<b>Von Petra Schwienbacher</b><BR /><BR />Vorweg: Kranke, trächtige oder sehr alte Kaninchen sollten im Winter besser im Haus gehalten werden. Gesunde, fitte Tiere, die daran gewöhnt sind, mögen es auch im Winter draußen zu sein. <BR /><BR />Da die Nagetiere aber empfindlich gegen Zugluft und Nässe sind, muss das Außengehege winterfest sein und über ein Gartenhäuschen oder eine große isolierte Schutzhütte verfügen. Der geschützte Innenraum wird mit Stroh großzügig eingestreut und muss immer trocken sein. <BR /><BR />Zusätzlich muss ein Bereich des Geheges überdacht werden – idealerweise schräg, damit der Schnee nicht liegen bleibt. Bei Langhaarkaninchen sollte besser der komplette Außenbereich überdacht sein, damit sich keine Schneeklumpen im Fell bilden.<BR /><BR />Ein Teil des Winterdomizils besteht aus einem Buddelbereich, der andere aus einem Holzboden, damit die Tiere immer warm und trocken sitzen können. Besonders wichtig ist im Winter auch ist ein großer Auslaufbereich von mindestens 2 Quadratmetern pro Tier, damit sich die Kaninchen ausreichend bewegen und sich warmhalten. Rindenmulch oder Späne sorgen dafür, dass der Boden nicht matschig wird.<h3>Winterernährung</h3>Im Winter brauchen unsere Nagetiere spezielles Futter. Bereits im Herbst werden Knollensellerie, Pastinake, Petersilienwurzel oder Rote Beete zugefüttert. Diese Gemüsesorten sind ideal, um den erhöhten Energiebedarf zu decken und Fettreserven aufzubauen. Auch verschiedene Kohlsorten eignen sich im Winter, sollten jedoch nur portionsweise verfüttert werden. <BR /><BR />Heimisches Obst wie Äpfel und Birnen dürfen die Tiere in kleinen Mengen fressen und als gesunde Leckerlis eignen sich energiereiche Saaten. Zum Knabbern eignen sich Zweige von ungiftigen Pflanzen wie beispielsweise Tanne oder Fichte. Aufgrund der ätherischen Öle sollten diese aber nur ab und zu angeboten werden.<BR /><BR />Besonders wichtig im Winter: Der Hauptteil der Kaninchenernährung ist immer Grünfutter wie Endivie, Chicorée, Mangold, Karottengrün oder Rucola und natürlich Raufutter. Hochwertiges Heu muss rund um die Uhr zur Verfügung stehen, ebenso wie frisches Wasser. Damit dieses nicht einfriert, wird es am besten mehrmals täglich kontrolliert. Eine Schutzwand aus holzverkleidetem Styropor kann das Gefrieren des Wassers hinauszögern. Alternativ kann ein Ball ins Trinkwasser gelegt werden – durch die Bewegung friert das Wasser ebenso langsamer ein.<h3> Trockenfutter selber mischen</h3>Wer seinen Kaninchen etwas Gutes tun möchte, kann selbst Trockenfutter mischen und dieses zusätzlich verfüttern. Geeignet sind:<BR /><BR /><b>- getrocknete Kräuter:</b> Dill, Luzerne, Löwenzahn, Brennnesseln, Breitwegerich, Pfefferminze und Petersilie;<BR /><b>- Saaten:</b> Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen und Sesam;<BR /><b>- getrocknete Blätter:</b> Himbeere, Brombeere, Haselnuss, Weide und Birke;<BR /><b>- Blüten:</b> Ringelblumenblüten, Kamillenblüten und Rosenblätter; <BR /><b>- etwas Trockengemüse</b>;<BR /><b>- Löwenzahnwurzeln</b>;<BR /><b>- Weidenrinde</b>.<h3> Gesundheitskontrolle</h3>Das tägliche Füttern und Saubermachen wird dazu genutzt, einen Gesundheitscheck der Nagetiere durchzuführen:<BR /><BR />- Fressen die Kaninchen genug?<BR />- Verhalten sie sich normal und lebhaft oder sitzt eines etwa anteilslos in einer Ecke?<BR />- Sind die Augen sauber oder etwa verklebt, trüb oder tränend?<BR />- Ist das Fell dicht oder weist es kahle Stellen auf?<BR />- Ist der Po sauber und nicht verklebt? (Normal ist, wenn er von etwas öligen Haaren umgeben ist)<BR /><BR />Verhält sich ein Kaninchen anders als sonst, kann das auf eine Erkrankung hinweisen und sollte sicherheitshalber frühzeitig vom Tierarzt abgeklärt werden. <BR /><BR /><b>Aber Achtung:</b> Kranke Tiere sollten nicht abrupt in die Wohnung, sondern zuerst beispielsweise in einen kühlen Raum wie den Keller gebracht werden, da die Nager Temperaturschwankungen nicht gut verkraften.