<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Angst bei erwachsenen Katzen kann die unterschiedlichsten Ursachen haben: schlechte Erfahrungen mit Menschen, mangelnde Sozialisierung und häufig auch ein Fehlverhalten des Besitzers, wie Festhalten gegen ihren Willen oder gar Bestrafung. <BR /><BR />Tritt die Ängstlichkeit plötzlich auf, muss man sich um die Auslöser Gedanken machen. Meist stecken harmlose Ursachen dahinter, wie das Umstellen von Möbeln oder ein neues Parfum, das man benutzt.<BR /><BR /> Selbst diese Sachen können für eine scheue Katze bereits bedrohlich sein und sie lässt sich nicht mehr anfassen, wird vielleicht sogar aggressiv. Um der Mieze die Angst zu nehmen, braucht es jede Menge Geduld.<BR /><BR />Bei ängstlichen Katzen gilt: sich ruhig und entspannt verhalten, immer wieder leise mit dem Tier sprechen und direkten Augenkontakt vermeiden. Besser: den Blick zur Seite wenden und dabei kurz blinzeln. Auch die Flucht nach vorne ist zu vermeiden. Die Katze soll selbst entscheiden, wann sie bereit für Streicheleinheiten ist. Erst wenn sie auf einen zukommt und nicht zurückschreckt, wenn man die Hand nach ihr ausstreckt, kann man langsam streicheln.<h3> Wenn die Katze beißt</h3>Wenn Katzen beißen, dann geschieht das nicht immer, weil sie aggressiv sind. Katzen sind Raubtiere und beißen auch mal gerne aus Jux und Tollerei zu. <BR /><BR /><b>Beißen beim Streicheln:</b> Damit die Katze beim Streicheln nicht zubeißt, ist es in erster Linie wichtig zu erkennen, wann der Punkt erreicht ist, an dem sie genug hat. Wer auf die Körpersprache und auf die Signale der Katze achtet, wird mit der Zeit leichter erkennen, wann ein solcher Biss kommen könnte. Katzen mögen es zudem nicht, an allen Stellen gestreichelt zu werden. Sie haben ihren eigenen Kopf, daher ist es wichtig, zu respektieren, wenn sie gerade keine Zuneigung möchten, und man sollte ihnen keinen Körperkontakt oder Streicheleinheiten aufzwingen.<BR /><BR /><b>Beißen beim Spielen:</b> Wer eine Katze hat, die beim Spielen gerne aufdreht und zubeißt, kann und sollte dieses Verhalten unterbinden, damit es in Zukunft nicht dazu kommt. Das heißt, die Katze wird ab sofort für sanftes Spielen belohnt: Spielt sie ohne Krallen und ohne Zähne, wird weitergespielt, spielt sie zu wild, wird das Spiel kommentarlos unterbrochen. Eine Hilfe kann auch sein, die Hände nicht als Spielzeug zu verwenden, sondern beispielsweise eines aus Sisal, in das sie nach Herzenslust hineinbeißen darf. <BR /><BR /><b>Aggressives Beißen:</b> Häufig tritt Aggression bei ängstlichen Katzen auf, aber auch, wenn die Katze zu früh von der Mutter getrennt wurde. Aggressive Katzen brauchen ausreichend Zeit und am besten wahrt man anfangs Distanz, bis sie selbst den Kontakt zum Menschen suchen. <BR /><BR />Ändert eine Katze plötzlich das Verhalten, also wenn sie immer lieb war und plötzlich aggressiv reagiert, stecken häufig Schmerzen dahinter. Daher sollten Verhaltensauffälligkeiten umgehend vom Tierarzt gecheckt werden. <BR /><BR /><b>Achtung:</b> Ein Katzenbiss kann sich beim Menschen sehr schnell entzünden. Wer von einer Katze verletzt wurde, sollte die Bisswunde also unbedingt desinfizieren und einen Arzt aufsuchen, wenn die Wunde schlecht heilt oder sich gar entzündet. Bei sehr aggressiven Katzen bietet es sich an, professionelle Hilfe zu suchen.<h3> Streit mit Nachbarskatzen</h3>Katzen sind meist unberechenbar und Kämpfe mit den Nachbarskatzen lassen sich bei Freigängerkatzen kaum beeinflussen. Zuerst versuchen Katzen körperlichen Auseinandersetzungen durch Blick-Duelle oder lautes Maunzen aus dem Weg zu gehen. Danach kommt es oft zu Revierkämpfen, die Katzen nur unter sich regeln können.<BR /><BR />Dazwischengehen sollte man nicht, die Verletzungsgefahr ist dabei einfach zu groß. Man kann aber versuchen, die Tiere zu erschrecken oder zu vertreiben. Zudem sollten alle Freigängerkatzen gegen die gängigsten Krankheiten geimpft werden, denn Katzen haben viele Keime im Mund. Bei heftigen Revierkämpfen sollte die Katze zuerst besser eine Weile drinnen bleiben. <BR /><BR />Wer einen geschützten (eingezäunten) Balkon hat, darf sie dort natürlich rauslassen. Dann können Zeiten vereinbart werden, wann die Raufbolde umherstreunen dürfen – zuerst die eine, dann die andere.<BR /><BR /> Selbstverständlich können die Zeiten oft nicht zu 100 Prozent eingehalten werden, aber ein klärendes Gespräch mit den Nachbarn hilft fast immer.