Rene Mair (45) ist außerhalb der Eisacktaler Theaterszene ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Im Interview stellt er sich näher vor, beschreibt seine persönliche Passion fürs Theater und schildert, was seinen Vorgänger so besonders macht. <BR /><BR /><b>Herr Mair, was geht Ihnen gerade durch den Kopf?</b><BR />Rene Mair: Es ist einfach überwältigend, die vergangenen Stunden waren wie das Eintauchen in ein Eisbad, nun bin ich wieder aufgetaucht. Aus rein emotionaler Sicht, meine ich. <BR /><BR /><b>Was war Ihre Motivation, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren?</b><BR />Mair: Ich bin schon länger in der Theaterszene aktiv, bin aktives Mitglied bei der Volksbühne Klausen und engagiere mich auf der Funktionärsebene im Bezirk Eisacktal und auch im STV-Vorstand. Irgendwann stellte sich unausweichlich die Frage: Wer und was soll denn nun auf Klaus Runer folgen? Im Ehrenamt reißt man sich gewiss nicht um diese Funktionärsposten, wobei mir der Gedanke gefiel, etwas bewegen zu können. Kurz vor Weihnachten stand mein Entschluss fest: Na gut, ich stelle mich zur Verfügung. Mein Herz schlägt fürs Theater und ich bin gerne unter Leuten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1010645_image" /></div> <BR /><BR /><b>Außerhalb der Theaterszene sind Sie ein ziemlich unbeschriebenes Blatt: Stellen Sie sich doch ein wenig vor ...</b><BR />Mair: Beruflich komme ich aus einem völlig anderem Metier: der Gastronomie. Seit 18 Jahren unterrichte ich an der Hotelfachschule Kaiserhof in Meran das Fach Restaurantführung, passend dazu bin ich passionierter Sommelier. Aufgewachsen bin ich in Deutschnofen, aber ich lebe schon seit 20 Jahren in Klausen. Ich bin Amateurtheaterspieler bei der Volksbühne Klausen, nach verschiedenen Funktionen bin ich derzeit Obmann des STV-Bezirksausschusses Eisacktal. Als solcher war ich letzthin ziemlich viel unterwegs, um die Bühnen vor Ort zu besuchen. <BR /><BR /><b>Das heißt, zu den Theateraufführungen zu gehen?</b><BR />Mair: Genau. Der Bezirk Eisacktal zählt 33 Mitgliedsbühnen, ich war da letzthin tatsächlich bei jeder Premiere. Außer bei jenen Vereinen, die mehrere Produktionen im Jahr inszenieren. Außerdem war ich im vergangenen Jahr bei 19 Vollversammlungen. Nur um aufzuzeigen, dass da schon einiges zusammenkommt. Aber das ist eben diese Liebe zum Theater und zu den Menschen im Theater. Man teilt diese besondere gemeinsame Passion. Theaterleute sind einfach ein besonderer Menschenschlag.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1010648_image" /></div> <BR /><b>Was macht diesen Menschenschlag denn aus?</b><BR />Mair: Naja, wenn man mit einem Haufen verrückter Gleichgesinnter auf der Bühne steht, dann fragt dich niemand: Wer bist du, was hast du, woher kommst du? Jeder ist willkommen, es geht darum, die Freude am Spiel zu teilen. Das Trennende zwischen den Leuten verschwindet, das finde ich wunderbar. <BR /><BR /><b>Wo gilt es nun, im Verband die Hebel anzusetzen?</b><BR />Mair: Wie Klaus Runer bereits gesagt hat, muss der Verband nun Schritt halten mit der Digitalisierung und den neuen Kommunikationsformen. Die Bühnen machen es vielfach schon vor. Außerdem bleibt die Reform des sogenannten 3. Sektors ein großer Koffer, da blüht uns noch so einiges. Aber es ist ganz gewiss auch so, dass es die Einstellung und die Werte jener Leute, die 20 oder 30 Jahre das Theater in Südtiroler vorangebracht haben, immer brauchen wird. Die sind zeitlos. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1010651_image" /></div> <BR /><b>Was macht in Ihren Augen Klaus Runer so besonders?</b><BR />Mair: Wenn man imstande ist, einen Verband 30 Jahre auf diese Art und Weise zu führen, so spricht das für sich. Er ist der Typ Mensch, der jede Konfliktsituation mit Charme und einem Lächeln gelöst hat. Diese besondere menschliche Komponente ist von großem Wert. In den vielen gemeinsamen Sitzungen habe ich ihn immer als Leuchtturm empfunden.<BR /><BR />Interview: Alex Zingerle<BR />