Ganz neu ist das Phänomen zwar nicht, doch zu Anlässen wie Ostern, an denen besonders viel Schokolade verschenkt und genossen wird, rücken die Preissprünge wieder in den Fokus. Manche sprechen sogar davon, dass Schokolade langsam zum Luxusgut wird. <BR /><BR />„Der Schokoladenmarkt erlebt eine Teuerungswelle, wie sie in der jüngeren Geschichte nie vorgekommen ist“, erklärte jüngst etwa die US-Investmentbank J.P. Morgan. Und tatsächlich: Bis 2023 bewegte sich der Kakaopreis je Tonne um die Marke von 2.500 US-Dollar. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich das Niveau dann dramatisch erhöht. Zwischenzeitlich kletterte der Preis auf knapp 12.000 US-Dollar, aktuell liegt er bei rund 8.000 – immer noch mehr als das Dreifache der Werte von 2023.<BR /><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div class="container-wrapper-genially" style="position: relative; min-height: 400px; max-width: 100%;"><img src="https://img.genial.ly/5fd380c29270490f70f47a03/f30fb79b-ab39-43a4-b16e-6acb3b0565c8.jpeg" class="loader-genially" style="position: absolute; top: 0; right: 0; bottom: 0; left: 0; margin-top: auto; margin-right: auto; margin-bottom: auto; margin-left: auto; z-index: 1;width: 80px; height: 80px;"/><div id="67ffa94151524c281554266a" class="genially-embed" style="margin: 0px auto; position: relative; height: auto; width: 100%;"></div></div><script>(function (d) { var js, id = "genially-embed-js", ref = d.getElementsByTagName("script")[0]; if (d.getElementById(id)) { return; } js = d.createElement("script"); js.id = id; js.async = true; js.src = "https://view.genially.com/static/embed/embed.js"; ref.parentNode.insertBefore(js, ref); }(document));</script></div> <h3>Was steckt hinter den Preisanstiegen?</h3>Die Zeiten günstiger Schokolade scheinen vorbei zu sein. In Westafrika, wo über drei Viertel der weltweiten Kakaobohnen geerntet werden, zeigen sich die Folgen des Klimawandels immer deutlicher. Extreme Wetterbedingungen, Schädlinge, marode Strukturen und Misswirtschaft treiben die Preise in die Höhe. Hinzu kommen Spekulationen auf dem Rohstoffmarkt.<h3> Südtirols Konditoren: „Eine Herausforderung“</h3>Da Kakao nun mal die zentrale Zutat hochwertiger Schokoladenprodukte ist, liegt es auf der Hand, dass auch Osterhasen, -eier und Co. in diesem Jahr spürbar teurer sind.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69473155_quote" /><BR /><BR /> „Gerade Ostern ist eine Zeit des Genusses und der Freude. Handwerklich hergestellte Köstlichkeiten tragen wesentlich dazu bei, dass die Feiertage etwas Besonderes bleiben. Die aktuelle Lage stellt aber sowohl Konsumenten als auch das Konditorenhandwerk vor große Herausforderungen“, erklärt Paul Wojnar (Konditorei Peter – Bozen), Präsident der Konditoren im Wirtschaftsverband hds.<BR /><BR />Auch Thomas Heiss von der gleichnamigen Konditorei in Brixen bestätigt: „Wir können die gestiegenen Kosten nicht abfedern. Unsere Produkte entstehen in aufwändiger Handarbeit, Schritt für Schritt. Die hohen Kakaopreise müssen wir an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben.“ Konkret heißt das: Während der kleinste Schoko-Hase (14 Zentimeter) im Vorjahr noch 4,50 Euro kostete, sind es heuer 6 Euro – ein Anstieg von einem Drittel. „Das hat natürlich Auswirkungen auf den Verkauf. Trotzdem wissen viele Kunden die hohe Qualität der handgefertigten Ware nach wie vor zu schätzen“, so Heiss.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69473159_quote" /><BR /><BR />Die Verwendung geringerwertiger Schokolade, um den Preis niedriger zu halten, kommt für ihn nicht infrage: „Wir wollen uns bewusst von industrieller Massenware abgrenzen.“<BR /><BR />Ähnlich äußert sich Christoph Pöhl (Konditorei Pöhl – Meran): „Wir haben versucht, einzelne Arbeitsschritte zusammenzulegen, um Zeit und Kosten zu sparen. Doch viel ist da nicht zu holen. Auch wir mussten die gestiegenen Einkaufspreise größtenteils weitergeben.“<BR /><BR /><embed id="dtext86-69473224_quote" /><BR /><BR />Positiv sei, so Pöhl, dass viele Konsumenten mittlerweile gut über die Preissteigerungen informiert seien. „Ich habe den Eindruck, dass das auch verstanden und akzeptiert wird.“ Wie die Kunden darauf reagierten, sei jedoch unterschiedlich: „Manche sparen, andere – sofern sie es sich leisten können oder wollen – greifen trotzdem zu.“<BR /><BR />Ein Trend ist laut Pöhl klar erkennbar: „Dunkle Schokolade ist auch dieses Jahr stark gefragt. Das liegt nicht nur an den gesundheitlichen Aspekten, sondern auch am intensiveren, pureren Kakaogenuss, den sie verspricht.“<h3> Der Blick ins Supermarktregal</h3>Was für handwerkliche Schokolade gilt, trifft auch auf industrielle Produkte im Supermarkt zu: Auch dort sind die Preise in die Höhe geschossen. Laut der italienischen Verbraucherorganisation Codacons stiegen die Kosten für klassische Osterartikel wie Schokoladeneier im Schnitt um 29,8 Prozent – in manchen Fällen sogar um bis zu 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.