Der junge Shootingstar des Theaters hat erst vor Kurzem einen Vertrag mit einem renommierten Theater unterschrieben. Eine in Südtirol gut bekannte Intendantin fädelte den Deal ein, sie arbeitete bereits in Bozen mit Tommy Fischnaller-Wachtler zusammen. <BR /><BR />Im maßlos überbezahlten Profifußball würde man in diesem Fall von einem Top-Transfer sprechen. Im Theater werden, notabene rein pekuniär, viel kleinere Brötchen gebacken. (Mit-)freuen darf sich das Tiroler Landestheater (TLT) trotzdem nach Kräften. Tommy Fischnaller-Wachtler, eine Neuverpflichtung im Schauspiel-Ensemble des TLT, wurde am Sonntag beruflich geadelt: mit dem Nestroy-Preis in der erstmals vergebenen Kategorie „Bester Nachwuchs Schauspiel“.<h3> Glücksgriff von Irene Girkinger</h3>Die Jury von Österreichs wichtigstem Theaterpreis würdigte Fischnaller-Wachtlers Darstellung der „Effi Briest“ (frei nach Theodor Fontanes gleichnamigem Roman) als „kokett und ihrem männlichen Umfeld weit überlegen“. „Effi Briest“ war am Bronski & Grünberg Theater in Wien zu sehen, noch bevor die neue TLT-Intendantin Irene Girkinger den nunmehrigen Neo-Preisträger nach Innsbruck holte. Beide kennen einander von Arbeiten an den Vereinigten Bühnen in Bozen, Girkingers vormaliger Arbeits- und Wirkungsstätte.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="960853_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Die Tiroler Tageszeitung erreichte den Ausgezeichneten am Montag telefonisch, „nach einer relativ kurzen Nacht“ sowie etlichen beglückwünschenden Anrufen, wie Fischnaller-Wachtler berichtet. Der junge Mann (Jg. 1997) hat in Wien ein Schauspielstudium absolviert. In den letzten 10 Jahren war er auf Bühnen zwischen Bozen und Wien tätig, dazu kamen TV-Rollen wie für die Krimiserie „Schnell ermittelt“.<BR /><BR />Erstmals ist Fischnaller-Wachtler nun fixes Mitglied eines Ensembles. Er fühlt sich am Tiroler Landestheater „sehr wohl und bestens aufgenommen“. Intendantin Girkinger sowie die Schauspieldirektorinnen Bettina Bruinier und Elisabeth Schack „pflegen eine offene, wertschätzende Kommunikation“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="960856_image" /></div> <BR /><BR />Auf gutes Arbeitsklima legt Fischnaller-Wachtler großen Wert. Das ließ er in seiner Dankesrede bei der Nestroy-Verleihung im Wiener Volkstheater durchblicken. Selber habe er „noch keine absolute Katastrophe erlebt“, ergänzt er gegenüber der TT. Mit „schreienden Regisseuren“ hatte er noch nicht zu tun. Selbst „gestandene SchauspielerInnen“ hätten ihm aber davon erzählt, dass dies nicht überall selbstverständlich sei und der Ton mitunter rau.<h3> Lob für erste Auftritte</h3>Fischnaller-Wachtlers erste Auftritte am TLT wurden, wie auch jene der weiteren Mitwirkenden, mit lobenden Worten bedacht, auch in der TT. Sein Start darf als gelungen bezeichnet werden, trotz einer lädierten Schulter, erlitten im Eifer des Probengefechts.<BR /><BR />Nächste Auftritte am Tiroler Landestheater<BR />Tommy Fischnaller-Wachtler spielt am 10. und 11. November in „Creation (Pictures for Dorian)“ in den Kammerspielen. Für „Was ihr wollt“ mit dem Nestroy-Preisträger sind alle Termine ausverkauft. <BR />