende des magischen Schuldendenkens
Bis vor kurzem wurde jeder Hinweis auf finanzpolitische Vorsicht von linken Ökonomen schnell als „Sparmaßnahmen“ abgetan. Aber da höhere Zinssätze schnell zur neuen Normalität werden, ist die Vorstellung, dass jedes wirtschaftliche Problem mit mehr Staatsverschuldung gelöst werden kann, unhaltbar geworden.
Der Gaza-Krieg wird global
Der eskalierende Krieg im Nahen Osten muss in einem breiteren Kontext gesehen werden. Die Tatsache, dass sich das iranische Regime ermutigt fühlte, einen direkten Schlag gegen Israel zu riskieren, zeugt von einer sich wandelnden Weltordnung, in der die westliche Macht zunehmend in Frage gestellt wird.
Welche überraschenden Details eine genaue Analyse zeigt
Weil in Innsbruck nach der Wahl vor der Wahl ist, bat die Politikwissenschafterin Lore Hayek von der Universität Innsbruck am Montagabend zu einer Vorlesung der besonderen Art. Sie analysierte das Ergebnis vom Sonntag im Kulturzentrum Treibhaus für die interessierte Öffentlichkeit.
Mit Schokolade gegen Alzheimer?
Schützt Schokolade vor Alzheimer? Eine Forschungsgruppe der Universität Zhengzhou in China ist sich sicher, dafür Indizien entdeckt zu haben. Schokolade enthält den Inhaltsstoff Theobromin. Dieser habe eine neuroprotektive Wirkung und beuge Hirnleistungsstörungen vor. Auch bei der Gewichtsabnahme könne der Stoff unterstützend wirken.
Über eine Milliarde Euro Lösegeld an Cyberkriminelle weltweit
Die Opfer von Cyberangriffen mit Erpressungssoftware haben im vergangenen Jahr erstmals mehr als umgerechnet eine Milliarde Euro an Lösegeld bezahlt. Das geht aus dem „Crypto Crime Report 2024“ der Analysefirma Chainalysis hervor. Der Schaden, der mit dieser „Ransomware“ angerichtet werde, sei noch viel höher. Der Bericht erfasst nur geleistete Lösegeldzahlungen, aber nicht die wirtschaftlichen Auswirkungen von Produktivitätsverlusten und Reparaturkosten rund um Angriffe.
Die Zombifizierung der politischen Parteien
Als eine ihrer letzten Amtshandlungen als Vorsitzende des republikanischen Nationalkomitees forderte Ronna McDaniel ihre Kollegen auf, die beiden Personen zu unterstützen, die Donald Trump als ihre Nachfolger ausgewählt hatte. Unter großem Jubel verkündete sie, dass sie sich gar nicht erst die Mühe machen werde, zu fragen, ob es „Neinsager“ gebe. Es war ein bezeichnender Moment: Verfahren, die einen demokratischen Prozess innerhalb der Partei garantieren sollten, wurden vollständig durch Akklamation ersetzt.
Duell zwischen Biden und Trump: Was wahlentscheidend sein wird
Ex-US-Präsident Donald Trump hat am Super Tuesday bei den Vorwahlen zur Kür der US-Präsidentschaftskandidaten triumphiert. Bei den Demokraten war es Präsident Joe Biden... Die Ergebnisse des Super-Dienstags sind dennoch ebenso irreführend wie der bombastische Auftritt von Trump und das zur Schau gestellte Selbstbewusstsein von US-Präsident Biden.
Finanzfeldzug in Richtung Krieg
Angesichts der zunehmenden globalen Spannungen ist es durchaus berechtigt, sich Sorgen zu machen, dass die internationale Ordnung ins Wanken gerät und andere Prioritäten das Streben nach finanzieller Stabilität als globales öffentliches Gut verdrängen. Alte Strategien, die darauf abzielen, ein Nullsummenspiel zu gewinnen, treten erneut zutage und erinnern uns unheilvoll an das zwanzigste Jahrhundert.
Beuten die Konzerne hinter Facebook & Co. junge Nutzer aus?
In einer neuen Klage, die in den Vereinigten Staaten gegen Meta angestrengt wurde, argumentieren 41 Bundesstaaten und der District of Columbia, dass zwei der Social-Media-Produkte des Unternehmens – Instagram und Facebook – nicht nur abhängig machen, sondern zudem dem Kindeswohl schaden. Eine Analyse von Mariana Mazzucato und Ilan Strauss.
Europa allein Zuhause
Lange Zeit konnte sich die Europäische Union auf den Erfolg ihres Binnenmarktes und ihrer gemeinsamen Regeln verlassen. Doch angesichts der von Russland ausgehenden imperialen Bedrohung und der Aussicht, dass Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehrt, hat Europa keine andere Wahl mehr, als eine eigenständige militärische und politische Macht zu werden.
Klimafinanzierung ungerecht und unzureichend
Der Globale Süden verfügt über ein immenses Potenzial, einen gerechten Übergang zu schaffen, die Klimaresistenz zu erhöhen und dabei ein Beispiel für andere zu werden. Alles, was fehlt, ist die Finanzierung, die von den Regierungen der reichen Länder, multilateralen Institutionen, dem Privatsektor und internationalen Organisationen kommen muss.
Wird Europa jemals ernst machen mit der Verteidigung?
„Worte, Worte, nur Worte“, seufzte ein prominenter Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz, als Vertreter dreier Mitgliedstaaten der Europäischen Union über gemeinsame Sicherheitspolitik diskutierten. „China wird die Botschaft bekommen: „Um die müssen wir uns keine Sorgen machen„“, sagte ein anderer über die Signale, die von Bayern ausgingen. Von Daniela Schwarzer
Der Trump-Effekt erfasst Europa
Nicht zum ersten Mal war auch auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz ein Abwesender die Hauptperson. Dieses Jahr war Donald Trump an der Reihe. Wie die meisten Teilnehmenden an diesem jährlichen „Davos der Verteidigung“ hoffe auch ich inständig, dass der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat für immer ein ehemaliger Präsident bleiben wird. Eine Analyse von Mark Leonard.
Zierde Europas
In der Geschichte Europas gab es in den vergangenen Jahrhunderten 2 immer wiederkehrende Kräfte, die in einem konstanten Spannungsverhältnis stehen: Die Bemühungen um eine übergreifende Ordnung und Einigung und nationale Bestrebungen. Die Wurzeln dafür reichen weit zurück. + Bernd Posselt
Der Krieg in der Ukraine und seine globalen und europäischen Folgen
Als im Morgengrauen des 24. Februar 2022 russische Truppen auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine einfielen, veränderte sich alles für die Ukraine, für Europa, und auch für die globale Politik, die an jenem Tag in ein neues Zeitalter eintrat, das bestimmt wird durch die weltweite Rivalität von Großmächten, die den Krieg nicht mehr ausschließt. Von Joschka Fischer
Myanmars Militärjunta verliert an Macht
Während autokratische Führer in mehr Ländern an Einfluss – ja sogar Macht – gewinnen als Demokratiebefürwortern lieb ist, bildet Myanmar eine bemerkenswerte Ausnahme: die Tage der dortigen Militärjunta scheinen gezählt zu sein. Tatsächlich setzen die Menschen in Myanmar ihr Leben aufs Spiel, um die Macht der Generäle zu brechen und ihre Zukunft zurückzuerobern.
Wo wird die Weltwirtschaft im Jahr 2024 landen?
Mit Blick auf das Jahr 2024 gehen die meisten Wirtschaftswissenschaftler und Marktanalysten von einem Basisszenario aus, in dem die meisten großen Volkswirtschaften sowohl eine Rezession als auch eine erneute Inflation vermeiden - die lang ersehnte „weiche Landung“. Doch der derzeitige ermutigende Konsens könnte durch eine Reihe von Faktoren, nicht zuletzt durch die Geopolitik, noch entgleisen.
Europa braucht eine neue Ukraine-Strategie
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union brauchten 8 Stunden – für EU-Verhältnisse eine relativ kurze Zeit – um sich auf die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine zu einigen. Obwohl diese Entscheidung einen großen Sieg für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darstellt, hatte sie einen hohen Preis. Von Mark Leonard
Mann in Brandenburg von einem Wolf gebissen? DNA-Analyse läuft
Eine DNA-Analyse soll zeigen, ob das Tier, das jüngst einen 47-Jährigen in einem Waldstück in Brandenburg gebissen hat, ein Wolf oder ein Hund war. Darüber berichten deutsche Medien: Am Mittwoch seien die Polizei und das Landesamt für Umwelt über den Vorfall informiert worden.
Südtirol auf Platz 7 der beliebtesten Winterurlaubsziele
Der Winter steht vor der Tür und die Vorfreude auf eine zauberhafte Jahreszeit voller Schnee, Glühwein und gemütlichen Abenden vor dem Kamin beginnt. Immer mehr Urlauber entdecken die Faszination eines Winterurlaubs für sich. Das Magazin Beyond Surfing veröffentlichte einen Bericht zu den beliebtesten Winterurlaubszielen. Südtirol landet auf Platz 7.
KI entschlüsselt das Geheimnis des Weines
Genfer Forscherinnen und Forscher können die genaue Herkunft eines Weins anhand seiner chemischen Signatur bestimmen. Damit ist ihnen gelungen, woran sich zuvor schon viele Fachleute versucht hatten, teilte die Universität Genf am Dienstag mit. Diese Technologie könnte laut der Universität dazu beitragen, Weinfälschungen zu verhindern.
Planung für eine Zukunft jenseits von 1,5°C
In Klimakreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5° Celsius nicht mehr möglich ist. Im Vorfeld der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai müssen wir dieses Ziel, das zu einem Hindernis für wirklich innovative Maßnahmen geworden ist, aufgeben.
Krieg und Dollar
Zwischen neuen Kriegen, der Rückkehr des nuklearen Brinkmanship und der Bedrohung des US-Dollars gibt es guten Grund zur Sorge um die Zukunft des globalen Friedens und der Sicherheit. Die internationale Gemeinschaft muss dringend neue Leitlinien für das Management der Finanzdiplomatie in einem Zeitalter der Konflikte aufstellen.
Israels 9/11-Moment
Nach den Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober hat Israel jedes Recht und jeden Grund, einen anhaltenden Militäreinsatz zur Zerschlagung der Terrorgruppe zu führen. Und die Israelis scheinen dazu entschlossen zu sein. Sie sollten sich aber auch die mahnenden Worte von US-Präsident Joe Biden zu Herzen nehmen. Bei seinem Besuch in Tel Aviv am 18. Oktober zeigte Biden Verständnis für die Wut der Israelis. „Ich und viele Amerikaner verstehen das“, sagte er. Biden riet den Israelis aber auch, sich nicht von ihrer Wut beherrschen zu lassen.
Biden und Xi dürfen Nordkorea nicht vergessen
Auf dem Gipfeltreffen zwischen den USA und China, das diese Woche in San Francisco stattfindet, darf die wachsende Gefahr einer ausgewachsenen Krise auf der koreanischen Halbinsel nicht ignoriert werden. China ist nach wie vor die erste Station auf dem Weg zur Bewältigung des regionalen Wettrüstens und der wachsenden Gefahr, dass die Spannungen zu einem Konflikt führen könnten. Von Susan Thornton und Joel Wit.
Die Vertreter der Idee von der vorübergehenden Inflation hatten recht
Mehr als zwei Jahre, nachdem sich die Ökonomen über die Art der Inflation nach der Pandemie in unterschiedliche Lager geteilt haben, wissen wir nun, welche Seite Recht hatte. Die Desinflation hat bestätigt, dass der frühere Preisanstieg „vorübergehend“ war und größtenteils auf Angebotsunterbrechungen und sektorale Nachfrageverschiebungen zurückzuführen ist.
Die wirtschaftlichen Folgen des Gaza-Krieges – 4 Szenarien
Da Israel eine militärische Kampagne zur Eliminierung der Hamas aus dem Gazastreifen eingeleitet hat, bleibt abzuwarten, ob der Konflikt zu einem breiteren regionalen Krieg eskalieren wird. Sollte dies der Fall sein, könnten die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen einen Ölschock wie in den 1970er Jahren, abstürzende Aktienmärkte und tiefe stagflationäre Rezessionen nach sich ziehen.