Wie sie beim Schreiben vorgeht, woher die Motivation und die Fantasie kommen, und welche Rückmeldungen sie am meisten freuen, erzählt sie im Interview. <BR /><BR /><b>Wie gestaltet sich der Prozess des Schreibens von der ursprünglichen Idee bis hin zum fertigen Buch?</b><BR />Renate Felderer: Am Anfang ist da immer ein besonderer Protagonist oder vielmehr meist eine Protagonistin, die in meinem Kopf Gestalt annimmt. Und dann folgt eine Geschichte, die sie unbedingt erzählen möchte. Schnell entwickelt sich so ein Plot, der den Rahmen für das Buch vorgibt. Da bei mir auch Sehnsuchtsorte wie Städtchen am Meer oder verschneite Bergdörfer eine wichtige Rolle spielen, sind es vor allem auch diese Orte, die ich mir so klar wie möglich ausmale. Wie sieht es dort aus? Wie riecht es und wie fühlt es sich dort an?<BR /><BR /><b>Was beflügelt Sie dabei?</b><BR />Felderer: Ich liebe Bücher! Ich liebe sie zu lesen, sie in der Hand zu halten und sie zu schreiben. Mit jeder Geschichte, die ihren Weg in ein Buch findet, gibt man einem Leser die Möglichkeit, an Orte zu reisen, die er nie gesehen haben, oder Dinge zu erleben, die oft außerhalb seiner Möglichkeiten liegen. Oder wie ein Zitat des Autors James Daniel lautet: „Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie.“ Das motiviert mich immer wieder zu schreiben, denn wir brauchen diese Auszeit, die uns ein Buch schenkt.<BR /><BR /><b>Sind Ihre Geschichten in irgendeiner Art und Weise autobiografisch gefärbt?</b><BR />Felderer: Ja. Alles andere wäre auch fast unmöglich. Schließlich prägen uns die täglichen Erlebnisse und beeinflussen folglich auch, wie wir schreiben. Es sind zwar immer erfundene Geschichten, aber das eine oder andere Detail kann schon mal genauso vorgefallen sein. Eine seltsame Begegnung, ein Missgeschick oder ein Hobby, oft sind es nur Kleinigkeiten. Das was man kennt, schreibt sich auch leichter.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1148262_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><b>Autorinnen brauchen eine reichhaltige Fantasie. Woher kommt diese?</b><BR />Felderer: Sie ist einfach da. Ich weiß, das klingt seltsam, aber das ist dasselbe, wie einen Komponisten zu fragen, woher er seine Melodien nimmt. Auch bei ihm ist den ganzen Tag Musik im Kopf. So verhält es sich eben auch mit Buchideen. Wenn man Autorin aus Leidenschaft ist, sucht man keine Ideen, sie sind da. Natürlich hilft es, wenn man im Alltag genauer hinsieht. Sich Orte und Situationen einprägen. So kann man später leichter Bilder entstehen lassen. <BR /><BR /><b>Oft heißt es, Schreiben sei eine einsame Tätigkeit. Empfinden Sie das auch so?</b><BR />Felderer: Nein, überhaupt nicht. Ich liebe die Ruhe bei der Arbeit. Man ist dann ja in seiner Geschichtenwelt versunken. Zudem bin ich auch viel auf Lesungen und Workshops unterwegs, wo ich ständig Kontakt mit Lesern habe. Wenn man dann noch so wie ich das Glück hat, Teil einer Gruppe von tollen Autorinnen zu sein, mit denen man sich austauscht, dann kann man sich gar nicht einsam fühlen. Völlig ausgeschlossen.<BR /><BR /><b>Wie bzw. unter welchen Umständen hat alles seinen Anfang genommen?</b><BR />Felderer: Geschrieben habe ich immer schon gerne. Schon als Kind habe ich in der Schule bei geforderten 2 Seiten Aufsatz immer gleich deren 6 abgegeben. Aber so richtig losgestartet bin ich dann vor circa 6 Jahren, als ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Seitdem schreibe ich fast täglich. In der Erwachsenenliteratur bin ich nun seit vergangenem Herbst unterwegs. Nach einer Fantasyreihe für Jugendliche war das für mich der nächste logische Schritt. <BR /><BR /><b>Was für Rückmeldungen bekommen Sie? Welche haben Sie letzthin besonders gefreut?</b><BR />Felderer: Die Rückmeldungen sind sehr positiv, das ist wirklich etwas ganz Wunderbares. Natürlich wird es in Zukunft sicher den einen oder anderen Leser geben, dem meine Bücher nicht gefallen, aber das ist auch, ganz normal. Wir haben schließlich alle einen sehr unterschiedlichen Geschmack und deshalb kann man nicht allen gefallen. Am meisten freut es mich, wenn mir jemand sagt „ich konnte dein Buch, gar nicht mehr weglegen“, oder „bitte, mehr davon“. Das ist natürlich der schönste Lohn für eine Autorin. Auch das Feedback von anderen Autoren und Autorinnen oder Bloggern ist mir sehr wichtig. <BR /><BR /><b>Info:</b> Renate Felderer alias Lara Amorelli wird sich zusammen mit Benno Pamer und Mia Sole im Zuge der „Nacht der Bibliotheken“ am 4. April um 20 Uhr im Kulturheim Gries der Öffentlichkeit vorstellen.