In einem persönlichen Gespräch gibt sie Einblicke. <b>von Toni Profanter</b><BR /><BR />Oberhalb von Waidbruck thront die Trostburg, die bis 1967 im Besitz des Tiroler Adelsgeschlechtes der Grafen von Wolkenstein-Trostburg war. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1126941_image" /></div> <BR /><BR />Seit den Nachkriegsjahren bewirtschaftet die Familie Gröber das Anwesen. Wer in den vergangenen Jahrzehnten die Burg besucht hat, ist an Teresia Gröber, als Tresl bekannt, nicht vorbeigekommen, denn sie weiß als die „gute Seele des Ansitzes“ immer viel zu erzählen. Wir haben Gröber besucht.<BR /><BR /><b>Frau Teresia, wie sind Sie eigentlich zur Trostburg gekommen?</b><BR />Teresia Gröber: Mein Urgroßvater bearbeitete bereits vor rund 200 Jahren den Hof, der zur Trostburg gehörte. Im Jahre 1947 zog mein Vater mit seiner Familie von Tisens in Kastelruth als Pächter auf die Trostburg. Ich war damals ein Jahr alt.<BR /><BR /><b>Wie ging es dann mit der Trostburg weiter?</b><BR />Gröber: Die Grafenfamilie sah sich im Jahre 1967 gezwungen, die Burg zu veräußern. Eine Gruppe von Südtiroler Persönlichkeiten gründete eine Gesellschaft, erwarb die Burg und schenkte sie später dem damaligen Südtiroler Burgenverein, heute Burgeninstitut.<BR /><BR /><b>Welche Sanierungen wurden im Laufe der vergangenen Jahrzehnte durchgeführt?</b><BR /> Gröber: Ich erinnere mich gut an den ersten Strom auf dem Schloss, der zum Anlass der Ski-Weltmeisterschaft in Gröden im Jahr 1970 mittels provisorischer Kabel von Waidbruck heraufgeführt wurde. Hauptziel war es, die Burg in den Nachtstunden zu beleuchten. Aber auch sonst war der Südtiroler Burgenverein immer bemüht, anstehende Sanierungen in den verschiedenen Bereichen durchzuführen.<BR /><BR /><b>Frau Teresia, wie bewerkstelligen Sie den großen Ansitz mit Hof und Feldern?</b><BR />Gröber: Gott sei Dank hilft mir mein Bruder Meinhard mit seinen 3 Söhnen den Hof mit einer Gesamtgröße von 110 Hektar, davon 12 Hektar Grünflächen, die 9 Hektar großen Wiesen zu bearbeiten. Früher hatten wir auch Äcker und Kühe, mittlerweile stehen nur mehr 5 stolze Noriker-Pferde im Stall.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1126938_image" /></div> <BR /><b>Wie schaffen Sie es, trotz Ihres stolzen Alters von Ostern bis Allerheiligen neben der täglichen Hausarbeit Burgführungen anzubieten?</b><BR /> Gröber: Es ist für mich eine große Freude, zirka 7000 Besuchern pro Jahr die Geschichte der Trostburg zu vermitteln und ihnen auch die verschiedenen Räume zu zeigen. In den Monaten Juli und August stehen mir auch Studenten zur Seite. Großes Interesse zeigen vor allem die vielen Schulklassen an der Burgkapelle und den prächtigen Pferden im Stall. <BR /><b><BR /> Gibt es auch besondere Anlässe, von denen Sie erzählen möchten?</b><BR /> Gröber: Oh ja, da gibt es gar einige. Zum einen werden auf der Burg Hochzeiten gefeiert, wofür natürlich ein Catering engagiert wird und zum anderen jährliche Ausstellungen in dem seit 2005 errichteten Burgmuseum. Voriges Jahr fand die Ausstellung „TRIO“ mit Lois Anvidalfarei und Gotthard Bonell statt. Heuer waren es sogar deren 2: einmal die Ausstellung historischer Fenster von Mai bis Juli und im Herbst die Ausstellung „Kaleidoskop“ des Künstlers Oswald von Wolkenstein Trostburg.<BR /><BR /><b>Welches Ereignis bereitet Ihnen durch die vielen Jahre eine besondere Freude?</b><BR /> Gröber: Das Patroziniumsfest am 17. Jänner ist für mich ein besonderer Tag, denn zu diesem Anlass wird mit Dekan Georg Martin von Klausen eine gemeinsame Messe gefeiert und im Anschluss laden wir alle zu einem gemütlichen Beisammensein bei Tee und frischen Krapfen ein. Einen weiteren Freudentag stellt für mich der Start des Wolkenstein-Ritts auf der Trostburg dar, bei dem den Reitern in Zusammenarbeit mit der Musikkapelle Waidbruck ein Frühstück verabreicht wird. Auch beim jährlichen „Pfarrfestl“ von Waidbruck am letzten Sonntag im August kommen Einheimische und Gäste gerne auf unsere Burg.<BR /><BR /><b>Für Ihre überaus persönliche und freundliche Art gelten Sie als gute Seele der Trostburg und wurden 2009 mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Was wünschen Sie sich für die Zukunft auf der Trostburg?</b><BR /> Gröber: Ich hoffe, dass mir noch einige Jahre in guter Gesundheit vergönnt seien, in denen ich weiterhin meine geliebte Trostburg betreuen kann.