<BR /><BR />Südtirols Arbeitsmarkt entwickelte sich 2024 solide. Laut dem Arbeitsförderungsinstitut (Afi) stieg die Beschäftigung um 1,6 Prozent, der Export legte um 3,2 Prozent zu und die touristischen Nächtigungen erhöhten sich um 2,6 Prozent. Auch das von Südtiroler Banken vergebene Kreditvolumen zog dank der Zinssenkungen der EZB wieder an. Die Inflation sank und lag in Bozen im Jahresdurchschnitt bei 1,7 Prozent.<h3> Südtiroler Arbeitnehmer optimistisch</h3>Entsprechend positiv zeigten sich auch Südtirols Arbeitnehmer bei der Umfrage im März – wohlgemerkt noch vor Donald Trumps jüngster Zollankündigung. <BR /><BR />Die Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten bleiben optimistisch (Index: +12). Das Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren, wird weiterhin als äußerst gering eingeschätzt. Auch die Fähigkeit, mit dem Einkommen über die Runden zu kommen, hat sich etwas verbessert. Dennoch überwiegt laut Indexwert von minus 1 weiterhin die Zahl jener, die „größere“ oder „einige“ finanzielle Schwierigkeiten angeben.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1151046_image" /></div> <BR /><BR />Erfreulich ist auch, dass sich bei den Arbeitnehmenden die Möglichkeit, Geld zu sparen, weiterhin verbessert hat. Dagegen trüben sich die Aussichten, im Bedarfsfall einen gleichwertigen Job zu finden, merklich ein – ein möglicher Hinweis auf eine bevorstehende Abkühlung am Arbeitsmarkt.<h3> Prognosen zu erstellen wird schwierig</h3>Nachdem Donald Trump einen Zoll-Rundumschlag startete, hat sich die Ausgangslage verändert. „Die neue Welle des Protektionismus, die von den USA ausgeht, wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagt Afi-Präsident Andreas Dorigoni. <BR /><BR />Zum jetzigen Zeitpunkt eine Prognose der Wirtschaft vorzunehmen, sei sehr schwierig, so Afi-Direktor Stefan Perini. „Es gibt nämlich ein „vor dem 1. April und ein nach dem 1. April.“ Die ersten Wirtschaftsforschungsinstitute haben aber bereits die Wachstumsraten für 2025 nach unten revidiert, und zwar um ca. einen halben Prozentpunkt. <h3> BIP bei 0,8 Prozent</h3>Und für Südtirol? „Das Afi hält für 2025 an seiner Wachstumsprognose von plus 0,8 Prozent fest, da derzeit keine datenbasierten Anzeichen für eine international bedingte Konjunkturabschwächung vorliegen – wenngleich wir uns bewusst sind, dass sich unsere Prognose damit am oberen Rand bewegt“, so Perini. <BR /><BR />Internationale konjunkturelle Schwankungen treffen Südtirol laut Afi erfahrungsgemäß abgeschwächt und zeitverzögert. Gründe dafür sind der vergleichsweise geringe Internationalisierungsgrad der Südtiroler Wirtschaft, die Fokussierung auf Nischenprodukte, der Tourismus sowie die stabilisierende Rolle von Selbstverwaltung, Landeshaushalt und öffentlichem Dienst.<BR /><BR />Aber auch Arbeitslandesrätin Magdalena Amhof mahnt zur Vorsicht: „Wir müssen leider feststellen, dass die kommenden Monate vor uns besonders herausfordernd sein werden. Doch wir dürfen nicht vergessen: Die Südtiroler Wirtschaft ist in weiten Teilen stark und stabil. Das bildet eine solide Grundlage für die bevorstehenden Aufgaben.“