Flugzeughistoriker Roland Domanig aus Lienz sowie Alois und Albert Leitner aus Vals empfingen die Familie Griffin aus Colorado (USA). Darunter war Scott, dessen Vater Ralph aus jenem Bomber abgesprungen war, der am 13. Juni 1944 ohne Besatzung abgestürzt war.<BR /><BR />Der B24-Bomber, der als Liberator (Befreier) bezeichnet wird, gehörte laut Domanig zur 15. USAAF, 456th Bombergruppe, 744 Squadron. Die 11-köpfige Besatzung war in Stornara (Provinz Foggia) gestartet, einem viel benutzten, großen USAAF-Flugplatz in der Region Apulien. Vermutlich kam das Flugzeug im Raum München unter Flak-Beschuss und erfuhr einen Motorschaden. Daraufhin sprangen gleich 2 Luftsoldaten ab.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="822479_image" /></div> <h3> Maschine geriet immer mehr außer Kontrolle</h3> Über den Zillertaler Alpen arbeiteten nur mehr 2 Motoren an einer Seite, und die Maschine geriet immer mehr außer Kontrolle. Pilot Leutnant Henry Lambert und Co-Pilot Leutnant Ralph Griffin gaben das Zeichen zum endgültigen Absprung. Die betroffenen „Airmen“ landeten im Bereich Weitenbergalm und Edelrauthütte. <BR /><BR /> Der linke Schütze des Bombers Richard Shipperly wurde schwer verwundet in der Weitenbergalm aufgenommen und versorgt. Nachdem sich seine Beinverletzung gebessert hatte, sollte er von den Deutschen abgeführt werden. Shipperly floh jedoch und wurde von deutschen Bewachern erschossen. Diese Geschichte ist in Pfunders – verbunden mit vielen Gerüchten – immer noch präsent.<h3> Bomber stürzte unterhalb Stinner Gränte ab</h3> Alle übrigen Abspringer ergaben sich und wurden nach Verona gebracht, wo sie zu ihrer Bombenflugmission nach München verhört wurden. Nach Gefangenschaft in Polen erlebten sie in Moosburg (Bayern) die Befreiung durch ihre US-Truppen.<BR />Der besatzungslose Bomber stürzte knapp unterhalb der Bergspitze in die Stinner Gränte in Vals ab. Die Explosionstrümmer rollten und flogen zuerst durch eine Schlucht und bombadierten auf ihre Weise Bach und Talsohle. Die Kleinteile lagen als Folge über 700 Meter Höhenunterschied verstreut. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="822482_image" /></div> Laut dem verstorbenen Zeitzeugen Roland Solderer, Bauer zu Flatscher, wurde einer der 4 B-24-Doppel-Sternmotoren im Talboden gefunden.<BR /><BR />Die Familie Griffin mit Scott, dessen Ehefrau Bev, Anton und Eric besuchte den Absturzort in Vals. Dabei berichtete Scott aus den Erzählungen seines Vaters Ralph, dass der B-24 Bomber eine große, geheime, elektronische Radar-Spezialausrüstung an Bord gehabt hatte, aber keine Bomben. Der Radar-Bomber durfte laut Sonderbefehl nicht in deutsche Hände fallen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="822575_image" /></div> <BR /><BR />Die Notlandung war in jedem Fall verboten gewesen. Zudem hatte der Co-Pilot Ralph Griffin bei der Befragung durch die deutschen Vernehmungs-Offiziere als Beruf Student angegeben, um sich vor Quälereien zu schützen. Tatsächlich war er jedoch ein qualifizierter Techniker, blieb unerkannt und musste die Gefangenschaft bis Mai 1945 aushalten.<h3> Fundstücke übergeben</h3> Bei der Suche in der Stinner Gränte entdeckte die Familie nur kleinste Fliegerteile. Armin Kanetscheider ließ der Familie Fundstücke übergeben, die in den vergangenen Jahren aufgetaucht waren. Die Familie freute sich sehr, die Kleinteile in die USA mitnehmen zu dürfen.<BR />