Der Repräsentant von Souramont in der Euregio, Denni Dorigo, heißt Pedemonte, Magasa und Valvestino willkommen: „Wir alle sind in der gleichen rechtlichen Situation.“ Ziel wäre es, nach 100 Jahren der Trennung alle Gemeinden in der Europaregion wiederzuvereinen, die einst zum historischen Tirol gehörten. <BR /><BR />In den letzten Tagen hat der Präsident des Trentiner Landtags, Walter Kaswalder (früher Trentiner Autonomistenpartei PATT; heute „Movimento degli Autonomisti Popolari“) Vertreter der Gemeinden Pedemonte, Magasa und Valvestino zur nächsten Sitzung des Dreier-Landtags eingeladen, die für den 14. und 15. Juni in Riva del Garda anberaumt ist. „Die Einladung“, ließ Kaswalder wissen, „ist ein erster Schritt zur formellen Anerkennung auch dieser 3 Gemeinden, wie es bereits für Souramont geschehen ist“. <h3> Souramont in der Euregio</h3>Der Beitritt der 3 Gemeinden in Souramont zur Euregio wurde <BR />2014 dank einer Initiative des damaligen Ladiner-Landesrats Florian Mussner im Dreier-Landtags beschlossen. Erster Vertreter war Luca Agostini, aktuell vertritt Denni Dorigo, der Direktor des ladinischen Kulturinstitutes Cesa de Jan in Col die Anliegen der 3 Gemeinden in Souramont, allerdings ohne Stimmrecht und nur als Bebobachter. <BR />Diese Präsenz wurde im vergangenen Jahr durch die Aufnahme der 3 Gemeinden in den neugeschaffenen Rat der Euregio-Gemeinden erweitert.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-58407899_quote" /><BR /><BR /><BR />„Dieser Rat der Gemeinden ist ein neues Gremium“, erklärt Dorigo, „der vom Dreier-Landtag als beratendes Gremium gewünscht wurde. Durch ihn sollen die Gemeinden und Gebiete stärker in die Initiativen der Euregio einbezogen werden, damit sie von der Bevölkerung nicht als etwas von oben herab Aufgestülptes wahrgenommen wird.“ <BR /><h3> Pedemonte, Magasa und Valvestino gehörten bis 1918 zum Trentino</h3><BR />Magasa und Valvestino (beide in den Bergen zwischen Garda- und Idrosee gelegen) und Pedemonte (die Gemeinde liegt im Astico-Tal unterhalb von Lusèrn und den Sieben Gemeinden) teilen das Schicksal von Souramont: Sie gehörten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zu Tirol, wurden danach abgetrennt und den Provinzen Brescia (Lombardei) bzw. Vicenza (Veneto) zugeschlagen. Wie im Jahr 2007 Souramont haben auch diese 3 Gemeinden – allerdings ein Jahr später – ein Referendum abgehalten, in dem sie sich für die Rückkehr zu Trentino-Südtirol aussprachen. Wie im Falle von Souramont hat die Regierung in Rom bisher keinerlei Schritte unternommen, um dem Volkswillen Rechnung zu tragen. <BR /><BR />In Magasa, Valvestino und Pedemonte war in der Vergangenheit eine gewisse Unzufriedenheit mit der unterschiedlichen Behandlung durch die Europaregion im Vergleich zu Souramont festzustellen. Denni Dorigo bemüht sich, jede Polemik im Keim zu ersticken: „Es hat nie einen Konflikt gegeben mit ihnen“, erklärt er. Es habe nach den Referenden Kontakte zwischen den Bürgermeistern gegeben. Wenn Souramont schon in der Euregio sei, sei dies einzig und allein darauf zurückzuführen, dass Ampezzo & Co. die Beziehungen zu den Tiroler Gemeinden aufrechterhalten und immer wieder die Bitte geäußert hätten, wieder an die alten Beziehungen anzuknüpfen, die aus der gemeinsamen historischen und kulturellen Zugehörigkeit in Tirol herrühren. <BR /><BR />Zu dem Vorwurf, dass Souramont zuerst aufgenommen worden sei, weil es ladinisches Gebiet ist, sagt Dorigo: „Es ist bekannt, dass in der Euregio besonderes Augenmerk auf die sprachlichen Minderheiten gelegt wird. Aber die Euregio ist ein grenzüberschreitendes Gremium, das als Grundlage das historische Tirol hat, also ist es nur richtig, dass auch Magasa, Valvestino und Pedemonte dazugehören.“ <BR />