Die „Süd-Tiroler Freiheit“ sieht im schottischen Votum eine große Chance ihre Forderungen zu realisieren.Auch die Freiheitlichen wollen in jedem Fall von dem Referendum in Schottland profitieren. Das Recht der Abstimmung soll auch den Südtirolern zugebilligt werden, erklärte die Partei.Und der Südtiroler Schützenbund fliegt gar mit einer Delegation kommende Woche nach Edinburgh um „den Wahlausgang fieberhaft mitverfolgen“ zu können, wie es auf der Homepage heißt.Politologe Pallaver zweifelt an „realen Auswirkungen“Dass die separatistischen Kräfte durch einen positiven Ausgang des Schotten-Referendums Rückenwind für ihre jahrelangen Forderungen erhalten würden, glaubt auch der Politologe an der Universität Innsbruck, Günther Pallaver.Reale Auswirkungen hätte aber eine Abspaltung Schottlands seiner Meinung nach keine. „Wenn die dürfen, dann dürfen wir auch, werden sicher einige sagen, aber das wird es nicht spielen“, so Pallaver lakonisch. „Eine Mehrheit im Südtiroler Landtag für eine Selbstbestimmung Südtirols ist unrealistisch“, erklärte er gegenüber der APA.Derzeit im Landtag eine Mehrheit für die Selbstbestimmung in Südtirol zu finden, das hält auch Sigmar Stocker für unmöglich. Der Freiheitliche aber sieht die Bevölkerung Südtirols in Aufbruchsstimmung. Derzeit habe der Parteiausschuss der SVP die Sache noch im Griff, aber: "Die Basis der SVP lässt sich nicht auf ewig stumm halten."Kompatscher: Situationen nicht vergleichbarDas Thema Schottland-Referendum mied die SVP bisher tunlichst. Am Dienstag erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher dann, er verfolge die Abstimmung mit großem Interesse.Die Situation in Schottland sei aber mit Südtirol nicht vergleichbar. Im Gegensatz zu London sei die Regierung in Rom dagegen. Man wolle die Autonomie im Rahmen der europäischen Gesamtentwicklung weiterbringen, so der Landeshauptmann.Pallaver: Nicht auf zwei Hochzeiten tanzen„Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, auf der der Selbstbestimmung und jener der Autonomie,“ erklärt der Politologe Pallaver die Beweggründe der SVP. „Wenn man die Sezession fordert, braucht man nicht mehr nach Rom verhandeln fahren.“Außerdem sei „absolut auszuschließen“, dass Italien der Abhaltung einer Volksabstimmung zustimmen werde.In Südtirol gelte zudem, dass es bei sensiblen Themen von allen Volksgruppe eine Mehrheit brauche und nicht eine Volksgruppe die andere überstimmen dürfe. „Und es ist nicht einmal gesagt, dass die deutschsprachige Sprachgruppe mehrheitlich für eine Abspaltung wäre,“ so Pallaver.apa