Die Trauung von Paaren aus dem Ausland ist für die Gemeinden mit beträchtlichem bürokratischen Aufwand verbunden.<BR /><BR />Auf dem Standesamt in <b>Lana</b> haben sich heuer bis zum 30. Juni 27 Paare für eine Trauung angemeldet – 22 für eine zivile Trauung und 5 für eine kirchliche. 2021 waren es insgesamt 20 Paare in diesem Zeitraum gewesen und 2020 nur 17. <BR />„An einem Samstag habe ich heuer gleich 3 Hochzeiten vorgenommen“, erzählt Stauder. Auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten gerne in der Apfel-Gemeinde – so auch 2 Männer aus Norddeutschland, die eine Hochzeit „gewonnen“ haben über eine Ausschreibung der „Bild“-Zeitung: ein Polizist und ein Betreuer in einer Kinderkrippe. Weiters werden 2 Frauen sich im Herbst in Lana das Ja-Wort geben. <h3> 400 Euro für eine Trauung</h3>Nicht ansässige Paare zahlen in Lana 200 Euro, wenn sie im Ansitz Rosengarten heiraten – und 150 Euro, wenn sie im Büro des Bürgermeisters die Ringe tauschen. In <b>Marling</b> müssen nicht-ansässige Paare hingegen bereits seit 2013 rund 400 Euro für eine Trauung hinblättern. Auch Lana will sein „Tarifsystem“ nun anpassen und von auswärtigen Paaren künftig mehr verlangen, kündigt Stauder an. Denn die Trauung von auswärtigen Paaren sei für Gemeinden oft bürokratisch sehr aufwändig.<BR /><BR /> Es müssen Dokumente eingeholt werden, und bis diese eintreffen, kann es sehr lange dauern. „Wenn Dokumente von außerhalb der Wohnsitzgemeinde angefordert werden müssen, wird es schwierig“, berichtet Stauder. „Noch schwieriger wird es bei Paaren aus dem Ausland. Und ganz besonders aufwändig wird es, wenn Paare, die im Register der Auslandsitaliener AIRE eingetragen sind, trotzdem im Heimatort heiraten wollen. Dann läuft das Ganze über das Konsulat“, erklärt der Lananer Bürgermeister.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54292451_quote" /><BR /><BR />So wie in Lana wollen auch viele Paare von auswärts in <b>Tscherms</b> den Bund fürs Leben schließen. Bürgermeisterin Astrid Kuprian legt Wert auf eine würdevolle Trauung – diese solle „kein trockener Akt sein, bei dem nur anagrafische Daten vorgelesen werden“. Zudem sollten Brautleute von auswärts einen Bezug zur Gemeinde haben – etwa, indem sie schon seit langem immer wieder ihren Urlaub in der Burggräfler Gemeinde genießen. <BR />Nicht ansässige Paare zahlen in Tscherms bisher 200 Euro für die Trauung. Laut Kuprian wird nun überlegt, diesen Betrag auf 400 Euro zu erhöhen. Damit soll nicht zuletzt auch verhindert werden, dass Paare von auswärts sich vor allem jene Gemeinden als Hochzeitsort aussuchen, wo die Trauung billig ist.<h3> Auch Prags ist gefragt</h3>Sehr viele Anfragen um Trauungen von auswärtigen Paaren werden auch aus dem Standesamt von <b>Meran</b> gemeldet – vor allem aus Deutschland und Österreich. Wer in der Passerstadt heiraten will, muss sich rechtzeitig melden. Mindestens 4 Monate vor dem geplanten Termin sollte die Anfrage gestellt werden, heißt es aus dem dortigen Standesamt.<BR /><BR />Prags ist als Hochzeitsgemeinde vor allem bei Italienern von außerhalb der Provinz ein Renner – dank der Fernsehserie „Un passo dal cielo“ und seit die Dolomiten zum Weltnaturerbe zählen. Die Paare wollen dann auf dem Steg heiraten, weil sie ihn aus der Fernsehserie kennen. Dann muss ihnen allerdings erklärt werden, dass die Trauung nur im Bürgermeister-Büro oder im Sitzungssaal möglich ist.<BR />