Die unglaubliche Geschichte hat ihren Anfang 1971 in der Stadt Forth Worth. Als Hollywood-würdiges Finale am vergangenen Wochenende in South Carolina beschreibt die Nachrichtenagentur Ansa das Wiedersehen von Melissa Highsmith, ihren Eltern und ihren Geschwistern.<BR /><BR />Die kleine Melissa ist noch nicht einmal 2 Jahre alt, als ihre Mutter Alta Apantenco, die damals alleinstehend ist und nur über geringe Mittel verfügt, das Mädchen einer Babysitterin anvertraut, die sie über eine Annonce gefunden und vorher nie persönlich getroffen hat. <BR /><BR />Nicht einmal an diesem Tag, der das Leben des Kindes und seiner Familie für immer prägen sollte, ist die Mutter da: Sie hat das Baby bei ihrer Mitbewohnerin gelassen, die es der Babysitterin übergibt. Von diesem Moment an viert sich die Spur der beiden – für mehr als 50 Jahre.<h3> DNA-Test bringt die Wende</h3>Die Familie hat nie aufgehört, Melissa zu suchen, und jedes Jahr an ihrem Geburtstag organisierten sie eine kleine Feier für sie, mit Kuchen und Luftballons. „Wir haben sie nur dank des DNA-Tests gefunden, ganz sicher nicht dank der Polizei oder des FBI oder der Privatagenten, die im Laufe der Jahre angeheuert wurden“, erzählt Schwester Sharon der Ansa. <BR /><BR />Der Wendepunkt kam im vergangenen September, als die Familie eine anonyme Nachricht erhielt, dass sich ihre verschwundene Tochter in Charleston, South Carolina, befand, fast 2000 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem sie entführt worden war. Dort lebte sie als Melanie Walden.<h3> Mutter verdächtigt, Tochter getötet zu haben</h3>Nachdem ein DNA-Test die Identität bestätigte, wurde sie mit ihrer Mutter, ihrem Vater Jeffrie und 2 ihrer 4 Geschwister wiedervereint.<BR />Für Alta ist es das Ende eines jahrzehntedauernden Leidens unter Schuldgefühlen und falschen Anschuldigungen, sie selbst hätte das kleine Mädchen getötet: „Meine Mutter tat, was sie mit den begrenzten Mitteln, die sie hatte, tun konnte. Sie konnte ihren Job nicht riskieren und vertraute der Person, die ihr versicherte, dass sie sich um ihre Tochter kümmern würde“, so Tochter Sharon. <BR /><BR />Melissa sagte, sie sei „überwältigt“ von dem, was passiert ist: „Es ist das schönste Gefühl der Welt“, zitiert Ansa. Ihre Kindheit sei schwierig gewesen. Mit 15 Jahren sei sie von zu Hause weggelaufen. „Ich habe mich als Kind nicht geliebt gefühlt“, erzählte sie. „Meine Kindheit war geprägt von Missbrauch, ich bin weggelaufen und habe auf der Straße gelebt. Ich habe getan, was ich tun musste, um zu überleben“, sagt Melissa.<BR /><BR />Viele Fragen in dieser außergewöhnlichen Geschichte sind weiterhin offen. So ist zum Beispiel nicht klar, ob die Frau, die das Kind großgezogen hat, dieselbe ist, die es vor 51 Jahren entführte. Und wenn es nicht sie war, was ist dann mit der Babysitterin passiert? Das Verbrechen ist in den USA inzwischen verjährt, aber die Polizei von Fort Worth hat versichert, dass sie weiter ermitteln wird.<BR />