<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Einige Schildkröten fallen im Winter in eine Kältestarre, einige zeigen nur eine verminderte Aktivitätsphase und andere fallen nie in die Winterstarre. Um seine Tiere artgerecht zu halten, muss jeder Halter die Art und das Verbreitungsgebiet seiner Schildkröte kennen. <BR /><BR />Nur dann kann eine den natürlichen Gegebenheiten angeglichene Überwinterung gewährleistet werden. Je nach Herkunftsgebiet fällt die Temperatur nämlich anders aus und eine falsche Ein- und Auswinterung kann zum Tod führen!<BR /><BR />Im Spätherbst werden Schildkröten immer träger, fressen weniger und beginnen nach einer gewissen Zeit, ihren Darm zu entleeren. Idealerweise stellen Schildkrötenhalter bereits 2 bis 3 Wochen vor der Einwinterung die Fütterung ein und bereiten die Tiere langsam durch Senken der Temperatur und des Lichtes auf die Winterstarre vor.<h3> Draußen überwintern</h3>Leben die Schildkröten ganzjährig draußen im Garten, ist ein Überwintern in einigen Fällen auch dort möglich. Allerdings ist diese Form des Überwinterns nicht einfach und es gibt einiges zu beachten.<BR /><BR />Grundsätzlich sollten Schildkröten für die ganzjährige Außenhaltung mindestens 10 Zentimeter lang sein. Der Teich muss groß genug und an der tiefsten Stelle mindestens einen Meter tief sein, damit er im Winter nicht ganz zufriert. Zudem müssen die Wände griffig sein (Teichfolie ist zu glatt!). Dadurch haben die Tiere die Möglichkeit, die Wasseroberfläche nicht nur schwimmend, sondern auch laufend zu erreichen. Sie müssen nämlich ab und zu an die Wasseroberfläche. <BR /><BR /> Der Standort des Teiches ist vollsonnig und idealerweise windgeschützt. Ein Oxydator sorgt für die nötige Belüftung des Teichs.<BR /><BR />Welche Arten sich hierzulande für ein Leben im Gartenteich eignen, darüber scheiden sich die Geister. Wer auf Nummer sichergehen möchte, sollte sich für die Europäische Sumpfschildkröte entscheiden. Einige Halter haben aber auch erfolgreich die beliebten Rotwangen- und Gelbwangen-Schmuckschildkröten draußen überwintert. <BR /><BR />Den ganzen Winter über muss mindestens eine Stelle im Teich eisfrei bleiben. Schon alleine deswegen erweist sich das Überwintern draußen als recht anspruchsvoll. Zudem können die Tiere an einer Lungenentzündung erkranken und daran sogar sterben. Besser ist also das Überwintern im Haus. <h3> Drinnen überwintern</h3>Zum Überwintern eignet sich am besten ein Kühlschrank, so verrückt das klingen mag, aber dort kann die Temperatur konstant gehalten werden. Der Haushaltskühlschrank ist aus hygienischen Gründen – und weil er täglich geöffnet wird – nicht geeignet, ideal ist ein separater Kühlschrank für die Tiere. Alternativ kann für Landschildkröten auch eine Kiste im Keller genutzt werden, sofern dieser die ideale Temperatur für die jeweilige Schildkrötenart hat. Für Wasserschildkröten genügt ein Aquarium im Haus. <BR /><BR />Landschildkröten überwintern einzeln in einer 4-mal so großen Kunststoffkiste mit feuchtem Substrat aus Gartenerde, Sand und ausreichend Luftlöchern, Wasserschildkröten in einer Kunststoffkiste mit gerade so viel Wasser, dass ihr Kopf noch in der Luft ist. Während der Überwinterung müssen die Schildkrötenhalter regelmäßig die Temperatur überprüfen (diese ist je nach Art einzustellen!). <BR /><BR />Bei den Landschildkröten ist darauf zu achten, dass das Substrat immer leicht feucht ist. 2-mal pro Woche wird die Kühlschranktür für eine halbe Minute geöffnet, damit eine zur Luftzufuhr gewährleistet wird. Alle 4 Wochen müssen die Schildkröten gewogen und untersucht werden.<BR /><BR /> Bei mehr als 10 Prozent Gewichtsverlust oder wenn der Bauchpanzer rote Flecken aufweist, muss die Winterstarre abgebrochen werden. Dann besteht die Gefahr einer Blutvergiftung oder Erfrierung. Nicht erschrecken, wenn keine Atmung spürbar ist, sie ist in dieser Zeit nur sehr schwach, das Herz schlägt nur noch rund 5 Mal pro Minute. <BR /><BR />Erst, wenn keine Nachtfröste mehr auftreten, können die Schildkröten wieder ins Freie. Bei Wasserschildkröten sollte das Wasser im Gartenteich dabei ungefähr dieselbe Temperatur haben wie das Wasser im Aquarium. Die Tiere überwintern 2 bis 4 Monate, bevor sie langsam wieder aus der Winterstarre geholt werden (Auswinterung).<BR /><BR /><embed id="dtext86-67482099_listbox" />