<b>Zum 750. Todestag von Egno von Eppan wurde in der Gemeinde Eppan heuer das „Egno-Jahr“ ausgerufen. Wie wurde dieses Jahr bisher gestaltet?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Carl Philipp von Hohenbühel: Egno von Eppan, Fürstbischof von Brixen und später von Trient, stammte aus dem Adelsgeschlecht der Grafen von Eppan, das mit seinem Tod 1273, also heuer vor 750 Jahren, ausstarb. Es gab in den vergangenen Monaten viele Aktionen zum „Egno-Jahr“, die von der Bevölkerung mit großem Interesse wahrgenommen wurden. So hat im Besonderen die Egno-Ausstellung auf der Burg Hocheppan und der neue Lehrpfad am Grafenweg – beginnend von Schloss Korb zum Kreidenturm und weiter über Burg Hocheppan und die Burgruine Boymont – viele Menschen begeistert. Auf 11 Tafeln hat Walter Landi, der Vizepräsident des Südtiroler Burgeninstituts, dabei die Geschichte um die Grafschaft von Eppan thematisiert. Das Theaterstück „750“ mit Egno-Bezug der sehr passioniert spielenden „Appoloniabühne Missian“ lockte etwa 800 Zuschauer auf die Burg. Eine spannende Vortragsreihe seit Juni zum Thema stillte so manchen Wissensdurst. Mit einer Matinee am morgigen Samstag, 21. Oktober, ab 9.30 Uhr mit dem Titel „Vergangenheit trifft Zukunft“ im Rilke-Saal auf Schloss Englar mit 5 Fachreferenten erreicht der wissenschaftliche Teil schließlich seinen krönenden Abschluss. Mit diesen Aktionen wollten wir der Historie um das alte Geschlecht der Grafen von Eppan eine neue Sichtbarkeit verleihen und auch unser Geschichtsbewusstsein in der Gemeinde und darüber hinaus stärken.<BR /><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz><b>Am heutigen Sonntag ist der kirchliche Höhepunkt in St. Pauls?</b><BR />von Hohenbühel: Es freut uns ganz besonders, dass die Bischöfe der Diözese Bozen-Brixen und Trient gemeinsam ihres bedeutenden Vorgängers Egno gedenken, der als Bischof beide Ämter bekleidete. Beide amtierenden Bischöfe werden in einem gemeinsam zelebrierten Gottesdienst am Sonntag, 22. Oktober, um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche in St. Pauls die Verbundenheit beider Diözesen in Erinnerung an Bischof Egno bezeugen. Dazu sind alle Klöster und Ordensgemeinschaften eingeladen, vor allem jene, die geschichtlich mit den Grafen von Eppan verbunden sind. Das ist ein großer Tag für die Gemeinde Eppan und besonders für die Pfarre St. Pauls. Dass der Pfarrchor von St. Pauls, Feuerwehr, diverse Fahnenabordnungen der Schützen sowie die ganze Dorfgemeinschaft diesen Festtag mitgestalten, ist eine besondere Freude.<BR /><BR /><b>Gibt es sonst noch erwähnenswerte Initiativen im „Egno-Jahr“?</b><BR />von Hohenbühel: Im Zuge des Erinnerungsjahres an den 750. Todestag von Bischof Egno, den letzten Grafen von Eppan, hat die italienische Post auf unsere Anregung hin einen eigenen Sonderstempel mit Egnos Konterfei entworfen.<BR /><BR /><b>Das ist natürlich ein Muss für passionierte Sammler und Philatelisten.</b><BR />von Hohenbühel: So wird am Sonntag, 22. Oktober, im Rahmen des Pontifikalamtes in St. Pauls direkt vor der Pfarrkirche eigens ein temporäres Postamt eingerichtet, wo der Sonderstempel der „Poste Italiane“ zu Egno – Bischof und letzter Graf von Eppan – präsentiert wird. Briefe, Postkarten usw. werden von 9.30 bis 13 Uhr gesammelt und anschließend von den Zuständigen der „Poste Italiane“ gestempelt und versendet. Postkarten und Briefmarken können in St. Pauls vor Ort erworben werden. Der Sonderstempel kommt anschließend ins Postamt Bozen und schlussendlich in das „Museo Storico della Comunicazione“ in Rom. Musikalisch geht es am 28. Oktober im Kultursaal von St. Michael weiter. Die kürzlich in Malmö ausgezeichnete Brassband Überetsch wird anlässlich ihres 15-Jahr-Jubiläums 2 Werke uraufführen, die jeweils von Gottfried Veit und von Tobias Pseier eigens für das Egno-Jahr komponiert wurden. Wir sehen das als ein Geschenk für die Musikwelt. Mit dem Bischof Egno gewidmeten Ladschreiben lädt der Schießstand Eppan vom 4. bis zum 27. November zum Martinischießen. Mit dem Beschießen der von Johannes Graf Firmian gemalten Jubiläumsscheibe zum 353. Martinischießen wird das Jahr zu Ende gehen. Auch dies dient der Pflege unserer Erinnerungskultur.