Welche lange Leine zu welchem Vierbeiner passt und was beim Einsatz und Umgang zu beachten ist, erklärt die diplomierte Hundetrainerin Lisa Holzner.<BR /><BR /><b>Von Petra Schwienbacher</b><h3> Was ist eine Schleppleine?</h3>Eine Schleppleine ist eine lange Leine ohne Metallringe und Schlaufen. Sie ist dazu gedacht, dass sie nicht in der Hand gehalten wird, sondern der Hund sie einfach hinter sich herzieht. <BR /><BR />Es gibt Schleppleinen zwischen 5 und 30 Metern. Je größer/stärker und reaktiver der Vierbeiner ist, desto kürzer sollte sie aus Sicherheitsgründen sein. Schleppleinen gibt es zudem in verschiedenen Materialien. Ich bevorzuge welche aus Biothane (ähnlich wie Gummi) in grellen Farben. Sie saugen sich nicht mit Dreck voll, sind pflegeleicht und robust. Die grellen Farben sind wichtig, damit man die Leine immer gut sieht und nicht unabsichtlich darauf tritt. <h3> Wozu ist so eine Leine gut?</h3>Schleppleinen sind in erster Linie dazu da, dass der Hund in den „Freilauf“ gehen kann, auch wenn der Rückruf noch nicht aufgebaut wurde oder er jagen gehen würde, er läufig ist, in der Pubertät steckt oder die Signale nicht mehr so gut funktionieren usw. <BR /><BR />Wenn ein Hund für einen bestimmten Zeitraum oder auch nie ohne Leine laufen kann, ist eine Schleppleine notwendig, damit er genügend Bewegung bekommt und man an Signalen wie den Rückruf oder der Orientierung am Menschen arbeiten kann. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105059_image" /></div> An der Schleppleine hat der Vierbeiner keine Verbindung zu seinem Besitzer, wie es etwa an der Führleine der Fall ist. So kann er lernen, dass er auf seinen Menschen achten muss, um den Anschluss nicht zu verlieren. Außerdem können Besitzer an der langen Leine spannende Dinge machen und der Hund darf auch mal auf Abstand arbeiten oder einfach Hundesachen machen. <BR /><BR />Selbst bei einem Welpen ist die Schleppleine sinnvoll. Der Aufbau des Rückrufs braucht seine Zeit und außerdem lässt sich ein Welpe schnell ablenken, seine Konzentration ist meist nur von kurzer Dauer. Da ein Welpe meist noch in der Nähe seiner Bezugsperson bleibt, kann man an der Schleppleine viele Signale aufbauen, vorbereitend auf den richtigen Freilauf. <h3>Was ist beim Umgang mit der Schleppleine zu beachten?</h3>Da die Schleppleine deutlich länger als die Führleine ist, darf sie nie am Halsband befestigt werden. Die Verletzungsgefahr wäre viel zu hoch! Bei größeren oder ungestümen Hunden empfehle ich Herrchen oder Frauchen gutes Schuhwerk und Handschuhe.<BR /><BR />Eigentlich schleppt der Vierbeiner die Leine immer hinter sich her. Bei Hundebegegnungen oder wenn der Hund nicht auf die Signale seines Menschen reagieren kann, wird die Leine aber aufgenommen und festgehalten. Dabei empfehle ich, sie auf der gewünschten Länge zu halten und den Rest auf dem Boden zu lassen. Wenn man sie jedes Mal aufwickelt, dauert das sehr lange und man hat ganz schön viel Leine in der Hand, die man eventuell für andere Zwecke braucht …<BR /><BR />Alternativ kann man mit dem Fuß auf die Leine steigen, um den Hund zu stoppen bzw. zu sichern. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn wenn der Hund gerade im Sprint ist, kann das Steigen auf die Leine selbst bei kleineren Hunden gefährlich für den Halter werden.<h3> Wie wird die Schleppleine wieder abgebaut?</h3>Wenn man die Schleppleine nicht mehr benötigt, gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder sie wird immer seltener benutzt, bzw. der Hund immer häufiger in zunächst ablenkungsarmen Gegenden abgeleint. Die Alternative ist, die Schnur Stück für Stück abzuschneiden. Beispielsweise pro Woche einen Meter. Am Ende lässt man noch 10 Zentimeter Leine am Karabiner, als Zeichen für den Hund, dass er an der Schleppleine ist.<BR /><BR />Wichtig zu erwähnen ist hier noch, dass es völlig ok ist, wenn ein Hund sein ganzes Leben an der Schleppleine bleiben muss, sofern er seine Bedürfnisse stillen kann und artgerecht beschäftigt wird.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1105062_image" /></div>