Der 30-Jährige, der 3 Geschwister hat, arbeitet in Vollzeit als Lkw-Fahrer, um zu überleben und um den Tonigerhof mit seinen 100 Erschwernispunkten weiterführen zu können. „Natürlich könnte ich das Bauersein hinschmeißen und nur mehr meiner Arbeit nachgehen“, sagt Wolfgang Hofer. „Ich bin aber sehr gerne Bauer und möchte diese Familientradition weiterführen und diese dann meinen Kindern weitergeben.“ <BR /><BR />Seit mindestens 1779 befindet sich der Tonigerhof im Familienbesitz. „Weil wir in der Vergangenheit investieren mussten, haben wir Schulden. Müssten wir kein Geld zurückzahlen, könnte ich vielleicht im Sommer nur daheim auf unserem Hof arbeiten“, sagt der Bauer. <BR /><BR />Hofers Frau Laura befindet sich derzeit noch in Mutterschaft, wird dann aber auch wieder einer Arbeit nachgehen müssen. „Auch mein Vater Johann hat sich wieder eine Arbeit gesucht“, erinnert Tonigerhof-Bauer Wolfgang Hofer, der Vater von Greta (4) und Moritz (2). <BR /><BR />Dankbar ist der passionierte Bauer seinen Eltern Johann und Angelika: „Ohne sie könnte ich den Hof nicht bewirtschaften. Und bei der Heuarbeit packen alle Geschwister meines Vaters mit an. Auch meine Geschwister Karolin, Viktoria und Gabriel helfen mit. Wir haben einen wirklich tollen Zusammenhalt.“<h3> „Als Beitragsempfänger abgestempelt“</h3> Am Hof werden derzeit 12 Stück Braunvieh gehalten. „Wir hatten einen der ersten Laufställe im Passeiertal“, erinnert Wolfgang Hofer sichtlich stolz. „Auch Jungvieh als Nachzucht sowie einige Hühner und Katzen gibt es bei uns.“ Eines ärgert den 30-Jährigen: „Wir Bauern werden immer nur als Beitragsempfänger abgestempelt. Aber ohne diese Beiträge wären die regionalen Produkte unbezahlbar. Heute sind sie Gott sei Dank erschwinglich, und trotzdem sind sie vielen Menschen noch zu teuer.“<BR /><BR /> Diesbezüglich richtet er eine Botschaft an die Politiker: „Es nützt nichts, Nachhaltigkeit zu predigen und die Bevölkerung aufzufordern, regionale Produkte zu kaufen, aber selbst nicht mit gutem Beispiel voranzugehen. Und auch der Tourismus sollte mehr auf Regionalität setzen.“ <BR /> Dann würde laut Wolfgang Hofer, der zum Arbeitskreis „Zukunft Südtiroler Bergmilch“ gehört, beispielsweise auch der zu niedrige Preis der Milch steigen. <BR /><BR />„Wir werden dranbleiben und dafür kämpfen, dass wir mehr Geld für unsere Milch bekommen“, verspricht der Stuller, der nach einem Arbeitsunfall am Hof mit Arthrose im rechten Sprunggelenk zu kämpfen hat. „Die Genossenschaften, die Milchhöfe gehören uns Bauern. Das wollen viele einfach nicht einsehen.“ Und er fügt hinzu: „Viele Menschen haben leider auch noch nicht verstanden, wie gut unsere regionalen Produkte sind.“<BR />