Seitdem Trump in seinem Zollkrieg dem Rest der Welt (mit Ausnahme von China) eine 90-tägige Atempause gewährt hat, ist Meloni die erste Regierungschefin aus Europa, die im Weißen Haus empfangen wird. Das unterstreicht die Bedeutung des Treffens. Hinzu kommt, dass die Regierungschefin auf eine große politische, aber auch persönliche Sympathie seitens des US-Präsidenten zählen kann. Trump hatte Meloni schon letztes Jahr als „fantastic person“ bezeichnet; Meloni wiederum hatte im Jänner als einziges Regierungsoberhaupt eines EU-Mitgliedstaates an der Amtseinführung Trumps teilgenommen.<BR /><BR />„Der Druck ist groß, ich werde aber auf jeden Fall versuchen, etwas Positives mit nach Hause zu bringen“, wurde Meloni von Vertrauten zitiert. Die Ministerpräsidentin kann in den USA auf einen einflussreichen Verbündeten zählen: auf Elon Musk, mit dem sie ebenfalls eine persönliche Freundschaft verbindet.<BR /><BR />Aufgrund ihrer guten persönlichen Beziehungen zu Donald Trump hatte Meloni seit dessen Amtseinführung gehofft, zwischen Brüssel und Washington die Rolle einer Brückenbauerin spielen zu können. Diese Hoffnung hat sich bisher nicht erfüllt, Italien ist von der harten Zollpolitik des US-Präsidenten genauso getroffen worden wie alle anderen EU-Exportnationen: Nach Deutschland hat Italien gegenüber den USA den zweithöchsten Handelsüberschuss aller EU-Mitgliedsstaaten. Die USA sind nach Deutschland und vor Frankreich mit einem Anteil von 10,7 Prozent der Ausfuhren der zweitwichtigste Exportmarkt für italienische Waren wie Lebensmittel, Maschinen, Textilien, Luxusgüter, Möbel, Jachten oder Pharmaprodukte. <BR /><BR />Italien weist einen Handelsbilanzüberschuss von fast 40 Milliarden Euro gegenüber den USA auf. Das sind fast drei Viertel des gesamten italienischen Handelsbilanzüberschusses.