Aktien spielen eine immer größere Rolle im Vermögensaufbau und bei der Altersvorsorge. Für alle, die gegen die Rentenlücke Geld am Aktienmarkt investieren, ist die Entwicklung von einem Jahr aufs nächste zwar nicht ausschlaggebend. Dennoch lohnt sich der Blick auf die Jahresperformance, erst recht für diejenigen, die kurz- bis mittelfristige Ziele im Vermögensaufbau verfolgen. <h3> Jahr der Traumrenditen </h3>Nach dem sehr starken Jahr 2023 setzten die Märkte 2024 noch eins drauf. Taktgeber waren einmal mehr die US-Märkte, die auch für die Portfolioentwicklung der meisten Anleger in Europa entscheidend sind. Der wichtigste US-Index S&P 500 gewann bis Anfang Jänner mehr als 20 Prozent, also gut ein Fünftel des Wertes, hinzu, der Technologieindex Nasdaq gar knapp 30 Prozent. In Europa stieg der FTSE Mib in Italien um rund 15 Prozent, der deutsche Aktienindex Dax legte knapp unter 20 Prozent zu – in ihm sind, im Gegensatz zum FTSE Mib, allerdings auch Dividendenzahlungen enthalten. Der Weltindex MSCI World, der die Entwicklung von rund 1500 Unternehmen aus 23 Industrieländern widerspiegelt, notierte zuletzt im Jahresvergleich knapp 18 Prozent höher. Der MSCI World bildet die Basis für einige der beliebtesten Anlageprodukte europäischer Anleger, darunter vor allem ETF und Investmentfonds. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68094221_quote" /><BR /><BR />Was aber trieb die Märkte? „Übergeordnet war es vor allem die überraschend starke Entwicklung der US-Wirtschaft“, so Armin Weissenegger, Leiter des Bereichs Finanzen & Treasury bei der Südtiroler Sparkasse. „Der Markt war von einem nur leichten Wirtschaftswachstum ausgegangen, einige Marktteilnehmer sogar von einer Rezession, stattdessen blieb das Wachstum robust, die Unternehmensgewinne stiegen im Schnitt um 10 Prozent. Für zusätzliche Impulse sorgten die Zinssenkungen der Fed, die hohe Liquidität im Markt und der klare republikanische Wahlsieg.“ <BR /><BR />Darüber hinaus gab es einzelne Themen, die dominierten: „Allen voran natürlich der Hype um Künstliche Intelligenz, von dem vor allem Technologiewerte profitierten.“ Beispiel Nvidia (siehe auch Bericht unten): Die Papiere des Chipdesigners schossen im Jahresvergleich um 167 Prozent nach oben. Glücklich war der, der direkt in Nvidia investiert war. Ansonsten war die selektive Auswahl von Einzelaktien 2024 ein besonders schwieriges Unterfangen; die Gefahr aufs falsche Pferd zu setzen, beträchtlich: „Den Großteil der Renditen, die der S&P mit seinen 500 gelisteten Firmen abwarf, erwirtschafteten nämlich nur 7 Unternehmen: Apple, Google, Amazon, Meta, Tesla, Nvidia und Microsoft“, so Martin Malfér, Analyst der Raiffeisen Landesbank Südtirol. <BR /><BR /><embed id="dtext86-68094225_quote" /><BR /><BR /><BR />„Entsprechend sind die genannten Aktien teils sehr sportlich bewertet, mit hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen. Generell ist der US-Markt im Vergleich der letzten 10 Jahre eher teuer.“<h3> Gold und Bitcoin</h3>Wer sich für eine kleine Beimischung von Edelmetallen oder Kryptowährungen im Portfolio entschied, hatte 2024 ebenfalls gut lachen. Gold kletterte um 34 Prozent nach oben, die weltgrößte Kryptowährung Bitcoin hat ihren Wert binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Bei Letzterem sei jedoch der hochspekulative Charakter betont. „Im Sinne eines gesunden Chancen-Risiko-Verhältnisses sollten nicht mehr als ein bis 2 Prozent des Vermögens darin investiert sein.“<h3> Wie wird 2025?</h3>Was die Erwartungen fürs laufende Jahr angeht, ist Weissenegger grundsätzlich guter Dinge: „Wir befinden uns erst im dritten Jahr eines positiven Marktzyklusses mit tendenziell steigenden Kursen, der historisch im Schnitt 6 Jahre andauerte. Was nicht heißt, dass es im Laufe das Jahres nicht immer mal wieder ungemütlich werden könnte. Aber das ist ganz normal“ Als größtes Risiko sieht er eine Rückkehr höherer Inflationsraten. „Dadurch könnte die US-Notenbank daran gehindert werden, die Zinsen weiter zu senken. Das wäre Gift für die Märkte, die heute mit fallenden Zinsen rechnen.“<BR /><BR />Was aber könnte die Inflation nach oben treiben? „Ein Risikofaktor könnte der nächste US-Präsident Donald Trump und seine geplante Zollpolitik sein. Höhere Preise für importierte Waren heizen potenziell die Inflation an“, so Malfér. „Man muss aber abwarten, ob Trump seine Vorhaben so umsetzt, wie angekündigt. Gut für die Wirtschaft dürfte sein, dass er die Unternehmenssteuern senken will. Dadurch werden die Bilanzen der Konzerne aufpoliert.“ Risiken gebe es immer, auch geopolitischer Art, aber grundsätzlich ist auch Malfér eher optimistisch, was das Börsenjahr 2025 betrifft.<h3> Laborfonds</h3>Werfen wir zum Schluss einen Blick auf die Entwicklung des wichtigsten Zusatzrentenfonds in der Region, Laborfonds, im vergangenen Jahr. Die dynamische Linie mit dem höchsten Aktienanteil erzielte bis Ende November, neuere Daten liegen nicht vor, eine Rendite von über 9 Prozent, die ausgewogene Linie gewann über 6 Prozent hinzu. Wie erwähnt, zählt bei einem Vorsorgeprodukt aber ohnehin die lange Zeitachse.