<b>von Stephan Kaußen</b><BR /><BR />„Wir senden ein Signal an Fremde und Feinde: Deutschland ist da!“ Diesen Satz sprach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Dienstagabend. Seine Union – aus CSU, dessen Chef er ist, und der CDU von (Bald-)Neukanzler Friedrich Merz – entschied mit der SPD als potenziellem Koalitionspartner die zu erwartenden Mega-Investitionen. In Verteidigung und Infrastruktur etc.<BR /><BR />Dazu brauchte es einen heftigen Tritt in den Hintern - und zwar mit Anlauf. Der kam aus Washington, wo darüber entschieden wird, was Europa nun tun muss. Und Deutschland vorne weg. Denn aus der NATO könnte gefühlt eine ETO werden - also ein eher europäisch handelndes Verteidigungsbündnis. Allerdings mit natürlich weiterhin bitter nötigen amerikanischen Fähigkeiten - wie atomarer Schutzschild, Luftverteidigung, Aufklärung, Logistik und Man-Power.<BR /><BR />Die Gewissheiten der vergangenen 7 Jahrzehnte sind jedenfalls weg! Spätestens seit Ende Februar. Also schon wieder Ende Februar. Vor 3 Jahren der Überfall Russlands auf die Ukraine, nun Trump versus Selenskyi in aller Öffentlichkeit. Die Weltbühne bebt. Und wackelt insgesamt gewaltig. Zwar rudert der ukrainische Präsident nun verbal stark zurück - aber ob er den Dealmaker in Washington noch zurück gewinnen kann, ist ziemlich fraglich. Die Aufmüpfigkeit im Weißen Haus war zu hoch gepokert - und wird nun definitiv teuer. Super teuer!<BR /><BR />Der Preis könnte das Überleben der Ukraine sein, zumindest aber eine Amputation östlicher Landesteile. Es sei denn, das Postulat „Rohstoffe für Militärhilfe“ seitens der USA wird doch noch umgesetzt. Das scheint nach Trumps Rede Dienstagnacht zumindest wieder denkbar. Für Europa geht es erstmal „nur“ um hunderte Milliarden von Euro. „What ever it takes“, sagte Merz.<BR /><BR />Deutschland macht nun richtig Kohle locker. Und Europa auch. Die ebenfalls Konservative EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kündigte 800 Mrd. Euro extra für Verteidigung an.<BR /><BR />Die größte Botschaft trotz dieser Woche mit für uns gigantischen Kosten lautet aber vielleicht: Großbritannien ist zurück auf der Weltbühne. Endlich! Seit letztem Wochenende, ganz offensichtlich an der Seite des französischen Präsidenten Macron. Trotz Brexit geht es offenbar um Größeres. Gut so! Von daher hat der britische Premier Keir Starmer - sinngemäß - noch lauter als Söder gesagt: „Wir senden ein Signal an unsere Freunde und Feinde: Wir sind – wieder – da!“