„Windstill“ ist auch die Geschichte zweier Schwestern, die sehr unterschiedlich sind, aber doch sehr ähnlich agieren in ihrem eher einfachen tristen Alltag, der sich manchmal nur sehr kompliziert bewältigen lässt. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="646853_image" /></div> <BR /><BR />Die Boznerin <b>Nancy Camaldo</b> legte ihren ersten abendfüllenden Spielfilm „Windstill“ bei der diesjährigen online Edition des Saarbrückner „Max Ophüls Preises“ vor. Die Kinoerstaufführung fand beim Fünf Seenfilmfestival in Starnberg statt. Die Handlung ist schnell erzählt, 2 junge Paare finden sich in unserer komplizierten Welt nicht so zurecht, wie sie sich das vorstellen. <BR /><BR />Lara (<b>Giulia Goldammer</b>) fährt Taxi in Deutschland, anstatt dass sie studiert und Ida (<b>Barbara Krzoska</b>) betreibt den Hof der verunglückten Eltern in Südtirol und hat wenig Zeit ihren geplanten Roman zu schreiben. Beide führen eine unbefriedigende Beziehung mit Männern, die in den Tag leben ohne große Perspektive. Lara hat ein kleines Kind, Olivia, das muss gefüttert und gepflegt werden. Ida verkauft Produkte, die sie oben am Bergbauernhof herstellt unten am Wochenmarkt im Dorf. Lara wird’s zuviel und Ida ist’s zuviel. <BR /><BR />Regisseurin Camaldo kennt die Regeln des Kinos, die sie an der Film und Fernsehhochschule in München gelernt hat. Nicht Mann verlässt Frau mit Kind, sondern Frau lässt spontan den Vater mit ihrem Kinde alleine. Das ist die Essenz der Story über orientierungslose junge Leut. Was macht der Papa, der ganz gerne in Nachtclubs Freunde trifft, mit dem Flascherl und der Gaggihose. Er schafft es schon, aber er sucht trotzdem die entflohene Mutter, die wegen des Kindes auf ihr geplantes Medizinstudium verzichtet hat. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707438_image" /></div> <BR /><BR />Wir sehen tolle Aufnahmen rund um den Reschensee – mittendrin den Kirchturm von Altgraun. Der Film wurde ja von der IDM mitfinanziert, also Bilder her aus der Heimat, die man nicht besonders liebt, die aber als Rückzugsort dient, um sich vor Großstadt-Problemen zu schützen. <BR /><BR />Eine gut komponierte Geschichte über Erwachsenwerden mit eindrucksvollen Nahaufnahmen (Kamera: <b>Lukas Nicolaus</b>) verzweifelter spätpubertärer kleinbürgerlicher Landeier garniert. Man merkt’s als Altkritiker, die Zeit des „Neuen deutschen Films“ hat nun endgültig sein Ende gefunden. Nutzt’s nix – schad’s nix. Für uns alte „Trottl“ ist’s schwer begreifbar, aber wahr. Besonders für junge Leute geeignet als abschreckendes Beispiel ins Leben zu galoppieren.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707441_image" /></div> <BR /><BR /><b>Premiere:</b> 18. November, 20 Uhr, Bozen, Filmclub, die Filmemacherin ist anwesend, bis 23. 11. <BR /><b>Termine:</b><BR />Meran, Ariston, 19., 20., 21. 11. <BR />Kaltern, Filmtreff, 20., 21.11. <BR />Schlanders, Kulturhaus, 24.11.<BR /><BR /><b>Die Regisseurin: Vita</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707444_image" /></div> <BR /><BR />Nancy Camaldo wurde 1992 in Bozen geboren. Sie studierte szenische Regie an der HFF München. Seit 2013 führte sie Regie bei zahlreichen Kurzfilmen, Musikvideos und Imagefilm-Produktionen. Gemeinsam mit Elfenholz Film GmbH realisierte sie mehrere Kurzfilme, darunter „Alter“ und „Haut“. „Haut“ feierte seine Weltpremiere im Rahmen des Internationalen Kurzfilmfestivals in Clermont-Ferrand und stand auf der Shortlist der BAFTA Student Film Awards. „Windstill“ ist ihr Spielfilmdebüt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707447_image" /></div> <BR /><BR />„Die persönliche Geschichte eines guten Freundes inspirierte mich zu 'Windstill'. Nach dem Abitur wollte er Pilot werden. Wurde es aber nicht. Auf meine Nachfrage zuckte er bloß mit den Schultern und antwortete nüchtern: Ich habe zu schlechte Augen. So hangelte er sich von Job zu Job und verfolgte bald ein neues Lebensziel: Nach Neuseeland auswandern. Knapp ein Jahr später traf ich ihn zufällig wieder, dieses Mal in Begleitung seiner schwangeren Herzensdame. Naiv fragte ich ihn, was denn nun aus Neuseeland geworden sei und er erwiderte trocken: Irgendwann mal“, erzählt die Regissuerin und erklärt dabei wie sie zu diesm Film inspiriert wurde.<BR /><BR /><BR />Sie denke genauso, nämlich, „dass uns das Leben, wie bei ihm, einfach passiert.“ Träume gehören genauso zum Menschsein, wie der Alltag. „Oft verläuft das Leben nicht nach unseren Vorstellungen und man beugt sich einfach dem Lauf der Dinge. Genauso geht es den Figuren im Film. 'Windstill' erzählt von dem inneren Kampf dreier Menschen, die, genau wie wir alle, herauszufinden versuchen, wann ihr irgendwann <BR />mal war, ist oder vielleicht noch sein wird“, meint Nancy Camaldo.<BR /><BR />Nach der Uraufführung auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis 2021 folgten Nominierungen als „Bester Schauspielnachwuchs“ für Giulia Goldammer und Thomas Schubert. <BR /><BR /><BR /><b>Giulia Goldammer (Rolle: Lara)</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707450_image" /></div> <BR /><BR />Die Schauspielerin, Jahrgang 1993, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern und der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Seit ihrem Debüt auf großer Leinwand im Roadmovie „Meine Reise mit Vater“ (2014) war sie in mehreren Fernseh- und Kinofilmen zu sehen. Jüngst spielte sie neben Martina Gedeck und Ulrich Tukur in der erfolgreichen Komödie „Und wer nimmt den Hund?“ (2018). In ihrer ersten Kinohauptrolle in „Windstill“ spielt sie als Lara eine junge Mutter wider Willen.<BR /><b>Auswahl Filmografie</b><BR />2020 „Windstill“, Regie: Nancy Camaldo<BR />2018 „Und wer nimmt den Hund?“, Regie: Rainer Kaufmann<BR />2018 „Tatort: Die ewige Welle“, Regie: Andreas Kleinert<BR />2014 „Die Reise mit Vater“, Regie: Anca Miruna Lazarescu<BR /><BR /><BR /><b>Thomas Schubert (Rolle: Jacob)</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707453_image" /></div> <BR /><BR />Der Schauspieler, Jahrgang 1993, wurde als 17-Jähriger in einem offenen Casting von Karl Markovics für die Hauptrolle in „Atmen“ (2011) entdeckt. Für sein Schauspieldebüt wurde Schubert vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Österreichischen Filmpreis sowie dem Darstellerpreis des Sarajevo Film Festivals. Es folgten Engagements in diversen Film- und Fernsehproduktionen, wie etwa „Egon Schiele – Tod und Mädchen“ (2015), „Nebel im August“ (2016), „SOKO“ (2017-18) und kürzlich in Jan Bonnys mit dem Preis der Deutschen Filmkritik prämierten <BR />„Wintermärchen“ (2018), für das Thomas Schubert mit Ricarda Seifried und Jean-Luc Bubert auch noch den Sonderpreis als Bestes Darsteller-Ensemble abräumte. In „Windstill“ spielt er Jacob, Laras überforderten Freund. <BR /><b>Auswahl Filmografie</b><BR />2020 „Windstill“, Regie: Nancy Camaldo<BR />2018 „Wintermärchen“, Regie: Jan Bonny<BR />2016 „Nebel im August“, Regie: Kai Wessel<BR />2015 „Egon Schiele – Tod und Mädchen“, Regie: Dieter Berner<BR />2014 „Atmen“, Regie: Karl Markovics<BR /><BR /><BR /><b>Barbara Krzoska (Rolle: Ida)</b><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707456_image" /></div> <BR /><BR />Die Schauspielerin, Jahrgang 1989, absolvierte ein Schauspielstudium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. 2017 spielte sie eine Nebenrolle in Volker Schlöndorffs Fernsehproduktion „Der namenlose Tag“, ausgestrahlt im ZDF. Aktuell ist sie festes Ensemblemitglied des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken. In „Windstill“ gibt sie als resolute Ida ihr Debüt auf der großen Leinwand.<BR /><b>Auswahl Filmografie</b><BR />2020 „Windstill“, Regie: Nancy Camaldo<BR />2017 „Der namenlose Tag“, Regie: Volker Schlöndorff<BR /><BR /><BR /><b>Anselm Bresgott (Rolle: Rafael)</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="707459_image" /></div> <BR />Der Schauspieler, Jahrgang 1999, bekam 2014 seine erste Hauptrolle im Fernsehfilm „Polizeiruf 110: Hexenjagd“. Es folgten weitere Auftritte im TV, u.a. in „Inga Lindström – Klang der Sehnsucht“ (2019) und in der Kinoproduktion „Das schönste Mädchen der Welt“ (2017). Im Dezember 2020 wurde die aufwändige ARD-Produktion „Louis Van Beethoven“ ausgestrahlt, in der er an der Seite von Tobias Moretti den jungen <BR />Komponisten Ludwig van Beethoven verkörpert. In „Windstill“ spielt er als Rafael Idas Aushilfe beziehungsweise Liebhaber.<BR /><b>Auswahl Filmografie</b><BR />2020 „Tatort: Tyrannenmord“, Regie: Christoph Stark<BR />2020 „Windstill“, Regie: Nancy Camaldo<BR />2019 „Louis van Beethoven“, Regie: Nikolaus Stein von Kamienski<BR />2017 „Das schönste Mädchen der Welt“, Regie: Aron Lehman<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />