Mit Blick nach Übersee fühlt es sich an, als würde jemand mit der Zukunft der Welt würfeln – und dabei Regeln und Moral vergessen. Gerade in solchen Zeiten tut eines besonders gut: die eigenen Wurzeln zu kennen. Zu wissen, woher man kommt, stiftet Urvertrauen - und schützt vor dem nächsten Sturm und windigen Gestalten.<BR /><BR />Apropos Bodenhaftung: Es war mehr als nur ein charmanter Heimatauftritt, den Weltstar Jannik Sinner am vergangenen Wochenende hinlegte. Die Höhenluft des Weltruhms hat ihn nicht abheben lassen. Sein Wesen wirkt, als wäre es fest verwurzelt geblieben in den Bergen von Sexten, dort, wo er einst seine ersten Bälle schlug. Dass sich vom Bub zum Champion so viel getan hat – und gleichzeitig so wenig –, macht ihn groß.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69504641_quote" /><BR /><BR />Auch der Südtiroler Wein hat in diesen Tagen seine Wurzeln gefeiert – genauer gesagt: 50 Jahre DOC Südtirol. Was damals ein mutiger Schritt war, beinahe ein Sprung ins Ungewisse, wurde zum rettenden Anker für eine Branche, die Gefahr lief, im Meer belangloser Massenweine zu versinken. <BR /><BR />Vordenker hatten die Vision, Bauern trugen sie mit harter Arbeit in die Hänge. Heute steht Südtirol international für charakterstarke Weine und Herkunft. Auf dem überbordenden Siegelmarkt zählen mittlerweile zwar eher Marken als Kürzel – doch ohne DOC Südtirol als Fundament gäbe es wohl weder den Glanz der Kellereien noch den Ruf der Weinregion.<BR /><BR />Zurück auf Anfang ging es in dieser Woche auch mit der Autonomie. Oder sagen wir: zurück auf das Niveau von 2001 – was, in diesem Fall, ein Schritt nach vorn ist. Neue Zuständigkeiten, neue Möglichkeiten, ein neues Kapitel. Noch wirkt das alles abstrakt, fast technokratisch – wie ein Vertrag, der erst mit Leben gefüllt werden muss. Die Praxis wird den Realitätstest bringen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69504642_quote" /><BR /><BR /><?Schrift SchriftWeite="100ru"> Den Bogen zu Ostern zu spannen, fällt da nicht schwer – einer Zeit, in der es um Aufbruch geht, aber auch um das Aufbauen auf Wesentlichem. Wer fest in seiner Herkunft steht, kann Veränderungen mit Klarheit begegnen und Ziele erreichen. Ob auf dem Tennisplatz, im Weinberg oder in politischen Fragen: Es braucht Vertrauen in das, was uns trägt.<?_Schrift> <BR /><BR /> <a href="mailto:rainer.hilpold@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">rainer.hilpold@athesia.it</a>