Salvatore Z. war am Freitag, 6. Oktober, um 15.39 Uhr am Steuer eines SASA-Busses vom Meraner Bahnhof mit einem Linienbus Richtung Passeier gestartet. „Ich hatte schon beim Kaiserhof kehrtgemacht und fuhr hinter einem weiteren Bus auf der Bus-Vorzugsspur wieder Richtung Bahnhof, als plötzlich neben uns ein Pkw auftauchte, der dauernd hupte und mich durch das Autofenster wüst beschimpfte – ,Hurensohn‘, ,Coglione‘, ,Ich bring’ dich um‘ –, weil er auf die Vorzugsspur wechseln wollte. Das war aber beim besten Willen nicht möglich, weil der Verkehr wegen der Freitagsmarkt-Aufräumarbeiten am Praderplatz stockte und ich Stoßstange an Stoßstange mit dem Bus vor mir fuhr“, erzählt der Busfahrer. <BR /><BR />Dann habe sich der Autofahrer hinten eingereiht. „Und ich schenkte dem Vorfall keinerlei Beachtung mehr. Plötzlich aber, der Verkehr war erneut zum Erliegen gekommen, stand der Mann – um die 35, 40 Jahre alt und kurze Haare – auf dem Beet neben meinem Seitenfenster und versetzte mir einen heftigen Schlag auf meine linke Wange und schrie: ,Ich schneide dir den Kopf ab‘. Und das am helllichten Tag und der Bus voller Fahrgäste. Vom Akzent her würde ich sagen, es war ein Rumäne oder Albaner, auf jeden Fall ein Osteuropäer. Der Mann hatte sein Auto einfach auf der Straße stehen lassen und ist zu mir vorgegangen“, erzählt er. Trotz Schocks gelang es ihm die Kenntafel samt Auto mit dem Handy zu fotografieren. Denn nach dem tätlichen Angriff machte sich der Mann schnellstmöglich aus dem Staub. <BR /><BR />Obwohl der Mann nach dem Vorfall zitterte, setzte er seine Fahrt fort. „Mein Arbeitgeber ist ein guter Arbeitgeber und ich wollte ihm nicht wegen Unterbrechung eines öffentlichen Dienstes Probleme machen. Also habe ich die Fahrt fortgesetzt“, erzählt der Vater 3-er minderjähriger Kinder. Im Nachhinein hat er auch abgewogen, ob es besser gewesen wäre, die Notaufnahme aufzusuchen. „Aber dann wäre ich für ein, 2 Tage in den Krankenstand versetzt worden und mein Arbeitgeber hätte erneut ein Problem gehabt. Wir sind eh viel zu wenige Busfahrer. Also bin ich nach Dienstende um 18 Uhr zu den Carabinieri in Meran und habe Anzeige erstattet. Bis jetzt habe ich aber noch keine Rückmeldung bekommen“, sagt der 39-Jährige. <BR /><BR />Er möchte dem Aggressor nicht noch einmal begegnen. „Ich will keine Probleme bekommen. Was passiert, wenn solche Leute ein Messer oder gar eine Pistole in der Hand halten? Die Situation wird immer schlimmer. Da spielt man schon mit dem Gedanken, alles hinzuschmeißen, aber ich habe 3 Kinder durchzubringen“, sagt er.