Die Welt hat noch den Funken einer Chance: Werden wir sie endlich nützen?<BR /><BR /><BR /><BR /><BR />„Heute spricht die Sprache nicht mehr – sie ist sprachlos geworden“, bemerkte Ilse Aichinger (1921 – 2016), diese Ikone deutschsprachiger Nachkriegsliteratur, schon vor langer Zeit. Wenn ich höre, wie leer das Getöse der Sprache um uns tatsächlich ist... Wie diese Sprache zum geifernden Gebell der Wut verkommt, das Verstand und Vernunft übertönt, vergehen mir Hören und Sehen. <BR /><BR />Angst und bange ist mir um diese Welt, die immer kleiner und enger wird, weil der Mensch den Planeten überwuchert, während Mauern und Ideologien in Köpfen und an Grenzen hochfahren. „Der Krieg war meine glücklichste Zeit, weil die Hoffnung noch gelebt hat. Das böse Erwachen kam erst später“. Auch das hat Aichinger gesagt. <BR /><BR />Seit dem G20-Gipfel der Industrienationen in Rom, der OHNE Zieldatum für CO2-Neutralität und Kohleausstieg zu Ende gegangen ist und dem UNO-Klimagipfel in Glasgow, der am Montag begonnen hat, muss ich daran denken. Denn auch wir sind mitten im Krieg gegen den Klimawandel! Und es ist ein Kampf auf Leben und Tod! Gewinnen können wir ihn nur gemeinsam. Aber wie? <BR /><BR />Solange Russland und China als größte Umweltverschmutzer und Erderwärmer so tun, als gäbe es kein Morgen, der Energiecharta-Vertrag Konzernen ermöglicht, mit Milliardenklagen Klimaschutzgesetze zu kippen und Fossile-Giganten wie RWE und Uniper oder Regenwald-Killer wie Jair Bolsonaro an der Macht sind? <BR /><BR />Und doch habe ich noch Hoffnung... mitten im Krieg. Die Hoffnung, dass zunehmender Leidensdruck das Wunder jenes radikalen Wandels erzwingt, den (auch) der renommierte Südtiroler Klimaexperte Georg Kaser als (einzigen) Ausweg sieht. Die Hoffnung, dass die Jungen all jenen Nimmersatten das Fürchten lehren, die ihre Zukunft verspielen und die Hoffnung, dass wir nicht in 20 Jahren zurückschauen und sagen müssen: Damals hatten wir noch den Funken einer Chance. Das böse Erwachen... Es ist jetzt!<BR />