Wir haben uns angeschaut, wie Aluminium hergestellt wird und welche Risiken die Produktion birgt. <BR /><BR />Reines Aluminium kann nicht einfach so in der Natur abgebaut werden, weil es stark dazu neigt sich mit Sauerstoff zu Aluminiumoxid zu verbinden. Daher muss Aluminium in einem mehrstufigen Prozess hergestellt werden.<h3> Rohstoff Bauxit</h3>Der notwendige Rohstoff für die Produktion ist „Bauxit“ – ein Erz, dass zu 30 bis 55 Prozent aus Aluminiumoxid besteht. Es wird vorwiegend in (sub-)tropischen Regionen der Erde abgebaut, weil es dort meist einen höheren Anteil an reinem Aluminiumoxid (auch Alumina genannt) enthält.<BR /><BR />Um bei den Transportkosten zu sparen erfolgt die Gewinnung des Alumina aus dem Bauxit meist noch am Ort des Abbaus.<h3> Veredelung zu Alumina</h3>Der zweite Schritt in der Aluminiumproduktion erfolgt durch die Veredelung des Bauxit zu Alumina. Im sogenannten Bayer-Verfahren wird das fein gemahlene Bauxit mit erhitzter Natronlauge vermischt, wodurch das Aluminiumoxid gelöst wird. <BR /><BR />Die restlichen Bestandteile des Bauxits bleiben als Rotschlamm zurück, der gefiltert und entsorgt wird. Übrig bleibt die sogenannte Aluminiumslurry: Ein Gemisch aus Natronlauge und dem darin gelösten Aluminiumoxid. Diese Flüssigkeit wird in Silos gepumpt, wo in ihr kleine, weiße Kristalle entstehen.<BR /><BR />Diese Kristalle werden gesammelt und in einem Ofen auf 1000 Grad Celsius erhitzt. Das Ergebnis des Vorgangs: Alumina – ein feines, weißes Pulver – das zu reinem Aliminium weiterverarbeitet wird.<BR /><BR /> <div class="embed-box"><div class="container-wrapper-genially" style="position: relative; min-height: 400px; max-width: 100%;"><img src=" https://img.genial.ly/5fd380c29270490f70f47a03/f30fb79b-ab39-43a4-b16e-6acb3b0565c8.jpeg" class="loader-genially" style="position: absolute; top: 0; right: 0; bottom: 0; left: 0; margin-top: auto; margin-right: auto; margin-bottom: auto; margin-left: auto; z-index: 1;width: 80px; height: 80px;"/><div id="667b1694850dd50014e98533" class="genially-embed" style="margin: 0px auto; position: relative; height: auto; width: 100%;"></div></div><script>(function (d) { var js, id = "genially-embed-js", ref = d.getElementsByTagName("script")[0]; if (d.getElementById(id)) { return; } js = d.createElement("script"); js.id = id; js.async = true; js.src = " https://view.genially.com/static/embed/embed.js"; ref.parentNode.insertBefore(js, ref); }(document));</script></div> <h3> Vom weißen Pulver zum reinen Aluminium</h3>Das pulverförmige Alumina wird im nächsten Arbeitsschritt in Schmelzöfen – die Aluminiumhütten – gebracht, wo daraus mittels Schmelzflusselektrolyse im Hall-Héroult-Verfahren reines Aluminium entsteht. Zweck dieses Verfahrens ist es, das Alumina in seine Einzelbestandteile aufzutrennen: Sauerstoff und reines Aluminium. <BR /><BR />Dazu wird das Alumina in ein Reduziergefäß gegeben, das mit Fluoridsalz Kryolith gefüllt und auf 1000 Grad Celsius erhitzt wird. Zudem hängen in dem Gefäß 2 Anodenblöcke aus Kohlenstoff, die Innenseite ist mit Graphit ausgekleidet.<BR /><BR />Zwischen dem Graphit und den Anodenblöcken wird eine niedrige elektrische Spannung erzeugt (etwa 5 Volt), allerdings mit einer hohen Stromstärke von bis zu 340.000 Ampere. Durch den elektrischen Strom wird der Sauerstoff vom reinen Aluminium getrennt. Dieses sinkt zu Boden und wird in flüssigem Aggregatszustand abgelassen, während der Sauerstoff in Form von Kohlenstoffdioxid entsorgt wird. <BR /><BR />Das reine Aluminium kann nun in Formen gegossen und für die Weiterverarbeitung genutzt werden: Dabei können beispielsweise Pressbolzen, Walzen oder Gussöfen zum Einsatz kommen.<h3> Energieintensiv und erhebliche Umweltrisiken</h3>Die Aluminiumproduktion ist ein energieintensiver Prozess, der große Mengen an Elektrizität erfordert, meist aus fossilen Brennstoffen. Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs in der Aluminiumherstellung stammt aus fossilen Quellen, hauptsächlich Kohle und Erdgas, wie aus einem Report des World Economic Forum hervor geht.<BR /><BR />Auch der Abbau des Rohstoffes Bauxit wird kritisch gesehen: Dieser führt laut eines Berichts von Masdar und Emirates Global Aluminium (EGA) häufig zu großflächigen Landschaftsveränderungen und Waldverlusten, was die Biodiversität gefährdet. Der bei der chemischen Verarbeitung erzeugte Rotschlamm ist ein giftiges Abfallprodukt, das schwer zu entsorgen ist und erhebliche Umweltschäden verursachen kann, wenn es in die Natur gelangt.<BR /><BR />Die Schmelzflusselektrolyse zur Gewinnung des reinen Aluminiums erzeugt laut Angaben des World Economic Forums Treibhausgase wie Kohlendioxid und Perfluorkohlenwasserstoffe, die den Klimawandel vorantreiben. Tatsächlich verursacht die Aluminiumproduktion weltweit etwa 2 Prozent der gesamten von Menschen verursachten Kohlenstoffdioxid-Emissionen.<h3> Risiken für Arbeiter in der Aluminium-Produktion</h3>Neben den ökologischen Auswirkungen gibt es auch gesundheitliche Risiken für Arbeiter und Anwohner in der Nähe von Aluminiumproduktionsanlagen. Der Kontakt mit giftigen Chemikalien und Staub kann Atemwegserkrankungen, Hautprobleme und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen.<BR /><BR />Ein weiterer Risikofaktor ist der Aluminiumstaub, der bei der Verarbeitung von Aluminium entsteht: Dieser ist leicht entzündlich und birgt das Risiko von Explosionen und Bränden. In Verbindung mit Wasser gibt Aluminium Hitze und Wasserstoff ab, sodass die kleinste Ansammlung an Aluminiumstaub eine Explosionsquelle darstellen kann.<BR /><BR /> In Aluminiumstaubablagerungen kann es zur Ausbreitung von Glimmbränden mit enormer Hitzeentwicklung kommen. Aluminiumstaub reagiert im Gemisch mit Luft ebenso heftig wie mit Magnesium.