Bei der jüngsten Sitzung des Rates der Gemeinden stand das Thema als zentraler Punkt auf der Tagesordnung. Nach den Plänen, die derzeit auf dem Tisch liegen, bekommen Gemeindesekretäre, die Generalsekretäre der Bezirksgemeinschaften sowie die Direktoren der Sozialdienste künftig auf einen Schlag zwischen 25.000 und 50.000 Euro zusätzlich im Jahr, also zwischen 35 und 50 Prozent mehr Gehalt. (siehe Grafik). Aufschläge, die für einen normalen Südtiroler das komplette Jahresgehalt ausmachen. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1036176_image" /></div> <h3> Welche Faktoren eine Rolle spielen</h3>Die Einstufung erfolgt nach einem Punktesystem, über das aktuell aber noch verhandelt wird. Stand jetzt soll die Einwohnerzahl bei den Punkten mit 76 Prozent zu Buche schlagen. Aber auch die Zahl der Schulen in einer Gemeinde oder ihre touristische Auslastung sollen für die neue Entlohnung des Gemeindesekretärs eine Rolle spielen (bei Sozialdienstdirektoren und den Generalsekretären der Bezirksgemeinschaften gelten andere Faktoren wie z. B. die Zahl der Seniorenwohnheime).<h3> „Mehr Geld für alle Gemeindemitarbeiter“</h3>Beim Rat der Gemeinden sowie in den einzelnen Gemeindestuben sieht man das mit gemischten Gefühlen. Zwar sieht man überall die Notwendigkeit, den Gemeindesekretär entsprechend seiner großen Verantwortung auch gut zu bezahlen. Doch „unter den Bürgermeistern sind sehr viele der Ansicht, dass dies mit Gehaltsaufbesserungen auf allen Funktionsebenen für ihr Gemeindepersonal einhergehen sollte – gleichzeitig. Denn alles andere ist in der Tat in den Gemeindestuben schwer zu vermitteln“, weiß Gemeindenverbandschef Andreas Schatzer.<BR /><BR /> Andererseits laste insofern ein gewisser Zeitdruck auf den Verhandlungen, „weil Führungskräfte auf Landesebene aufgrund des neuen Führungskräftegesetzes bereits neu eingestuft wurden. Und so haben natürlich auch unsere Führungskräfte jetzt das Recht, dass die neuen Bestimmungen alsbald auf sie angewendet werden“. <h3> „Erst Geld für untere Lohnstufen freimachen“</h3>„Eine solche Erhöhung der Spitzengehälter von bis zu 53 Prozent birgt sozialen Sprengstoff“, findet dagegen der Freie Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber die von ihm in Erfahrung gebrachten Ausmaße der geplanten Neueinstufungen. Das ergebe immerhin Lohnerhöhungen von bis zu 50.000 Euro – „so viel wie die allermeisten Südtiroler Arbeitnehmer in einem ganzen Jahr nicht verdienen“, schreibt er dazu in einer Aussendung. <BR /><BR />Er fordert daher Landeshauptmann Arno Kompatscher auf, zuerst Gelder für die unteren Lohnstufen freizumachen.