Kaum eine Frauengestalt der christlichen Mythologie hat die verschiedenen Kunstsparten so sehr fasziniert wie Salome. So hat sich der Südtiroler Komponist Hubert Stuppner in mehreren, materialmäßig teilweise aufeinander Bezug nehmenden Werken mit der Gestalt der Salome auseinandergesetzt. <BR /><BR />Inspirationsquellen für alle „Salome-Kompositionen“ bildeten hierbei zwar auch bildliche Deutungen des Salome-Stoffes, wie etwa das wegweisende Salome Gemälde von Gustave Moreau, an erster Stelle standen jedoch literarische Quellen. Bei Flaubert verkörpert Salome den ägyptischen und nubischen Tanzstil, „Elle dansa comme les prêtresses des Indes, comme les Nubiennes des cataractes, commes les bacchantes de Lydie.“<BR /><BR /> Dieser intensiv gesteigerten Dynamik in der Erzählung wird in der Musik Stuppners in jedem letzten Satz entsprochen, der ebenso wie der Text Flauberts eine nahezu rauschhafte Steigerung erfährt (…) In seinem kompositorischen Werdegang hat Stuppner eine Reihe von Wandlungen vollzogen. Seinen kompositorischen Ausgang hatte er bei Helmut La¬chenmann genommen, bei welchem Stuppner verwendet in sämtlichen seiner Salome-Rezeptionen keine bestimmten Tänze bzw. Tanzformen, sondern greift in seiner Arbeit mit kurzen Motiven und ostinaten Formeln auf so genannte asymmetrische Aksak-Rhythmen zurück, wie sie in Osteuropa, der Südtürkei und im Vorderen Orient zu finden sind und in Anatolien u. a. durch Bêla Bartok und Ahmed Adnan Saygun aufgearbeitet wurden.<BR /><BR />Was Stuppner in dieser Musik interessiert, ist die sinnliche Erre¬gungskurve und der sanguinische Impuls, was somit exakt der literarischen Vorlage der Tanzszene bei Flaubert entspricht. Durch die ostinaten, asymmetrischen Rhythmen wird das “außer Atem Geraten„ physisch nachvollziehbar. <BR /><BR />Der Klang der Edelsteine. Zu Hubert Stuppners Salome-Rezeption von Univ.Prof. Monika Fink<BR /><BR /><b>Piano Duo Herbert Schuch und Gülru Ensari</b><BR /><BR />Ob vierhändig an einem oder an 2 Flügeln, das deutsch-türkische Klavierduo (und Ehepaar) Herbert Schuch und Gülru Ensari überzeugte das Publikum auf zahlreichen internationalen Konzertbühnen.<BR /><BR />Anfang 2017 erschien die von der Presse hochgelobte erste CD-Aufnahme des Duos beim Label Avi Music, in deren Zentrum – umrahmt von Walzern Hindemiths und Brahms„ – Strawinskys furiose und skandalträchtige Ballettmusik „Le Sacre du Printemps“ steht. Die Ersteinspielung von 2 anatolischen Volksliedern des türkischen Komponisten Özkan Manav runden das Programm ab, das im westlich-östlichen Spannungsfeld der Stücke auch die private Geschichte des Duos erzählt: Herbert Schuch und Gülru Ensari heirateten im Sommer 2014 in Istanbul und leben seit einigen Jahren in ihrer Wahlheimat Köln. <BR /><BR />Die zweite CD des Duos erschien im Herbst 2018 und bringt unter dem Titel „Dialoge“ Musik von Mozart, Debussy und Bernd Alois Zimmermann miteinander in Berührung.<BR />