Es gibt Videoproduzenten, Regisseure, Schauspielerinnen, Sprecherinnen, Autorinnen und Kuratoren. Es sind dies alles eigenständige Berufe in der Welt der Kultur. Sarah Scherer hingegen macht alles und das zumeist auch noch parallel. <BR /><BR />Und mit Erfolg sowieso, denn schließlich arbeitet sie für renommierte Häuser wie die Bayerische Staatsoper, die Philharmonie Luxembourg, die Schauburg München, das Theater an der Wien und weitere mehr – und hat mit ihren jungen Jahren bereits einige Preise eingeheimst.<BR /><BR /> Ihre Liste an Produktionen, Arbeiten und Preisen, die sich im Verlauf von nunmehr 15 Jahren in ihrem Künstler-Curriculum angesammelt haben, ist allemal beachtlich.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1069728_image" /></div> <BR />Umso mehr erstaunt ihre Unkompliziertheit, von Allüren oder Eitelkeiten fehlt jegliche Spur. „Manchmal ertappe ich mich während der Proben, wie mich ein Gefühl von Demut überkommt und mir dann schlagartig bewusst wird, was für ein Glückspilz ich bin“, sagt sie. <BR /><BR />Ein Glückspilz deshalb, weil sie ohne irgendwelche Barrieren das tun darf, was sie erfüllt. Natürlich verfolgt sie auch zurzeit mehrere sehr unterschiedliche Projekte. <h3> Oper für die Jugend<?O_Kursiv><?_O_Kursiv></h3>Einen Schwerpunkt bildet dabei ein Opernlibretto, das sie im Auftrag der Bayerischen Staatsoper verfasst und auch Regie führt. Die Produktion nennt sich „Wyld“, es geht um die große Gefühlswelt der Jugend, die Premiere ist für den 8. November festgelegt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1069731_image" /></div> <BR />„Die Opernhäuser versuchen zunehmend, junges Publikum für diese Kunstform zu gewinnen, weshalb es neue Stücke braucht“, erklärt sie. Ein Opernlibretto zu schreiben ist ein Abenteuer für sich – vor allem auch wegen der Zusammenarbeit mit vielen anderen Beteiligten (Bühnenbildnerin, Komponist etc.). <BR /><BR />Sarah Scherer macht daraus kein großes Ding. Das entspricht ihrem unerschrockenen Naturell, ohnehin hat sie sich das stetige Vorantasten zur Gewohnheit gemacht. Nur so kann eben auch Neues entstehen.<BR /><BR /> Gerade diese Experimentierfreude erfordert auch das Genre der Videokunst und Animation, seit mehreren Jahren ein bevorzugtes Arbeitsfeld. Sie hat bereits mehrere Kurzfilme und Clips für internationale Stars gedreht, darunter ein Video für den britischen Musiker Phil Gould („Level 42“). <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1069734_image" /></div> <h3> Kuratorin für „Johann Strauss“-Festjahr</h3>Ihre Tätigkeit als Kuratorin für das „Johann Strauss“-Festjahr 2025 der Stadt Wien freut die Südtirolerin ganz besonders. Gerade weil hierbei eine Vielzahl an Genres und Kulturschaffende miteinander in Einklang zu bringen sind: Im gesamten Jahr wird das herausragende Werk des großen Komponisten mit 60 genre-übergreifenden Produktionen mit über 40 Kooperationspartnern an 30 Locations der Stadt gewürdigt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1069737_image" /></div> „Wir sind ein kleines Team von Kuratorinnen und entwickeln gemeinsam mit der Intendanz die Gesamtvision für das Festjahr“, skizziert sie ihre Rolle. <BR /><BR />Geweckt wurde ihre Faszination für dieses Metier mit 6 Jahren, als sie im Bozner Waltherhaus einer gewissen Gerti Drassl bei einer Ballettaufführung zusah. Sie verkörperte die Figur des Dornröschens. Die Eleganz, das Märchenhafte, die Musik – all das zog Sarah in den Bann, sodass auch sie zum Ballett wollte. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1069740_image" /></div> <BR />In der Folge begann sie nach und nach in die Welt der darstellenden Künste einzutauchen. „Ich bin und bleibe eine totale Träumerin, ich fühle mich im Drama und bei den großen Gefühlen daheim“, lässt sie durchblicken und präzisiert: „Allerdings reicht mir dafür die Bühne oder der Film, im wirklichen Leben bin ich eher unkompliziert.“ Ihre Ideen bezieht sie – man lese und staune – aus der Langeweile. Dieses Gefühl gebäre die absonderlichsten kreativen Blüten. <h3> Glück bei Mama: Topfennocken</h3>In der Tat lebt die Unterlandlerin ein „Leben aus dem Koffer“, reist von einem Produktionsort zum nächsten, muss innerhalb kürzester Zeit mit fremden Menschen ein Projekt realisieren, um sich am Ende von diesen wieder mit Wehmut zu verabschieden. Eine klassische Künstlerinnenexistenz. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66395464_listbox" /><BR /><BR />Den notwendigen Ausgleich findet die 34-Jährige bei Auszeiten im heimatlichen Auer. Glück empfinde sie, wenn sie von ihrer Mama mit einer Portion Topfennocken verwöhnt wird. Es sind tatsächlich die einfachen Dinge, die das Leben reicher machen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66395463_listbox" />