<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Viele Meerschweinchen haben Parasiten wie Milben oder Flöhe auf der Haut. Diese können durch befallenes Heu, Streu oder Stroh auf die Tiere übertragen oder durch andere Tiere eingeschleppt werden. Haben die Meerschweinchen ein gesundes Immunsystem, breiten sich die Parasiten nicht weiter aus und der Halter wird keine Symptome feststellen. Hat ein Tier aber ein geschwächtes Immunsystem, ist es angeschlagen oder krank, kann es zu starken Ausbrüchen kommen, die dringend behandelt werden müssen.<h3>Milben, Flöhe, Haarlinge</h3>Gesunde Tiere haben glänzendes, dichtes Fell. Ein Befall von Parasiten äußert sich durch Haarausfall, Juckreiz und übermäßiges Kratzen, schorfige und schuppige Stellen auf der Haut und/oder offene Wunden, die durch das Kratzen verursacht wurden. Bereits beim ersten Verdacht sollten Meerschweinchenhalter einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann feststellen, um welche Parasiten es sich handelt, und die erkrankten Tiere entsprechend behandeln. Vorbeugende Behandlungen sind meistens nicht ratsam, da die Mittel den Organismus unnötig stark belasten.<BR /><BR />In einigen Fällen kann ein Bad verschrieben werden. Da dieses auch die natürliche Fettschicht der Haut angreifen kann und großen Stress verursacht, sollte davon aber wenn möglich abgesehen werden. Stress ist nämlich einer der Faktoren, der die Population von Parasiten begünstigt. Im Herbst drohen nach einem Bad Erkältungen und Lungenentzündungen, vor allem, wenn die Tiere draußen leben.<BR /><BR />Ist ein Bad unabdingbar, eignet sich am besten eine kleine Wanne, die auf den Boden gestellt wird, damit sich das Meerschweinchen nicht verletzt, sollte es beim Baden flüchten. Anschließend wird das Fell gut mit einem weichen Handtuch getrocknet. <BR /><BR />Zusätzlich zur Behandlung der betroffenen Tiere sollte die gesamte Einstreu erneuert, der Boden geputzt, Heu und Stroh ausgetauscht und das Gehege gründlich gereinigt werden. Die Umgebung kann mit Kieselgur behandelt werden. Das ist vor allem bei einem Befall mit Vogel- oder Rattenmilbe äußerst ratsam. <BR /><BR />Kieselgur wird aus Kieselalgen gewonnen und ist rein natürlich. Der Silikatstaub bleibt nach der Behandlung an den Insekten hängen und tötet diese durch Austrocknung. Zur Anwendung muss die Umgebung für mindestens ein bis 2 Tage absolut trocken sein. Während die Umgebung ausgestaubt wird, sollten die Meerschweinchen kurz aus dem Gehege gebracht werden. Die Halter tragen aufgrund des feinen Staubes Schutzbrille und Atemschutz. Auch die Tiere selbst können mit Kieselgur behandelt werden: Dazu eine kleine Menge auf ein Küchentuch geben, das feine Pulver damit auftragen und durch Streicheln im Fell und auf der Haut verteilen. Augen und Mund dabei aussparen. Bei sehr starkem Befall kann die Prozedur nach 10 Tagen wiederholt werden.<h3> Darmparasiten</h3>Im Herbst kommt es im Außengehege häufig zu einem erhöhten Befall von Darmparasiten (Würmern, Kokzidien usw.) oder E. Coli Bakterien. Daher sollten Meerschweinchenhalter vor allem in dieser Zeit häufiger Kotproben sammeln und sie auf Darmparasiten untersuchen lassen. Wichtig ist, den Kot von 2 bis 3 aufeinanderfolgenden Tagen zu sammeln.<BR /><BR />Ein Parasitenbefall im Darm äußert sich meist durch Durchfall. Hält dieser mehr als einen Tag an oder ist das Meerschweinchen schlapp und frisst nicht mehr, sollten die Halter lieber auf Nummer sichergehen und sofort einen Tierarzt aufsuchen.<BR /><BR />Unterstützend können Kräuter wie Estragon (wirkt vorbeugend gegen Darmparasiten), Schnittlauch (wirkt gegen Würmer) sowie Oregano gefüttert werden. Oregano kann gesunden Tieren auch regelmäßig gefüttert werden, da er antibakteriell, entzündungshemmend und sowohl gegen Kokzidien als auch Würmer wirkt.<h3> Gehege sauber halten</h3>Damit es erst gar nicht zum Befall kommt, muss das Gehege sauber sein. Aber Achtung: Ist das Gehege zu sauber, kann auch das einen Parasitenbefall begünstigen. Kommen Meerschweinchen nämlich nicht mit Keimen in Berührung, weil ihre Umgebung beispielsweise unnötig desinfiziert wird, erlahmt mit der Zeit ihr Immunsystem und sie werden anfälliger. Empfehlenswert ist also ein gesundes Maß an Sauberkeit sowie eine natürliche, artgerechte Haltung und Ernährung.